2010/2011 22. Spieltag: 1. FC Saarbrücken - FC Carl Zeiss Jena 1:3

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Spieldaten
Wettbewerb 3. Liga, 22. Spieltag
Saison Saison 2010/2011, Rückrunde
Ansetzung 1. FC Saarbrücken - FCC
Ort Ludwigsparkstadion
in Saarbrücken
Zeit Sa. 29.01.2011 14:00 Uhr
Zuschauer 4.932
Schiedsrichter Arne Aarnink (Nordhorn)
Ergebnis 1:3 (1:1)
Tore
  • 0:1 Hähnge (10.)
  • 1:1 Zimmermann (38.)
  • 1:2 Hähnge (51.)
  • 1:3 Otto (68., Eigentor)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
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Saarbrücken
Enver Marina
Alexander Otto , Marcus Mann , Mark Lerandy , Christoph Buchner
Manuel Zeitz , Stephan Sieger
Lukas Kohler (72.Marcel Schug) , Giuseppe Pisano , Nico Zimmermann (72.Manuel Stiefler , 88.)
Sven Krause (65.Velimir Grgic)

Trainer: Jürgen Luginger

Trikotfarben
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Jena
Carsten Nulle
Felicio Brown Forbes , Marco Riemer , Alexander Voigt , Ronny Nikol
Ralf Schmidt , Jens Truckenbrod , Eugen Bopp (75.Torsten Ziegner) , Orlando Smeekes (90.Josip Landeka)
Sebastian Hähnge , Martin Ullmann (88.Exaucé Mayombo)

Trainer: Wolfgang Frank

Anmerkung

Sebastian Hähnge , Martin Ullmann und Orlando Smeekes werden in die Kicker-Elf des Tages gewählt , Sebastian Hähnge wird sogar Spieler des Spieltages .

Spielbericht [1]

"Wenn im Ludwigspark Fußball gespielt wird, dann trifft man sich erst zum Fußball und dann zur 3. Halbzeit im Sportlerheim des 1. FCS." Angesichts des riesigen Polizeiaufgebotes (allein die Anzahl der die Zugfahrer begleitenden "Bullis" war ebenso groß wie die Anzahl der am Bahnhof gaffenden und pöbelnden Heimfans - rund 50), das die Jenaer Fans vom Rest Saarbrückens innerhalb und außerhalb des Stadions abschirmte, wirkte diese Werbeansage des Stadionsprechers etwas komisch. Diesbezüglich blieb alles, wie erwartet, im normalen Bereich und man konnte sich dem Sportlichen zuwenden, welches eigentlich viel brisanter war. Zum einen war da die hohe Hinspielklatsche, zum anderen trauerte man beim FCC den beiden im letzten Heimspiel verschenkten Punkten hinterher.

Der FCC begann sehr konzentriert und als nach 8 Spielminuten ein Einwurf schnell ausgeführt und der Ball von Truckenbrod flach in die Mitte befördert und von Hähnge mühelos verwertet wurde, stand es 1:0 für die Guten. Das war doch mal eine freudige Überraschung für die rund 400 mitgereisten Fans. Und der FCC blieb im wahrsten Sinne des Wortes im Spiel. Zwar hatten die Hausherren unmittelbar nach dem Führungstreffer im Anschluss nach ihrer ersten Ecke eine Schusschance (10., Ball ging übers Tor), aber sie waren durch das Tor und die Spielweise des FCC doch sichtlich beeindruckt. So agierten sie viel zu hektisch und ungenau und der FCC hatte alles im Griff und unternahm seinerseits durch Nadelstiche nach vorn und Pressing im Mittelfeld - ganz abgesehen von der gut stehenden Abwehr, von einem seine Routine immer wieder ausspielenden Voigt hervorragend organisiert wurde - alles, um diesen Zustand zu erhalten. Leider änderte sich nach einer halben Stunde die Szenerie, nachdem durch eine Kopfballverlängerung plötzlich Krause frei vor Nulle auftauchte. Dieser hielt jedoch und außerdem stand der Angreifer im Abseits. Von da an war es aber um die Ordnung bei FCC geschehen und ein Angriff nach dem anderen flutete in den Jenaer Strafraum herein. Hinzu kamen einige Fehler bzw. Ungeschicklichkeiten im Abwehrverhalten. Orlando hebelte, weil er verspielt und nicht zielstrebig zum Ball ging, völlig unnötig einen Gegenspieler an der Strafraumgrenze aus (34.), der Freistoß blieb jedoch folgenlos. Zwei Minuten später pfiff der ansonsten ganz vernünftig pfeifende Referee Aarnink ein Handspiel, dass Forbes begangen haben soll, als er in einem Schuss eines Saarbrückers stand (der Arm machte keine aktive Bewegung zum Ball und Forbes wurde klar angeschossen). Nulle hatte eine breite Mauer vor sich, vielleicht lag es daran, dass er den Schützen nicht sah und instinktiv einen Schritt nach rechts machte, während der Ball in der Torwartecke einschlug - 1:1. Den Rest der ersten Halbzeit verbrachte man im Stadion mit Hoffen und Bangen - die Einheimischen hofften auf den zweiten Treffer, die Gästefans auf ein Überstehen der zahlreichen Flanken und Pässe. Und nach zwei Nachspielminuten, in denen noch ein Schuss knapp über Nulles Tor zischte, konnte man als Zeiss-Fan zunächst aufatmen.

Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff ließen Böses befürchten, denn beide Team machten dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten und wieder verfehlte ein Schuss, diesmal aus 25 Metern abgegeben, nur knapp das Jenaer Tor (47.). Doch plötzlich ging es ganz schnell: Truckenbrod spielte einen Sahnediagonalpass auf die linke Außenbahn, wo Orlando in D-Zug-Tempo einen Verteidiger stehenließ und einen mit einem Haken abschüttelte, sein Schuss wurde abgeblockt und fiel punktgenau Sebastian Hähnge vor die Füße, der eiskalt zum 2:1 einschoss (52.). Zunächst begehrte Saarbrücken - wie schon nach dem 1:0 - auf und erarbeitete sich sofort (53., 54.) zwei Ecken, schoss übers Tor… und wurde dann merklich ruhiger. Bzw. der FCC blieb ruhig und verzichtete auf Angst und Hektik. So konnte man dem 1. FCS zwar ein "bemühte sich" attestieren, aber ernsthafte Schwierigkeiten gab es nicht, da neben Voigt auch Riemer als Innenverteidiger ruhig und abgebrüht spielte. Zudem hatten Schmidt und Forbes auf der rechten Seite die Positionen getauscht und Forbes' offensivere Ausrichtung brachte zusätzlichen Angriffsschwung in unser Spiel. Ein Schlenzer Truckenbrods in der 64. Minute (Ausganspunkt war wiederum ein schneller Antritt Orlandos) landete noch beim Torwart, aber der nächste Angriff sechzig Sekunden später brachte die Spielentscheidung: Truckenbrod spielte einen Zuckerpass zwischen zwei Verteidiger hindurch auf den heranbrausenden Forbes, der marschierte von der Seite in den Strafraum, Verteidiger und Keeper erwarteten den Pass vors Tor, aber Forbes schoss direkt aus spitzem Winkel. Ein Verteidigerbein verhinderte den Einschlag ins lange Eck, lenkte ihn aber nur ins kurze - und auch dies zählte als 3:1! Für Saarbrücken war dies sichtlich der endgültige Knockout, planmäßiges Angriffsspiel fand nicht mehr statt. Das Publikum wurde immer unzufriedener und mit der Auswechslung des Torschützen Zimmermann versagte es der Mannschaft endgültig die Unterstützung und es hagelte laute und wüste Beschimpfungen gegen Trainer Luginger. Wieso kam mir diese Situation eigentlich bekannt vor? Ach so, ab und zu bin ich ja auch in Jena im EAS… Den Rest des Spiels bis zum Schlusspfiff kann man eigentlich ignorieren, wären nicht jeweils in der 80. und 82. Spielminute zwei fast identische Situationen gewesen, die jener vorm 3:1 fast haargenau ähnelten: Forbes wurde per Zuckerpass in die Spur geschickt, jedoch hätte er beide Mal auf den in der Mitte freistehenden und wild gestikulierenden Ullmann spielen müssen, dann wäre die Revanche für die Hinspielpackung auch hinsichtlich der Tore ähnlich erfolgt. Insgesamt war es, abgesehen von der Phase zwischen der 30. und 50 min, ein voll und ganz überzeugendes Auswärtsspiel mit einem hochverdienten Sieger FCC!

--Uwe

  1. Mit freundlicher Genehmigung von Franks FCC-Seite übernommen.