1974/1975 FDGB-Pokal Viertelfinale Rückspiel: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 1:0

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Spieldaten
Wettbewerb FDGB-Pokal, Viertelfinale Rückspiel
Saison Saison 1974/1975
Ansetzung 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena
Ort Zentralstadion in Leipzig
Zeit Mi. 18.12.1974 17:30
Zuschauer 3.500
Schiedsrichter Manfred Heinemann (Erfurt)
Ergebnis 1:0
Tore
  • 1:0 Schubert (44.)
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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
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Leipzig
Joachim Niklasch
Roland Hammer
Gunter Sekora, Wilfried Gröbner, Andreas Roth
Wolfgang Altmann, Lutz Moldt, Henning Frenzel
Wolfram Löwe, Dieter Kühn (65. Hans-Jürgen Kinne), Jürgen Schubert

Trainer: Horst Scherbaum

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Helmut Stein
Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
Ulrich Göhr, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
Peter Ducke, Martin Goebel, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer


Stein , Göhr und Irmscher stoppen Löwe und Schubert

Spielbericht

Doch noch auf des Messers Schneide

Loks Auswärtstor im Viertelfinalspiel - das hing ab der 44. Minute, da Schubert, sonst arg eingeengt von seinem Widersacher Brauer, die Lücke zum Torschuß hatte und nutzte, wie eine pechschwarze Unwetterwolke über der Jenaer Elf. Beim Stande von insgesamt 3:2 hätte ja Lok ein weiterer Treffer genügt, das Auswärtstor wäre den Leipzigern doppelt angerechnet worden. Wie Jena der Drohung begegnete, war nach verhaltener erster Hälfte - ganz im Sinne des Jenaer Konzepts - interessant zu sehen und sprach auch für unseren Oberligaspitzenreiter. Er suchte den Angriff und den eigenen Torerfolg. Von Defensive keine Spur.

Die vorher weit zurückhängenden Mittelfeldspieler Schlutter und Irmscher wurden weit aktiver, traten vor allem auch mit Schüssen hervor, Weise vermehrte seine langen, sicher nicht immer klugen Dribblings in die gegnerische Hälfte hinein, Brauer und Kurbjuweit nutzten jede Chance aufzurücken, den eigenen Sturmspitzen Unterstützung zu geben. So registrierten wir in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte 5:0 Ecken für die Gastmannschaft, die damit folgerichtig ihre in der ersten Halbzeit gezeigte Feldüberlegenheit fortsetzte. Und Ducke wie Vogel beschäftigten mehr als nur einen Deckungsspieler, wenn sie in Ballbesitz kamen.

Jenas Vorhaben, das alles entscheidende eigene Tor, gelang nicht. Die aufopferungsvolle, stellungssichere Leipziger Abwehr (ohne den erkrankten Gießner, im Sturm fehlte zu den bekannten Ausfällen noch Köditz) fing im Verein mit Niklasch vieles in letzter Sekunde ab.

Verheißungsvolle Züge endeten aber auch mit schwachen (Kurbjuweit) oder schlecht sitzenden Schüssen (Schlutter) der Zeiss-Elf, die gegen einen starken Gegner im Zentralstadion sicherlich nicht zu den besten Leistungen dieser Halbserie auflief, aber auch keinesfalls enttäuschte.

Nach Jenas 5:0-Ecken folgten 8:1 für Leipzig - so läßt sich in Zahlen ganz klar die dramatische Wendung des Spiels etwa ab der 75. Minute zeigen. Aus Löwes und Schuberts Lauerpositionen in der Spitze wurde eine insgesamt drückende Lok-Elf, die unter Frenzels Regie für soviel Turbulenz vor Grapenthins Tor sorgte, daß eine Pokal-Sensation (der Oberliga-Erste gegen den Dreizehnten ausgeschieden) durchaus im Bereich des Möglichen lag. Aus der Abwehr heraus hatte sich Lok zum eigenen Spiel durchgekämpft was fehlte, war ein Schuß Kaltblütigkeit und Genauigkeit der Löwe, Moldt, Hammer, Schubert.

(Otto Pohlmann in "Die Neue Fußballwoche" vom 24. Dezember 1974)