1924/25 Spielbericht: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Jens (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(20 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
| Ort = Wackerstadion in Leipzig | | Ort = Wackerstadion in Leipzig | ||
| Zeit = So 19.04.1925 16 Uhr | | Zeit = So 19.04.1925 16 Uhr | ||
| Zusch = | | Zusch = 25.000 | ||
| Schiri = Spranger (Glauchau) | | Schiri = Spranger (Glauchau) | ||
| Resul = 2:0 | | Resul = 2:0 (2:0) | ||
| Tore = | | Tore = | ||
*1:0 Drechsel (5.) | *1:0 Drechsel (5.) | ||
*2:0 Graul (20.) | *2:0 Graul (20.) | ||
}} | }} | ||
==Aufstellungen== | |||
{{Spielkleidung | |||
|pattern_b = whitestripes | |||
|body = 87CEFF }} | |||
; Leipzig : | |||
Winter - Schmöller , Nieher , Fiedler , Günther , Drechsel , Losse , Hansi , Edy , Paulsen , Graul | |||
{{Spielkleidung | |||
|shorts = 00008B }} | |||
; Jena : | |||
Haase - Werner , Köhler , ? ? ? ? ? ? ? ? | |||
[[Datei:Img425.jpg|mini]] | |||
==Vorschau im Fußball== | |||
Die Leipziger Bewegungsspieler mit ihrem alten Kämpen Edy sollten auch dem stärksten Ansturme der siegeszuversichtlichen Jenaer sich gewachsen zeigen . Allerdings müssen sie ganz anders kämpfen als gegen Gotha vor Wochenfrist . Nach menschlichem Ermessen wird sich sonach der VfB Leipzig zum 10.Mal den Verbandsmeistertitel holen . | |||
==Spielbericht== | ==Spielbericht== | ||
; VfB Leipzig zum 10.Male Meister -- Beide Mannschaften enttäuschten 25 000 Zuschauer stark | ; VfB Leipzig zum 10.Male Meister -- Beide Mannschaften enttäuschten 25 000 Zuschauer stark | ||
Im Leipziger Wackerstadion erkämpfte sich der deutsche Altmeister zum 10. Male die mitteldeutsche Verbandsmeisterschaft mit einem zahlenmäßig klaren und letzten Endes verdienten Siege . Allerdings wird die Elf des Siegers , sofern sie einer ernsten Selbstkritik fähig ist , am wenigsten ihres Sieges froh geworden sein . Der matte Beifall , der den neuen Verbandsmeister aus den Reihen der 25 000 Zuschauer begrüßte , wird ihm dies am besten gezeigt haben . Nur dem Glücksumstande , daß die Jenaer sichtlich stark unter Form spielten , hat der VfB die Vermeidung einer Niederlage zu verdanken . Die durch Jena ausgeschiedenen Bewerber Wacker Halle und Gutsmuts Dresden wären jedenfalls bei diesen Leistungen des Siegers kaum besiegt vom Felde gegangen . | |||
Soviel sei vorrausgeschickt ! Der Verlauf des Schlußspiels brachte zwei Enttäuschungen . Der Ausfall des erstmalig nach einer Zwangspause wieder mitwirkenden VfB-Mittelläufers Edy , der als Halbinvalide schon sehr bald wie ein treibender Wrack ,,schwamm`` und nur selten ernstlich eingriff , dafür jedoch leider ein desto größeres Mundwerk gegenüber seinen Kameraden riskierte . Die fast noch größere Enttäuschung bildete das Versagen der Jenaer Elf , die zwar - ungeachtet der Erfolge des Gegners - stets unermüdlich kämpfte und den Gegner in Atem hielt , technisch und taktisch jedoch kaum Durchschnittsleistungen erreichte . Vorzügliches Spiel bekam man beim Sieger nur von den Außenläufern und der Hintermannschaft , in der Drechsel eine weit überragende Gesamtleistung zeigte - bester Mann auf dem Platz- , sowie von den Jenaer Läufern Werner (Mitte) und Köhler (Links) zu sehen . Der Rest auf beiden Seiten - mit alleiniger Außnahme noch die VfB- Flügelstürmer Fiedler und Paulsen - ist besser Schweigen ! | |||
Die Torerfolge des Siegers fielen in der ersten halben Stunde . Schon in der 5. min kam der VfB aus einem unverhofftem Fernschusse (40 m) seines Verteidiger Drechsels , der dem zeitweise recht unsicheren Jenaer Torhüter Haase über den Arm ins Netz sprang , zu einem billigen Überraschungserfolg . Nach einer weiteren Viertelstunde erzielte dann VfB`s Mittelstürmer Graul mit hübschem , schwierigem Schusse Tor Nr.2 . Während im übrigen VfB die ganze erste Spielhälfte überwiegend im Angriffe lag , wandte sich nach Wiederbeginn das Blatt sofort . Jena drängte stark , zumal VfB den taktischen Fehler beging , ständig einen Stürmer in die Verteidigung zurückzuziehen . Zählbare Erfolge blühten den unentschlossenen Jenaer Stürmern jedoch nicht . In der Schlußviertelstunde setzten dann die Bewegungsspieler Volldampf auf und wurden nunmehr stark überlegen , aber ebenfalls erfolglos , so das es beim Halbzeitstand blieb . | |||
Der Unparteiische Spranger (Glauchau) kann trotz mancher Abseitsfehlentscheidungen die er traf , dem DFB ob seiner erfreulichen Energie empfolen werden . | |||
Aus dem Bericht von Argus im Fußball vom 21.April 1925 | |||
* Kl . Runde in Erfurt (Cyriaksburg): SC Erfurt : Brandenburg Dresden 1:0 | |||
[[Kategorie:Punktspiele 1924/1925]] |
Aktuelle Version vom 24. März 2024, 10:45 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Mitteldeutsche Meisterschaft , Endspiel |
Saison | 1924/25 |
Ansetzung | VfB Leipzig - 1.SV Jena |
Ort | Wackerstadion in Leipzig |
Zeit | So 19.04.1925 16 Uhr |
Zuschauer | 25.000 |
Schiedsrichter | Spranger (Glauchau) |
Ergebnis | 2:0 (2:0) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
{{{Links}}} |
Aufstellungen
- Leipzig
Winter - Schmöller , Nieher , Fiedler , Günther , Drechsel , Losse , Hansi , Edy , Paulsen , Graul
- Jena
Haase - Werner , Köhler , ? ? ? ? ? ? ? ?
