1939/40 DM6: Unterschied zwischen den Versionen

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Nun haben wir aber genug vom Sachsenmeister gesprochen . Jetzt ist der 1.SV Jena an der Reihe , der ja heute seine Gruppenspiele beendete . hat der Mittemeister über der Deckung nicht auch den Angriff vergessen ? Diesen Vorwurf mußte man demnach im Mai noch machen . Tauchert ist mit seinen taktischen Ratschlägen auf fruchtbaren Boden gestoßen , die Saat ist aufgegangen , die Mannschaft hat ihrem Gegner wirklich redlich zu schaffen gemacht . Nur mit verstärktem Einsatz  , nur mit dem unerhörten Tempo der zweiten Halbzeit ist es den Dresdnern gelungen , diesem tapferen Gegner beizukommen . Knapp genug ist der Sieg ausgefallen .
Nun haben wir aber genug vom Sachsenmeister gesprochen . Jetzt ist der 1.SV Jena an der Reihe , der ja heute seine Gruppenspiele beendete . hat der Mittemeister über der Deckung nicht auch den Angriff vergessen ? Diesen Vorwurf mußte man demnach im Mai noch machen . Tauchert ist mit seinen taktischen Ratschlägen auf fruchtbaren Boden gestoßen , die Saat ist aufgegangen , die Mannschaft hat ihrem Gegner wirklich redlich zu schaffen gemacht . Nur mit verstärktem Einsatz  , nur mit dem unerhörten Tempo der zweiten Halbzeit ist es den Dresdnern gelungen , diesem tapferen Gegner beizukommen . Knapp genug ist der Sieg ausgefallen .


Einen Zug später als wie vorgesehen , sind die Thüringer am Sonnabend in Dresden eigetroffen . In Leipzig hatten sie den Anschlußzug verpaßt . Uebrigens ließ es sich Bereichsfachwart Hädicke nicht nehmen , seine Meistermannschaft zum letzten Gang zu begleiten . Mitten auf der Strecke , so zwischen Wurzen und Riesa , begegneten sich die beiden D-Züge , in denen Hädicke nach Dresden und Unger nach Duisburg fuhr . Der sächsische Bereichsfachwart konnte diesmal also nicht den Hausherrn spielen . Noch am Sonnabend wollte man im Thüringer Lager , das natürlich wieder im Hohenzollern-Hof aufgeschlagen war , nicht mit der Sprache heraus . Niemand wußte ( wollte wissen !) wie die Mannschaft nun wirklich antreten würde . 2 Lücken mußten die Saalestädter schließen , ihnen stand diesmal Gorka im Angriff nicht zur Verfügung . Schlimmer war es , daß auch Bachmann fehlte . Seine Verletzung vom vorigen Sonntag wird ihn mindestens 4 Wochen lang vom Spielen fernhalten . Tauchert suchte nach einer Universallösung und fand sie : Werner , der Läufer , wurde in den Angriff beordert , ihm wurde die Sturmführung übertragen , d.h. , nur dann trifft es zu , wenn man Stürmführer ist und Mittelstürmer ersetzt . Hier in diesem Falle aber gab die vom Sportlehrer und Trainer getroffene Maßnahme dem ganzen Spiel eine besondere Anlage .
Einen Zug später als wie vorgesehen , sind die Thüringer am Sonnabend in Dresden eigetroffen . In Leipzig hatten sie den Anschlußzug verpaßt . Uebrigens ließ es sich Bereichsfachwart Hädicke nicht nehmen , seine Meistermannschaft zum letzten Gang zu begleiten . Mitten auf der Strecke , so zwischen Wurzen und Riesa , begegneten sich die beiden D-Züge , in denen Hädicke nach Dresden und Unger nach Duisburg fuhr . Der sächsische Bereichsfachwart konnte diesmal also nicht den Hausherrn spielen . Noch am Sonnabend wollte man im Thüringer Lager , das natürlich wieder im Hohenzollern-Hof aufgeschlagen war , nicht mit der Sprache heraus . Niemand wußte ( wollte wissen !) wie die Mannschaft nun wirklich antreten würde . 2 Lücken mußten die Saalestädter schließen , ihnen stand diesmal Gorka im Angriff nicht zur Verfügung . Schlimmer war es , daß auch Bachmann fehlte . Seine Verletzung vom vorigen Sonntag wird ihn mindestens 4 Wochen lang vom Spielen fernhalten . Tauchert suchte nach einer Universallösung und fand sie : Werner , der Läufer , wurde in den Angriff beordert , ihm wurde die Sturmführung übertragen , d.h. , nur dann trifft es zu , wenn man Sturmführer ist und Mittelstürmer ersetzt . Hier in diesem Falle aber gab die vom Sportlehrer und Trainer getroffene Maßnahme dem ganzen Spiel eine besondere Anlage . Werner ist Läufer , das berücksichtigte Tauchert , er ließ die
 
