1939/40 DM3: Unterschied zwischen den Versionen

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Spielertrainer : Risse
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Trainer : Tauchert
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'''Jena holt sich in Hamburg die ersten Punkte'''- Wolkenbruch verändert die Lage - Jena gewann durch Eigentor von Timm
Der Nordmarkmeister Eimsbüttel verlor in seinem zweiten Gruppenspiel auf eigenem Platz gegen den 1.SV Jena 0:1 (0:0) . Die Gäste waren zwar nicht sehr gut , aber doch etwas besser als die Hausherren , die durch ihren Verteidiger Timm das einzige Tor des Tages zustande brachten , indem er einen Angriff der Jenenser in der verkehrten Richtung stoppte .
Hin und wieder muß man sich an das vorletzte Spiel unserer Nationalelf gegen Italien in Berlin erinnern . Diejenigen , die dabei waren , werden diese Wasserschlacht wohl ihr Leben nicht vergessen . Im Frühjahr oder Sommer vermag ein Gewitterregen ähnliche Folgen zu zeitigen , nur daß Mannschaften und Zuschauer wenigstens nicht frieren . Es geschiet zwar nicht oft auf unseren Fußballplätzen , daß die vielen , die um den Platz versammelt sind ,
'''fluchtartig unter schirmende Dächer und Bäume eilen .'''
Aber ab und zu erlebt man es eben doch , so auch bei diesem Spiel . Wohl dem , der in solchen Fällen mit einem Schirm oder wenigstens wasserdichten Mantel versehen ist . Aber wir wollen nicht von verschiedenen Möglichkeiten des Wetters sprechen , die man im allgemeinen zu spüren bekommt , sondern von dem Zusammentreffen des Nordmarkmeisters Eimsbüttel gegen den 1.SV Jena .
Die Hamburger haben sich bei dieser Gelegenheit ebenso wenig mit Ruhm bekleckert wie ihre Gäste . Nach dem schönen Spiel des Vorsonntages traute man den Eimsbüttlern einen klaren Erfolg über die Jenenser zu . Und siehe da , man wurde schmählich enttäuscht ! Schon zu Beginn sah es nicht annähernd so lebhaft bei den Rotweißen aus wie in der Begegnung gegen Osnabrück . Im Sturm klappte es gar nicht und auch die Läuferreihe hatte einen schlechten Tag . Die Männer in der Schalker Tracht warteten schließlich auch nicht gerade mit Leistungen auf , die aussahen , als könne man damit die deutsche Fußballmeisterschaft gewinnen . Im Kriege schon nicht , von Friedenszeiten gar nicht zu reden .
'''Pechvogel Timm verwechselte die Tore .'''Wenn die Jenenser schließlich doch mit 1:0 die Oberhand behalten konnten , so verdanken sie das einfach dem Eimsbüttler Verteidiger Timm , der das Pech hatte , den schweren Ball ins eigene Tor abrutschen zu lassen .Daß der gleiche Timm später einen Elfmeterball nicht verwandeln konnte - sonst seine Spezialität - gibt Zeugnis von der Unsicherheit , von der dieser Spieler an diesem Tage geplagt wurde . In der letzten Viertelstunde waren die Eimsbüttler sehr abgekämpft . Die Schwierigkeiten des Bodens hatten sie recht mitgenommen , mehr jedenfalls als ihre Gegner , die um diese Zeit mehr als einmal nahe an einem durch eigenes Können erzielten Treffer waren . Aber Schußunsicherheit auf der einen Seite , geschickte Abwehr und Glück auf der anderen verhinderten das 2:0 . Fast mit dem Schlußpfiff erzielten die Hausherren noch eine Ecke , die beinahe den unverdienten Ausgleich gebracht hätte . Patzl jedoch , der gute Hüter , verhinderte den Treffer .
Vom Spielgeschehen ist nicht viel zu berichten . Die Hamburger mußten sofort eine Ecke hinnehmen , die jedoch nichts einbrachte . Nach 7 Minuten schoß Stührk an dem herauslaufenden Torhüter vorbei , aber der Jenaer Verteidiger stand auf der Linie und wehrte köpfend ab . Der Nachschuß von von Risse mißlang dann auch noch . Vier Minuten später köpfte '''Manja I , diesmal einer der schwächsten ,''' das Leder neben den Pfosten . Dann kamen die Gäste wieder einmal zum Zuge , hatten aber ebenso wenig Erfolg wie ihr Gegner . Auch ein paar Ecken brachten nichts ein . Als ein Gewitterschauer allzu stark wurde , entschloß sich der Unparteiische Röhrbein aus Berlin zu einer Unterbrechung . Nach 20 Minuten Pause kamen die Eimsbüttler scheinbar gestärkt aus den Kabinen . Aber nur scheinbar ! Denn schon bald erwies sich , daß dei Männer aus der Zeiß-Stadt sich mit den gegebenen Bodenverhältnissen besser abzufinden wußten als die Hausherren . Sie kombinierten recht hübsch , kamen aber nicht zum Schuß , und auf der anderen Seite sah es nicht anders aus . Manja I und Weber verpaßten ein paar Gelegenheiten , die wirklich zu Erfolgen hätten führen müssen . Es fehlte jene Frische , die die Elf in den letzten Wochen ausgezeichnet hatte .


