2016/2017 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig 3:0

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Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 13. Spieltag
Saison Saison 2016/2017, Hinrunde
Ansetzung FCC - 1. FC Lokomotive Leipzig
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit So. 06.11.2016 14:05 Uhr
Zuschauer 5.704
Schiedsrichter Florian Lechner (Neuburg)
Ergebnis 3:0 (0:0)
Tore
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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Raphael Koczor
Matthias Kühne, René Klingbeil, Justin Gerlach, Guillaume Cros
Dominik Bock (78. Bedi Buval), Sören Eismann, Niclas Erlbeck, René Eckardt (72. Maximilian Wolfram)
Timmy Thiele (63. Florian Dietz), Manfred Starke
Trainer: Mark Zimmermann
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Leipzig
Julien Latendresse-Levesque
Marcel Trojandt, Pascal Ibold, Robert Zickert, Ronny Surma
Nils Gottschick, Christian Hanne, Hiromu Watahiki (73. Paul Schinke), Daniel Becker (69. Steffen Fritzsch), Maik Georgi
Djamal Ziane (73. Felix Brügmann)
Trainer: Heiko Scholz

Spielbericht

Bejubelter Sieg in der Schlussphase

Nach einem verdienten Heimsieg gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig bleibt unser FC Carl Zeiss ungeschlagener Tabellenführer der Regionalliga Nordost. Die von Bedi Buval (2) und Manfred Starke erzielten Tore beim 3:0-Sieg fielen dabei allesamt in den Schlussminuten.

Den ersten Applaus gab es bereits vor Anpfiff der Partie, als Peter Ducke aufgrund seiner Verdienste für den Jenaer Fußball zum Ehrenkapitän ernannt wurde. Dessen Enkelgeneration beim FCC versuchte nach Anpfiff der Partie an die Erfolge der letzten Wochen anzuknüpfen, ließ den Ball schön durch die eigenen Reihen laufen und brachte die Gäste-Abwehr früh in Verlegenheit. In deren Zentrum stehen mit Robert Zickert sowie Pascal Ibold zwei ehemalige Jenaer und der auch als Kapitän fungierende Zickert hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass seine Truppe sich keinesfalls nur hinten reinstellen will. Dieses Versprechen setzte Lok mit hochstehender Verteidigung in die Tat um und trug mit eigenen Offensivaktionen zu einer schwungvollen Anfangsphase bei. Als Timmy Thiele nach zehn Minuten bei einem schnellen Angriff am Trikot gezogen wurde, hätte es gegen sie allerdings Freistoß und eine Gelbe Karte geben müssen. Die zückte der anfangs nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter jedoch erst gegen den sich beschwerenden Niklas Erlbeck.

Hatte nach Ablauf der ersten halben Stunde zunächst ein Schrägschuss des Leipziger Rechtsaußen Georgi für Gefahr gesorgt, ergab sich zwei Minuten später die bis dahin beste Torgelegenheit im Spiel. Starke schickte Kühne steil, der spielte fast schon von der Grundlinie den Ball in die Mitte zurück auf Bock, welcher aus zehn Metern Entfernung das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Diese Szene bildete den Auftakt einer chancenreichen Schlussviertelstunde im ersten Spielabschnitt. 36. Minute, weil Latendresse im Leipziger Gehäuse das Leder nicht zu fassen bekommt, eröffnen sich für Thiele und Bock weitere Möglichkeiten. 39. Minute, Starke spielt den dritten Jenaer Eckball auf den 20 Metern vorm Tor wartenden Dominik Bock. Dessen Geschoss lenkt Latendresse mit einer Hand über die Latte. Auch beim noch abgefälschten Schuss Erlbecks (43.) und Thieles flachem Ball knapp neben den rechten Pfosten (45.) lag das 1:0 in der Luft. So ansehnlich das Jenaer Spiel während der ersten Halbzeit auch war, das Toreschießen hatten sich unsere Jungs für später aufgehoben. Noch ahnten wir nicht, wieviel Zeit sie sich damit lassen würden.