'''Bitte- Meister-Elf mit Viermannsturm'''
 
spielen , Werner hielt sich zurück als Verbindungsmann . Spielerisch hat sich dies in der 1.HZ nicht schlecht ausgewirkt , da waren die Gäste dem Sachsenmeister vollkommen ebenbürtig . König hat Kreß ein paar Mal zu schaffen gemacht . Schwach war aber der rechte Flügel , da Schönborn nicht ganz mithielt . Viel später wurde er aber aus dem Innentrio herausgenommen , tief in der 2.HZ tauschte er mit Seifert , diesem kräftigen und wuchtigen Spieler , der sich im Innensturm ganz anders ausnahm als an dem Flügel . Taucherts Hauptaugenmerk lag aber trotzdem immer noch auf der Abwehr . Der Dresdner Angriff hatte wirklich kein leichtes spiel , ihm wurde heftig zugesetzt . Trotz aller Ueberlegenheit setzten sich die Sachsen ja auch nur zu einem einzigen Erfolg durch . Die ganze Hintermannschaft hat daran Anteil ; außer Tormann Patzl muß auch noch Schüßler , der Blondkopf , hervorgehoben werden , der überall und nirgends war .

Version vom 24. Oktober 2021, 23:09 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb Endrunde Deutsche Meisterschaft , Gr. 2 , 6.Spieltag
Saison Saison 1939/1940
Ansetzung Dresdner SC - 1.SV Jena
Ort Stadion am Ostragehege in Dresden
Zeit So. 16.06.1940
Zuschauer ?
Schiedsrichter ?
Ergebnis 1:0
Tore
  • 1:0 Schaffer (52.)
Andere Spiele
oder Berichte

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Hotel Hohenzollernhof in Dresden

Aufstellungen

Dresden
Kreß
Pohl , Hempel
Strauch , Dzur , Köpping
Boczek , Schaffer , Schön , Hofmann , Kapitän

Trainer : Köhler


Jena
Patzl
Schüßler , Hädicke
Malter , Beckert , Schipphorst
Ganz , Schönborn , Werner , L. König , Seifert

Trainer : Tauchert


Spielbericht

Große Gegenwehr des Mitte-Meisters in Dresden - Erst nach der Pause kann der DSC die Jenaer bezwingen - In der 52. Minute erzielte Schaffer das einzige Tor

Das letzte Mal , als Eimsbüttel in Dresden zu Gast war , haben wir mit dem Schlußpfiff begonnen . Jetzt wollen wir sogar noch später beginnen . 1:0 hatte der DSC gewonnen , wirklich verdient diesmal und nach großer zweiter Halbzeit , die eigentlich viel mehr hätte einbringen müssen als diesen einzigen mageren Treffer . Da wurde von der Geschäftsstelle schnell ein Ferngespräch nach Osnabrück 2365 angemeldet ; es ist immer gut , wenn man den " Kicker "-Almanach bei der Hand hat . Im Stillen hofften die Dresdner nämlich , mit einem Schlag , d.h., mit einem Tor ( ihrem ersten Torerfolg in den Gruppenspielen des Juni ) Gruppenmeister geworden zu sein . So schnell schießen aber die Preußen doch nicht . Es bleibt vor allem weiterhin bei der knappen Führung mit einem Punkt Vorsprung . Immer noch sind die Eimsbütteler den Dresdnern hart auf den Fersen und erst der nächste Sonntag entscheidet über den Gruppensieg . Ein Unentschieden genügt da ja schon und der DSC-Sturm , wie er sich in der 2.HZ aufführte , der gibt allerhand Hoffnungen sogar auf einen Sieg . Doch das sind Vorschußlorbeeren , wenn wir den Sachsenmeister loben wollen , da brauchen wir uns nicht damit abzugeben , was noch alles werden kann .

Alle Dresdner hinter Jena

Dresdens 1:0-Sieg über den Mittemeister gibt ja Gelegenheit , ihn auf Herz und Nieren zu prüfen und als erfreuliches Ergebnis Kern und Schale als gesund zu befinden . Ließ in der 1.HZ der gesamte Angriff bis auf den Rechtsaußen , von dem noch zu reden sein wird , noch zu wünschen übrig , so zu wünschen , daß auch diesmal stets von der Unentschlossenheit eines Schön , eines Schaffers , den verpassten Gelegenheiten eines Kapitän und eines vorzeitig mutlos resignierenden Richard Hofmanns enttäuschten Zehntausende mit fliehenden Fahnen zum Gegner übergingen und ihn bei jeder Gelegenheit und jedem Vorstoß mit dröhnendem Beifall anfeuerten , so kam die ganze Angriffsreihe nach der Pause als eine ganz andere wieder . Jetzt hatten die Rotjacken vermutlich in der Kabine eine gesunde Auffrischung erfahren . Jetzt gingen sie " in die Vollen " , ließen ihren Gegner einfach stehen , spielten ihn an die Wand , und hatten das Glück , daß einer ihrer ersten gefährlichen Vorstöße bereits zum Erfolg führte . Das stärkte ihren Mut . Das gab ihnen den Auftrieb , im gleichen Spiel auch die letzten Viertelstunden durchzuhalten . Das machte ihren so knappen Sieg mehr als verdient .