Wie überhaupt das ganze '''Spiel nicht hundertprozentig zu werten ''' ist . Das einzige Tor fiel nach ungefähr 15 Minuten Spielzeit der zweiten Hälfte , in der man ohne Unterbrechung gegangen war ( damit die Gäste noch rechtzeitig zu ihrem Zug kommen konnten) durch Timm . Schon nach 10 Minuten sollte er diesen Schaden bei einem Handelfmeter gutmachen . Aber auch das mißlang . Es gab noch viel Hin und Her , aber keine Leistungen , die eines Gruppenmeisters würdig gewesen wären .


==Spielbericht==


==Spielbericht==
Bericht von Dr. Phieler im Kicker vom 21. Mai 1940
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Aktuelle Version vom 14. März 2024, 14:20 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb Endrunde Deutsche Meisterschaft , Gr.2 , 3. Spieltag
Saison Saison 1939/1940
Ansetzung Eimsbüttler TV - 1.SV Jena
Ort ETV-Platz in Hamburg
Zeit So. 26.05.1940
Zuschauer ?
Schiedsrichter Röhrbein ( Berlin)
Ergebnis 0:1
Tore
  • 0:1 Timm (60. ET)
Andere Spiele
oder Berichte

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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
ETV
Kowalkowski
Lüdecke , Timm
Zimmer , Baldauf , Schindowski
Weber , Stührk , Manja I ( Kurt ), Manja II (Karl-Heinz) , Risse

Spielertrainer : Risse

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Patzl
Schüßler , Hädicke
Ullrich , Beckert , Werner
Ganz , Gorka , Bachmann , König , Seifert

Trainer : Tauchert

Spielbericht

Analyse Mittegau im Kicker vom 28.5.40

Jena holt sich in Hamburg die ersten Punkte- Wolkenbruch verändert die Lage - Jena gewann durch Eigentor von Timm

Der Nordmarkmeister Eimsbüttel verlor in seinem zweiten Gruppenspiel auf eigenem Platz gegen den 1.SV Jena 0:1 (0:0) . Die Gäste waren zwar nicht sehr gut , aber doch etwas besser als die Hausherren , die durch ihren Verteidiger Timm das einzige Tor des Tages zustande brachten , indem er einen Angriff der Jenenser in der verkehrten Richtung stoppte .

Hin und wieder muß man sich an das vorletzte Spiel unserer Nationalelf gegen Italien in Berlin erinnern . Diejenigen , die dabei waren , werden diese Wasserschlacht wohl ihr Leben nicht vergessen . Im Frühjahr oder Sommer vermag ein Gewitterregen ähnliche Folgen zu zeitigen , nur daß Mannschaften und Zuschauer wenigstens nicht frieren . Es geschiet zwar nicht oft auf unseren Fußballplätzen , daß die vielen , die um den Platz versammelt sind , fluchtartig unter schirmende Dächer und Bäume eilen .

Aber ab und zu erlebt man es eben doch , so auch bei diesem Spiel . Wohl dem , der in solchen Fällen mit einem Schirm oder wenigstens wasserdichten Mantel versehen ist . Aber wir wollen nicht von verschiedenen Möglichkeiten des Wetters sprechen , die man im allgemeinen zu spüren bekommt , sondern von dem Zusammentreffen des Nordmarkmeisters Eimsbüttel gegen den 1.SV Jena .

