1933/1934 Spiel 18
Fortuna Magdeburg : 1.Sportverein Jena 2:2 (1:0)
Für diesen Meisterschaftskampf stand für die Fortuna alles auf dem Spiel , denn es galt unbedingt zu siegen , wenn mit Merseburg noch um den Abstieg gerungen werden sollte . Fortuna ließ sich diese Chance entgehen , trotzdem man gleich nach Halbzeit schon 2:0 führte . Mehr , der schon beim 0:0-Stand , eine sicherste Torchance ausließ , verschenkte auch später noch bei einem Handelfmeter Tor Nr.3 und damit auch den wohl möglichen Sieg . Bis zur Pause kämpften die Thüringer , die im Sturm gegen den Vorsonntag die Verbinder umgestellt hatten , technisch überlegen ; auch im Feldspiel erreichten sie Dank der ausgezeichneten Gesamtleistung der Hintermannschaft , in der Werner fabelhaft aufbaute , klare Überlegenheit . Die schnellen Stürmer blieben nur vom Schußpech verfolgt . Allerdings kämpften die Flügelstürmer - von ihnen besonders der Rechtsaußen Schüßler - zunächst am erfolgreichsten . Dennoch erreichte Fortuna die Führung , obwohl die rechte Angriffsseite durch das Versagen des jungen Halbrechten Schulze nie in Schwung und auch die technisch und taktisch bessere linke Seite durch den sehr im Können nachlassenden Mehr nicht zum entscheidenden Schlag auzuholen vermochte . Jenas Feldüberlegenheit der ersten Halbzeit kam nur in vielen Ecken zählbar zum Ausdruck . Kurz vorm Seitenwechsel erreichte Fortuna aus glücklichem Gefecht durch Katte zum ersten Treffer .
Mit Elan legte sich Fortuna ob des Vorsprungs in die zweite Halbzeit , erzielte beim ersten Eckball den zweiten Treffer durch Standte II und ein Handelfmeter in nächster Minute schien das Schicksal der Thüringer besiegeln zu sollen . Mehr verschoß ihn . Dennoch stand Fortuna der Sieg noch offen , zumal die Gäste in der Schlußviertelstunde ihren Torhüter Großkopf infolge Verletzung verloren . Jenas Kampfgeist war aber keineswegs gebrochen . Werner baute immer wieder auf und verbissene Energie führte in den letzten 13 Minuten durch Brückner und Schüßler zu dem nicht unverdienten Ausgleichstoren . Fortuna war dem Gegner nicht mehr gewachsen . Nervosität und Umstellungen holten den dahin geschwundenen recht wertvollen Punkt nicht mehr ein .
Bericht im Kicker vom 6.März 1934 - Tempo.