1983/1984 08. Spieltag: Berliner FC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 5:0: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. März 2009, 22:45 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 8. Spieltag
Saison Saison 1983/1984, Hinrunde
Ansetzung Berliner FC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena
Ort in Berlin
Zeit Sa. 22.10.1983 14:00 Uhr
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Klaus Peschel (Radebeul)
Ergebnis 5:0
Tore
  • 1:0 Götz (17.)
  • 2:0 Backs (70.)
  • 3:0 Terletzki (79.)
  • 4:0 Terletzki (83.)
  • 5:0 Ernst (88., FE)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Berlin
Bodo Rudwaleit
Frank Rohde
Dirk Schlegel, Rainer Troppa, Artur Ullrich
Bernd Schulz (85. Andreas Thom), Frank Terletzki, Christian Backs
Falko Götz, Rainer Ernst, Wolf-Rüdiger Netz

Trainer: Jürgen Bogs

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Konrad Weise
Gerhardt Hoppe, Rüdiger Schnuphase, Wolfgang Schilling
Andreas Krause (66. Stefan Meixner), Mathias Pittelkow, Thomas Ludwig
Andreas Bielau (77. Thomas Töpfer), Jürgen Raab, Jörg Burow

Trainer: Hans Meyer


Spielbericht

Meister nun wieder meisterlich

Trainer Jürgen Bogs in der Pressebesprechung nach dem Spiel: "Schade, daß nun erst einmal wieder Punktspielpause ist." Verständlich der Seufzer, denn wer unterbricht schon gern, wenn er seine Mannschaft so im Zuge sieht, im besten Sinne des Wortes "im Kommen". Der Meister spielte sich über manche Holprigkeiten in der ersten Hälfte hinweg und nach dem Wiederbeginn in ein Tempo und eine Effektivität hinein, die kaum noch Wünsche offen ließ. Einzige Einschränkung bei aller Anerkennung: Der echte Maßstab war diese Jenaer Mannschaft nicht, demoralisiert nach dem zweiten Berliner Tor, an Kräften überfordert, als der BFC das Tempo merklich verschärfte, und mit Aufstellungproblemen alter und neuer Art (Trochas Ausfall nach Verletzung in Rotterdam kam hinzu)! Ein Remis war das höchste Ziel aller Wünsche der Gäste. Es hätte schon nach eineinhalb Minuten unerreichbar sein können; denn da drohte ihnen bereits das 0:1.

Doch was dem BFC am Mittwoch gegen Partizan Belgrad zu so frühem Zeitpunkt, blitzschnell vom Start weg gelungen war, klappte diesmal nicht. Grapenthins erste Glanztat war es, Ernsts Schuß aus Nahdistanz zu meistern. In der 4. Minute dann eine vielversprechende Jenaer Aktion über Bielau; Raabs Heber über Rudwaleit hinweg ging aber auch über die Querlatte. Jenaer Strohfeuer! Mehr folgte nicht, Raab allein versuchte sich noch mit Wirkung versprechenden Schüssen. Und es war Grapenthins nach einigen Unsicherheiten bald wiedergewonnene Sicherheit, seinen bewundernswerten Reflexen zuzuschreiben, daß die Kopflosigkeit seiner engeren Abwehr bei hohen Eingaben der Berliner, daß deren Weitschüsse, die individuelle Überlegenheit der BFC-Angreifer gegen alle Kontrahenten nicht schneller zum Debakel führte, das sich dann in der letzten halben Stunde vollendete. Entmutigend war für Jena diese Partie, in höchstem Maße aber ermutigend für die Berliner, denen im Gegensatz zum Kontrahenten keinerlei Europapokalmüdigkeit anzumerken war.

"Das bisher beste Spiel der Saison", war die allgemeine Meinung über den BFC. Da stimmte die Abwehr mit einem wiederum sehr überzeugenden Trieloff-"Ersatz" Rohde als Libero; da überragte das Mittelfeld die Jenaer Reihe wohl um mehr als eine Klasse; da waren quirlige, wenn auch nicht gleichmäßig glücklich operierende Stürmer (Netz) um einen überragenden Ernst herum, der zwar einige technische Unsicherheiten (Ball zu weit vom Fuß) nicht verbergen konnte, aber entscheidende Dribblings von Extraklasse zeigte. Und schließlich trat individuell auch ein Terletzki endlich wieder ins Rampenlicht, ohne die übliche Torvorbereitung mit Standards und Witz (der Heber, mit dem Backs zum 2:0 in Szene gesetzt wurde) vermissen zu lassen. Einen Trost durften die Jenaer mitnehmen: es wurde so schlimm für sie, weil der Meister nun wieder meisterlich spielte.

(Otto Pohlmann in "Die Neue Fussballwoche" vom 25. Oktober 1983)