Dabei schien es nach Wiederanpfiff so, als könne der FCC den Schwung vom Ende der ersten Hälfte in die zweite Halbzeit hinein transportieren. Nach schönem Doppelpass mit Thiele kommt Rene Eckardt frei zum Schuss, doch der Kapitän verzieht aus 14 Metern. Zwei Minuten später ertönt ein Pfiff - Elfmeter ! Welcher Leipziger wo genau mit der Hand am Ball gewesen sein soll, war von unserer Position aus nicht ersichtlich. Timmy Thiele trat an, mit kurzem Anlauf den Keeper ins linke Eck verladend und am rechten Pfosten vorbei schießend. Leipzig jubelt und Jena rauft sich die Haare. "Was wollen die denn noch für Chancen?", ruft ein verzweifelter FCC-Fan von der Tribüne. Dominik Bock versucht es mit einem weiteren Fernschuss (57.) Doch danach scheint die Luft mehr und mehr zu entweichen aus dem Jenaer Spiel. Fordert der Aufwand aus der ersten Stunde jetzt ihren Tribut ? Oder hat der verschossene Strafstoß psychologisch einen kleinen Dämpfer versetzt ? Stellten die torlosen Heim-Remis gegen Cottbus und Nordhausen noch leistungsgerechte Punkteteilungen dar, würde sich ein 0:0 aus diesem Spiel als unnötiger Punktverlust anfühlen - zu deutlich war das Chancenplus des Tabellenführers gegen engagierte, Koczor aber nie in Verlegenheit bringende Messestädter.

Sich solcherlei Gedanken hingebend betrachten wir den Beginn der 85. Minute auf dem Platz, als Bedi Buval auf der rechten Seite Matthias Kühne in Szene setzt. Dieser erkennt, dass sich Manfred Starke im Strafraum in eine gute Schussposition manövriert hat. Der Pass kommt genau, doch statt gleich abzuschließen, nimmt Starke das Leder etwas umständlich an. Als er dann mit rechts abzieht, wirft sich ihm ein Verteidiger entgegen und für einen Moment scheint es, als wäre die Chance damit verpufft. Doch das Leder prallt zu Starke zurück, der probiert es diesmal mit links - und trifft !!! Der Jubel hat etwas Befreiendes, hatten viele doch schon nicht mehr an ein Happy End geglaubt, Einzelne sich sogar schon auf den Heimweg begeben.

Klar, dass die Leipziger in der verbleibenden Spielzeit nun alles nach vorn werfen mussten. Einen Pass inmitten deren aufgerückter Abwehr erläuft Buval und schiebt das Leder unter Bedrängnis am herauslaufenden Keeper vorbei zum 2:0 ins Netz. Womit die Feier in blau-gelb-weiß noch immer kein Ende gefunden hatte, fungierte der eingewechselte Dietz doch als Vorbereiter für das zweite Tor des eingewechselten Buval, welcher diesmal unbedrängt den 3:0-Endstand markierte.

Mit diesem Resultat unbestritten unter Wert geschlagen, zog es die Lok-Elf nach Abpfiff enttäuscht in die Kurve zu ihren Fans. Diese nahmen es relativ gelassen und bekundeten, dass ein Derbysieg kommende Woche sehr viel mehr Wert hätte. Jenas Anhänger hingegen konnten sich ein weiteres Mal mit ihren Jungs freuen. Ungeschlagen zu sein nach 13 Partien bei nur zwei Remis und einem Gegentor - das wird auch Peter Ducke als neuem Ehrenkapitän sehr gefallen haben.

Trainerstimmen:

Heiko Scholz: Dies ist ein alter Ost-Hit, wir haben über 85 Minuten dazu beigetragen, dass es auch ein herrliches Regionalligaspiel wurde. Dafür ein riesen Kompliment an meine Mannschaft ! Wir wussten, dass alles zusammen kommen musste, um in Jena etwas holen zu können. Das Glück hatten wir nicht. Aber Jena hat auch eine super Truppe. Wir müssen uns schnell regenerieren und haben in einer Woche im Pokal ein herrliches Spiel vor der Brust.

Mark Zimmermann: Es war ein sehr offenes Spiel, für die Zuschauer ist das geil, als Trainer wünscht man sich doch etwas mehr Kontrolle in den Aktionen. Schon in der ersten Halbzeit, aber auch nach der Pause besaßen wir Riesen-Chancen inklusive des Elfmeters. Dann schien es fast so, als wenn es so laufen würde wie gegen Nordhausen und Cottbus. Aber in der 85. Minute hatte ich das Gefühl, dass ein Zug durchgefahren ist. Ungalublich, was dann noch abgelaufen ist. Mir nötigt es Respekt ab, wie sich die Jungs da noch belohnt haben.

--Frank Cichos