1976/1977 12. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Karl-Marx-Stadt 3:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 12. Spieltag
Saison Saison 1976/1977, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - FC Karl-Marx-Stadt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 11.12.1976 13:30 Uhr
Zuschauer 8.000
Schiedsrichter Wolfgang Riedel (Berlin)
Ergebnis 3:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Ulrich Oevermann
Gert Brauer, Konrad Weise (57. Andreas Krause), Dieter Noack (46. Dietmar Sengewald)
Rüdiger Schnuphase, Uwe Neuber, Lothar Kurbjuweit
Klaus Schröder, Thomas Töpfer, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Karl-Marx-Stadt
Bernd Fichtner
Frank Sorge
Frank Uhlig, Peter Müller, Andreas Heydel
Wilfried Göcke, Joachim Müller, Frank Wiedensee
Jürgen Bähringer, Gerd Schädlich, Bernd Sachse

Trainer: Manfred Kupferschmied


Sorge gegen Töpfer

Spielbericht

Wo war Vogel eigentlich nicht?

In Jena kam in dieser Saison noch kein Gast mit einer Niederlage unter zwei Toren Differenz davon! Auch am Sonnabend der FCK nicht. 12.0 Punkte und 22:7 Treffer belegen die wiedergewonnene Heimstärke der Thüringer (1975/76: 7 Siege, 6 Unentschieden). "Doch so wie heute wurden wir lange nicht mehr in einem Punktspiel gefordert", meinte Trainer Hans Meyer. Das war Lob für den Partner, zugleich aber auch Kritik an der Leistung der eigenen Mannschaft.

Anfangs etwas schneebedeckter, immer weicher und rutschiger werdender Boden stellte an alle Aktiven ungewohnt hohe Anforderungen. Doch nicht allein daran kann es gelegen haben, daß die Gastgeber in den ersten 45 Minuten so erheblich unter den Erwartungen blieben. Ein Kopfball von Schröder, der vorbeiging (14.), und ein halbhoher Vogel-Schuß aus 12 m, den Fichtner glänzend parierte (43.), beschränkten die Erfolgsaussichten auf ein Minimum.

Die Blau-Weißen demonstrierten gut eine Stunde lang ihr verbessertes Leistungsvermögen und damit gestiegenes Selbstvertrauen. Sie verlegten sich keineswegs nur auf die Defensive, sondern suchten immer wieder selbst den Erfolg. "Das machten sie recht geschickt. Die Deckung wurde, wenn der Gegner in Ballbesitz war, schnell verdichtet, mit ballsicheren Aktionen mehrfach wirkungsvoll angegriffen", betonte DFV-Trainer Dr. Rudolf Krause. Da boten sich Göcke (33.), Wiedensee (35.) und Bähringer (30.) durchaus die Chance zum Führungstreffer sowie nach dem 0:1 Uhlig (67., Pfosten) und Göcke (69.) die Möglichkeit zum Ausgleich. Wer weiß, ob der FC Carl Zeiss ungeschoren davongekommen wäre, wenn vor allem im Mittelfeld Wiedensee und Göcke mehr Wirkung erzielt hätten. So blieben Sachse und Bähringer häufig auf sich allein gestellt. Die anderen Aktivposten standen in der Abwehr, hatten dort im zweiten Abschnitt dann genug zu tun. Dennoch nutzte der nun schon seit längerem beständig gut aufspielende Linksverteidiger Heydel immer wieder die Gelegenheit gefährlich vorzustoßen. Trainer Hans Meyer muß seinen Leuten in der Halbzeitpause einige deutliche Worte gesagt haben. Danach war endlich etwas mehr Elan zu spüren. "Der Führungstreffer wirkte wie eine Erlösung", meinte der Torschütze Eberhard Vogel. Er war die auffälligste Persönlichkeit auf dem Platz. es gibt wohl kaum einen Quadratmeter auf dem Spielfeld des Ernst-Abbe-Sportfeldes, auf dem der 33jährige am Sonnabend nicht seine Stollenabdrücke hinterlassen hat. Vielfach saugte er förmlich die Bälle am eigenen Strafraum auf, um sofort Angriffsaktionen einzuleiten. Und dann krönte er seine bravouröse Leistung - wie schon beim 2:1 in Rostock - mit zwei Treffern. Zunächst bewies der jetzt mehr aus dem Mittelfeld kommende Linksaußen seine Abgeklärtheit, vollendete überlegt; beim 3:0 unterstrich er, daß er auch von seiner Kopfballstärke nichts eingebüßt hat. An der Seite solcher Routiniers und Vorbilder können Talente reifen!

Zum Schiedsrichterkollektiv: Der Unparteiische mußte ebenso wie die Aktiven die Tücken des Bodens berücksichtigen. Eine gute Spielleitung. Als es nach dem 3:0 unverständlicherweise etwas hektisch wurde, zeigte Riedel folgerichtig Schädlich (80.) und Brauer (88.) die gelbe Karte.

(Manfred Binkowski in "Die Neue Fußballwoche" vom 14. Dezember 1976)


Nachwuchs : 1:1 , Tore : Schmied / H. Richter

Jena : Zimmermann , Wachter , Göhr , Birnkammerer , Grüner , Schlutter , Trocha , Schakau , Molata (80. Werner) , Schmied , V. Weise / Tr.: Thomale