Köpping ist lieber Stürmer statt Läufer

Die Hintermannschaft des Sachsenmeisters war auch diesmal wieder gut beieinander . Nur mit Köpping waren wir nicht recht zufrieden . Er fühlt sich eben als Läufer lange nicht so wohl als in der Angriffsreihe , aber in ihrer Gesamtheit haben ja Kreß und seine Vorderleute zweimal gegen Jena , zweimal gegen Osnabrück und einmal gegen Eimsbüttel nicht über einen einzigen Gegentreffer zu quittieren brauchen . Eine bessere Kriegstaktik gibt es nicht , als diese Feststellungen .

Jena eine sehr gute Elf

Nun haben wir aber genug vom Sachsenmeister gesprochen . Jetzt ist der 1.SV Jena an der Reihe , der ja heute seine Gruppenspiele beendete . hat der Mittemeister über der Deckung nicht auch den Angriff vergessen ? Diesen Vorwurf mußte man demnach im Mai noch machen . Tauchert ist mit seinen taktischen Ratschlägen auf fruchtbaren Boden gestoßen , die Saat ist aufgegangen , die Mannschaft hat ihrem Gegner wirklich redlich zu schaffen gemacht . Nur mit verstärktem Einsatz , nur mit dem unerhörten Tempo der zweiten Halbzeit ist es den Dresdnern gelungen , diesem tapferen Gegner beizukommen . Knapp genug ist der Sieg ausgefallen .

Einen Zug später als wie vorgesehen , sind die Thüringer am Sonnabend in Dresden eigetroffen . In Leipzig hatten sie den Anschlußzug verpaßt . Uebrigens ließ es sich Bereichsfachwart Hädicke nicht nehmen , seine Meistermannschaft zum letzten Gang zu begleiten . Mitten auf der Strecke , so zwischen Wurzen und Riesa , begegneten sich die beiden D-Züge , in denen Hädicke nach Dresden und Unger nach Duisburg fuhr . Der sächsische Bereichsfachwart konnte diesmal also nicht den Hausherrn spielen . Noch am Sonnabend wollte man im Thüringer Lager , das natürlich wieder im Hohenzollern-Hof aufgeschlagen war , nicht mit der Sprache heraus . Niemand wußte ( wollte wissen !) wie die Mannschaft nun wirklich antreten würde . 2 Lücken mußten die Saalestädter schließen , ihnen stand diesmal Gorka im Angriff nicht zur Verfügung . Schlimmer war es , daß auch Bachmann fehlte . Seine Verletzung vom vorigen Sonntag wird ihn mindestens 4 Wochen lang vom Spielen fernhalten . Tauchert suchte nach einer Universallösung und fand sie : Werner , der Läufer , wurde in den Angriff beordert , ihm wurde die Sturmführung übertragen , d.h. , nur dann trifft es zu , wenn man Sturmführer ist und Mittelstürmer ersetzt . Hier in diesem Falle aber gab die vom Sportlehrer und Trainer getroffene Maßnahme dem ganzen Spiel eine besondere Anlage . Werner ist Läufer , das berücksichtigte Tauchert , er ließ die

Bitte- Meister-Elf mit Viermannsturm

spielen , Werner hielt sich zurück als Verbindungsmann . Spielerisch hat sich dies in der 1.HZ nicht schlecht ausgewirkt , da waren die Gäste dem Sachsenmeister vollkommen ebenbürtig . König hat Kreß ein paar Mal zu schaffen gemacht . Schwach war aber der rechte Flügel , da Schönborn nicht ganz mithielt . Viel später wurde er aber aus dem Innentrio herausgenommen , tief in der 2.HZ tauschte er mit Seifert , diesem kräftigen und wuchtigen Spieler , der sich im Innensturm ganz anders ausnahm als an dem Flügel . Taucherts Hauptaugenmerk lag aber trotzdem immer noch auf der Abwehr . Der Dresdner Angriff hatte wirklich kein leichtes spiel , ihm wurde heftig zugesetzt . Trotz aller Ueberlegenheit setzten sich die Sachsen ja auch nur zu einem einzigen Erfolg durch . Die ganze Hintermannschaft hat daran Anteil ; außer Tormann Patzl muß auch noch Schüßler , der Blondkopf , hervorgehoben werden , der überall und nirgends war .