1973/1974 10. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Leipzig 5:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 10. Spieltag
Saison Saison 1973/1974, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Leipzig
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 27.10.1973 14:30 Uhr
Zuschauer 7.000
Schiedsrichter Adolf Prokop (Erfurt)
Ergebnis 5:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Bernd Bransch
Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
Peter Rock, Harald Irmscher, Helmut Stein
Norbert Schumann, Peter Ducke (63. Harry Kunze), Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Leipzig
Dieter Hindenberg
Volker Trojan
Peter Pfitzner, Gerhard Brümmer, Peter Müller
Ulrich Rothe, Manfred Graul, Friedhelm Schneider, Wilfried Erler (74. Fritz Weniger)
Jürgen Schubert (74. Bernd Hubert), Michael Meyer

Trainer: Eberhard Dallagrazia


Spielbericht

Grundsolider Jenaer Stil

Die Chemiker konnten einem leid tun. Sie mußten gegen eine zu allem entschlossene Jenaer Mannschaft gleich drei Sachen ausbaden. Einmal das 1:1 vom Frühjahr, das sie an gleicher Stelle erzielten. Zum zweiten die Jenaer 0:2 - Punktspielniederlage beim 1. FC Lok, zum dritten das 0:3 des FC Carl Zeiss im UEFA-Pokal bei Ruch Chorzow. Diesem festen Willen der Gastgeber, gepaart mit der entsprechenden Konsequenz bei der Chancenverwertung und der gegenüber dem Frühjahr bedeutend klügeren Spielgestaltung standen die Leipziger ohne den verletzten Scherbarth und die nach drei Verwarnungen gesperrten Lischke und Trunzer am Ende machtlos gegenüber.

Da fiel es auch nicht ins Gewicht, daß bei Jena Schlutter ("Der Zinkleimverband soll das linke Fußgelenk schnell heilen") und Blochwitz ("Es geht nach der Leistenzerrung schon wieder als Auswechselspieler") fehlten und P. Ducke von Brümmer mit Ausnahme des ersten Tores ausgezeichnet gedeckt und sich mitunter in Dribblings erschöpfend, längst vergessen geglaubte Disziplinlosigkeiten zutage treten ließ. Seine Unsportlichkeit gegenüber Graul (er zog den Leipziger an den Haaren), brachte ihm die dritte Verwarnung ein und ließ Cheftrainer Hans Meyer zur einzig richtigen Maßnahme greifen, ihm den Schlüssel für die Kabine in die Hand zu drücken.

"Im Grunde genommen war es ein verdienter Sieg der Jenaer", bekannte Chemie-Trainer Eberhard Dallagrazia am Ende unumwunden. "Wir haben versucht, gegen die Elf der Nationalspieler so clever wie möglich über die Runden zu kommen, aber wenigstens zwei vermeidbare Tore schlichen sich doch ein." Günter Busch verwies zu Recht auf die sich auch für Chemie ergebenden Chancen in der ersten Halbzeit. Dennoch müssen wir bei nüchterner Betrachtung feststellen, daß es bei den Leipzigern bei aller mannschaftsdienlichen Arbeit, allem Einsatz und aller Lauffreude bei Ansätzen auf spielerischem Gebiet blieb.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Es hatte mit der nötigen Konsequenz das Geschehen stets im Griff.

(Günter Bonse in "Die Neue Fußballwoche" vom 30. Oktober 1973)