Die Hamburger haben sich bei dieser Gelegenheit ebenso wenig mit Ruhm bekleckert wie ihre Gäste . Nach dem schönen Spiel des Vorsonntages traute man den Eimsbüttlern einen klaren Erfolg über die Jenenser zu . Und siehe da , man wurde schmählich enttäuscht ! Schon zu Beginn sah es nicht annähernd so lebhaft bei den Rotweißen aus wie in der Begegnung gegen Osnabrück . Im Sturm klappte es gar nicht und auch die Läuferreihe hatte einen schlechten Tag . Die Männer in der Schalker Tracht warteten schließlich auch nicht gerade mit Leistungen auf , die aussahen , als könne man damit die deutsche Fußballmeisterschaft gewinnen . Im Kriege schon nicht , von Friedenszeiten gar nicht zu reden .

Pechvogel Timm verwechselte die Tore .Wenn die Jenenser schließlich doch mit 1:0 die Oberhand behalten konnten , so verdanken sie das einfach dem Eimsbüttler Verteidiger Timm , der das Pech hatte , den schweren Ball ins eigene Tor abrutschen zu lassen .Daß der gleiche Timm später einen Elfmeterball nicht verwandeln konnte - sonst seine Spezialität - gibt Zeugnis von der Unsicherheit , von der dieser Spieler an diesem Tage geplagt wurde . In der letzten Viertelstunde waren die Eimsbüttler sehr abgekämpft . Die Schwierigkeiten des Bodens hatten sie recht mitgenommen , mehr jedenfalls als ihre Gegner , die um diese Zeit mehr als einmal nahe an einem durch eigenes Können erzielten Treffer waren . Aber Schußunsicherheit auf der einen Seite , geschickte Abwehr und Glück auf der anderen verhinderten das 2:0 . Fast mit dem Schlußpfiff erzielten die Hausherren noch eine Ecke , die beinahe den unverdienten Ausgleich gebracht hätte . Patzl jedoch , der gute Hüter , verhinderte den Treffer .

Vom Spielgeschehen ist nicht viel zu berichten . Die Hamburger mußten sofort eine Ecke hinnehmen , die jedoch nichts einbrachte . Nach 7 Minuten schoß Stührk an dem herauslaufenden Torhüter vorbei , aber der Jenaer Verteidiger stand auf der Linie und wehrte köpfend ab . Der Nachschuß von von Risse mißlang dann auch noch . Vier Minuten später köpfte Manja I , diesmal einer der schwächsten , das Leder neben den Pfosten . Dann kamen die Gäste wieder einmal zum Zuge , hatten aber ebenso wenig Erfolg wie ihr Gegner . Auch ein paar Ecken brachten nichts ein . Als ein Gewitterschauer allzu stark wurde , entschloß sich der Unparteiische Röhrbein aus Berlin zu einer Unterbrechung . Nach 20 Minuten Pause kamen die Eimsbüttler scheinbar gestärkt aus den Kabinen . Aber nur scheinbar ! Denn schon bald erwies sich , daß dei Männer aus der Zeiß-Stadt sich mit den gegebenen Bodenverhältnissen besser abzufinden wußten als die Hausherren . Sie kombinierten recht hübsch , kamen aber nicht zum Schuß , und auf der anderen Seite sah es nicht anders aus . Manja I und Weber verpaßten ein paar Gelegenheiten , die wirklich zu Erfolgen hätten führen müssen . Es fehlte jene Frische , die die Elf in den letzten Wochen ausgezeichnet hatte .

Wie überhaupt das ganze Spiel nicht hundertprozentig zu werten ist . Das einzige Tor fiel nach ungefähr 15 Minuten Spielzeit der zweiten Hälfte , in der man ohne Unterbrechung gegangen war ( damit die Gäste noch rechtzeitig zu ihrem Zug kommen konnten) durch Timm . Schon nach 10 Minuten sollte er diesen Schaden bei einem Handelfmeter gutmachen . Aber auch das mißlang . Es gab noch viel Hin und Her , aber keine Leistungen , die eines Gruppenmeisters würdig gewesen wären .


Bericht von Dr. Phieler im Kicker vom 21. Mai 1940