1983/1984 ECIII 2. Spiel: FC Carl Zeiss Jena - ÍB Vestmannaeyja 3:0

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Spieldaten
Wettbewerb EC III, 1. Runde Rückspiel
Saison Saison 1983/1984
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - ÍB Vestmannaeyja
Ort EAS
Zeit Mi. 28.09.1983 20:00 Uhr
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Jensen (Dänemark)
Ergebnis 3:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Konrad Weise, Jürgen Köberlein
Gerhardt Hoppe (54. Heiko Peschke), Stefan Meixner, Mathias Pittelkow
Andreas Bielau, Jürgen Raab (50. Jörg Burow), Martin Trocha

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Vestmannaeyjar
Palmasson
Rutsson
Halgrimsson, Sigporsson, Eliasson
Sveinsson, Georgsson, Stefansson,
Augustsson, Palsson (62. Kristinsson), O. Johannsson

Trainer: Steve Fleet


Spielbericht

Steigerung noch zur rechten Zeit

Eintrittskarte

Die 4650 Einwohner zählende Insel Heimaey - übrigens die einzige bewohnte der Insel-Gruppe Vestmannaeyjar - ist die Heimstatt des Klubs IBV, der unterhalb der Jenaer Kernberge seine Außenseiterrolle mit Anstand und Bravour spielte. "Nahezu eine Stunde stand unsere Deckung wie ein Fels, aber dann setzte sich die bessere Physis und das stärkere Tempovermögen der Gastgeber durch. Ich wünsche dem FC Carl Zeiss weiter viel Erfolg im Europacup." Trainer Steve Fleet, einst zehn Jahre lang Profi bei Manchester United, war nicht enttäuscht vom Auftritt seiner Elf, die von den Platzherren keineswegs im ersten Ansturm bezwungen wurde.

Die Gäste, die mit Hingabe und großer kämpferischer Bereitschaft zu Werke gingen, stellten nämlich den Thüringern eine vielbeinig und elastisch aufgebaute Abwehr entgegen, die im Zentrum von den ehemaaligen Nationalspielern Hallgrimsson und Sigporsson gestützt wurde. In ihr rannten sich die Zeiss-Städter, die anfangs einfach zu ungestüm, zu überhastet und damit zu unüberlegt stürmten, immer wieder fest. "Zu nervös, zu ungeordnet und zu schematisch", ärgerte sich zur Pause Trainerassistent Helmut Stein, zumal die klare Überlegeneheit kaum zwingende Chancen einbrachte. Nur Bielau, der vorerst vieles verstolperte, besaß zwei Schußmöglichkeiten. Pittelkow verzog aus dem Gewühl heraus (34.). Raab verpaßte eine Meixner-Eingabe knapp (19.). Dennoch IBV-Schlußmann Palmasson wurde bis dahin nicht einmal ernsthaft geprüft!

In dieser Phase kamen die Gäste kaum zum Atemholen, geschweige denn zu verheißungsvollen Angriffsaktionen. Das lag nicht zuletzt an Weise, der als einer der wenigen (Hoppe, Raab, Grapenthin) den Kopf oben behielt. Er organisierte mit Umsicht die Abwehr und sicherte, praktisch Libero spielend, den ständig nach vorn drängenden Schnuphase geschickt ab.

So mußte Grapenthin auch zum ersten Mal in der 64. Minute bei einem Kopfball von Georgsson eingreifen, zu einer Zeit also, als bereits alles für die Platzherren gelaufen war.

Nach der Pause nämlich machten sie endlich Nägel mit Köpfen, entschieden innerhalb von acht Minuten das Spiel. Das lag nicht zuletzt an der erheblichen Steigerung der Angriffsreihe. Bielau, der endlich seinen Platz am rechten Flügel hielt, spielte hier nachdrücklich seine Schnelligkeit aus. Trocha, durchgängig der gefährlichste, ließ sich von den kräftemäßig abbauenden Gästen nicht mehr stellen, und Burow fügte sich jetzt gut ein. Außerdem bekam im Mitelfeld Meixner das Spiel der Jenaer besser in den Griff, das nun flüssiger, zielstrebiger, wuchtiger und vor allem zwingender ablief. Die Folge waren sehenswert herausgespielte Tore und weitere verheißungsvolle Möglichkeiten, die jedoch von Pittelkow, Peschke und Bielau ungenutzt blieben. Außerdem trafen Bielau (64.) und Burow (75.) je einmal das Holz, und auch Schlußmann Palmasson brauchte sich nun über mangelnde Beschäftigung nicht mehr zu beklagen.

Erfreulich auch der offensichtliche Formanstieg von Brauer bei den Jenaern, die am Ende doch noch zu "einem klaren, standesgemäßen Sieg kamen", urteilte aufatmend Trainer Hans Meyer. "Ich hoffe, durch die erhebliche Steigerung nach der Pause spielt sich die Mannschaft endlich frei"

(Klaus Thiemann in "Die Neue Fussballwoche" vom 4. Oktober 1983)