Vorschau im Fußball
Die Leipziger Bewegungsspieler mit ihrem alten Kämpen Edy sollten auch dem stärksten Ansturme der siegeszuversichtlichen Jenaer sich gewachsen zeigen . Allerdings müssen sie ganz anders kämpfen als gegen Gotha vor Wochenfrist . Nach menschlichem Ermessen wird sich sonach der VfB Leipzig zum 10.Mal den Verbandsmeistertitel holen .
Spielbericht
- VfB Leipzig zum 10.Male Meister -- Beide Mannschaften enttäuschten 25 000 Zuschauer stark
Im Leipziger Wackerstadion erkämpfte sich der deutsche Altmeister zum 10. Male die mitteldeutsche Verbandsmeisterschaft mit einem zahlenmäßig klaren und letzten Endes verdienten Siege . Allerdings wird die Elf des Siegers , sofern sie einer ernsten Selbstkritik fähig ist , am wenigsten ihres Sieges froh geworden sein . Der matte Beifall , der den neuen Verbandsmeister aus den Reihen der 25 000 Zuschauer begrüßte , wird ihm dies am besten gezeigt haben . Nur dem Glücksumstande , daß die Jenaer sichtlich stark unter Form spielten , hat der VfB die Vermeidung einer Niederlage zu verdanken . Die durch Jena ausgeschiedenen Bewerber Wacker Halle und Gutsmuts Dresden wären jedenfalls bei diesen Leistungen des Siegers kaum besiegt vom Felde gegangen . Soviel sei vorrausgeschickt ! Der Verlauf des Schlußspiels brachte zwei Enttäuschungen . Der Ausfall des erstmalig nach einer Zwangspause wieder mitwirkenden VfB-Mittelläufers Edy , der als Halbinvalide schon sehr bald wie ein treibender Wrack ,,schwamm`` und nur selten ernstlich eingriff , dafür jedoch leider ein desto größeres Mundwerk gegenüber seinen Kameraden riskierte . Die fast noch größere Enttäuschung bildete das Versagen der Jenaer Elf , die zwar - ungeachtet der Erfolge des Gegners - stets unermüdlich kämpfte und den Gegner in Atem hielt , technisch und taktisch jedoch kaum Durchschnittsleistungen erreichte . Vorzügliches Spiel bekam man beim Sieger nur von den Außenläufern und der Hintermannschaft , in der Drechsel eine weit überragende Gesamtleistung zeigte - bester Mann auf dem Platz- , sowie von den Jenaer Läufern Werner (Mitte) und Köhler (Links) zu sehen . Der Rest auf beiden Seiten - mit alleiniger Außnahme noch die VfB- Flügelstürmer Fiedler und Paulsen - ist besser Schweigen ! Die Torerfolge des Siegers fielen in der ersten halben Stunde . Schon in der 5. min kam der VfB aus einem unverhofftem Fernschusse (40 m) seines Verteidiger Drechsels , der dem zeitweise recht unsicheren Jenaer Torhüter Haase über den Arm ins Netz sprang , zu einem billigen Überraschungserfolg . Nach einer weiteren Viertelstunde erzielte dann VfB`s Mittelstürmer Graul mit hübschem , schwierigem Schusse Tor Nr.2 . Während im übrigen VfB die ganze erste Spielhälfte überwiegend im Angriffe lag , wandte sich nach Wiederbeginn das Blatt sofort . Jena drängte stark , zumal VfB den taktischen Fehler beging , ständig einen Stürmer in die Verteidigung zurückzuziehen . Zählbare Erfolge blühten den unentschlossenen Jenaer Stürmern jedoch nicht . In der Schlußviertelstunde setzten dann die Bewegungsspieler Volldampf auf und wurden nunmehr stark überlegen , aber ebenfalls erfolglos , so das es beim Halbzeitstand blieb . Der Unparteiische Spranger (Glauchau) kann trotz mancher Abseitsfehlentscheidungen die er traf , dem DFB ob seiner erfreulichen Energie empfolen werden .
Aus dem Bericht von Argus im Fußball vom 21.April 1925
- Kl . Runde in Erfurt (Cyriaksburg): SC Erfurt : Brandenburg Dresden 1:0