1977/1978 15. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - Hallescher FC Chemie 6:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 15. Spieltag
Saison Saison 1977/1978, Rückrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - Hallescher FC Chemie
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Fr. 24.02.1978 17:00 Uhr
Zuschauer 12.000
Schiedsrichter Manfred Bahrs (Leipzig)
Ergebnis 6:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Detlef Zimmer
Ulrich Oevermann
Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
Lothar Kurbjuweit, Rüdiger Schnuphase, Dietmar Sengewald
Jürgen Raab, Thomas Töpfer, Eberhard Vogel (71. Uwe Neuber)

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Halle
Frank Jaenecke
Manfred Fülle
Burkhard Pingel, Dieter Stozniak, Jürgen Schliebe
Detlef Robitzsch, Roland Wawrzyniak, Wolfgang Schmidt
Frank Pastor, Werner Peter, Holger Krostitz (74. Roland Nowotny)


Spielbericht

Hat-Trick Schnuphases eröffnete den Reigen

Die Jenaer waren vollends enttäuscht, die Hallenser mit geteilten Punkten aus dem ersten Rückrundentag herausgekommen. Das 0:2 der ersteren in Zwickau hatte sie in Tabellenregionen gebracht, "wo wir nicht hinwollten", wie es Klubvorsitzender Hilmar Ahnert ausdrückte. Der HFC hatte auch mehr als ein 0:0 zu Hause gegen den BFC Dynamo erhofft.

"Fuwo"-Titelseite vom 28.02.1978

Vollends rehabilitiert haben sich in einem Tempospiel auf schwerem Boden nur die Jenaer. Das 6:1 ist schließlich ein Erfolg, den man nicht alle Tage feiert. Blitzschnelles Herausspielen aus der Abwehr, zügige Fortsetzung im Mittelfeld, offensive Wirkung aus der Abwehr und dem Mittelfeld heraus schufen dafür die Grundlage. Aus diesem ständigen Ineinandergreifen der verschiedenen Mannschaftsteile, dem unvermuteten Auftauchen dieses oder jenes Spielers in der Spitze und auch der unwahrscheinlichen konditionellen Stärke der Blau-Gelben entsprangen soviel Überraschungsmomente, daß die Hallenser ihren gefälligen, zeitweise gleichwertigen Leistungen in der Angriffsgestaltung in der Abwehr nichts annähernd Gleichwertiges hinzufügen konnten. Torhüter Jaenecke, relativ unerfahren in solchen turbulenten Oberligagefechten, stand da vor Aufgaben, die er nicht lösen konnte. Aber nicht er allein war für die Höhe der Niederlage verantwortlich. Daß Robitzsch und Pastor die Abstimmung Schnuphases nicht meisterten, war dafür nur der augenfälligste Beweis.

Schnuphase war der torgefährlichste Jenaer Angreifer in der ersten Hälfte. Er hatte sogar noch ein weiteres Kopfballtor "drin" und machte seinen Hat-Trick perfekt, als er ein zentimetergenaues weites Zuspiel, das die gesamte HFC-Abwehr mattsetzte, ausnutzte. Kurbjuweit hatte den Paß geschlagen, und seine Steigerung wie das überwiegend auf Vorwärtsdrang eingestellte Wirken Weises, Sengewalds druckvolles Spiel und die höhere Kombinationssicherheit aller Jenaer Mannschaftsteile gegenüber den Hallensern waren auch entscheidende individuelle Leistungen für diesen unerwartet hohen Gastgeber-Erfolg.

Das der HFC nie locker ließ, Peter immer wieder anruckte, nur dann zum Abschluß nicht mehr die nötige Kraft fand, spricht für das Wollen des Unterlegenen, der im Mittelstürmer und in Pingel seine Besten hatte. Die Ausgeglichenheit der Jenaer Besetzung aber ereichte der HFC nicht. Der FC Carl Zeiss überspielte den Verletzungsausfall Lindemanns glänzend. Daß Halle ohne Vogel und Meinert und auch ohne Torwart Brade auskommen mußte, war der Mannschaft doch anzumerken.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Das Tempospiel auf "grundlosem" Boden stellte auch dem Unparteiischen eine schwere Aufgabe. Bahrs war jedoch jederzeit eine Autorität auf dem Feld. bei übertriebenem Einsatz in der ersten Hälfte wären frühere gelbe Karten angebracht gewesen.

(Otto Pohlmann in "Die Neue Fußballwoche" vom 28. Februar 1978)