1954/1955 24. Spieltag: BSG Chemie Zeitz - SC Motor Jena 1:0: Unterschied zwischen den Versionen

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==Spielbericht==
==Spielbericht==
;Letzte Chance durch 0-1 vergeben !
In Jena und Weißenfels dürfte an diesem Sonntag kaum noch ein Verkehrsmittel vorhanden gewesen sein . Beide an der Meisterschaft stärkstens interessierten Gemeinschaften hatten alles aufgeboten , um beim Spitzenkampf der Liga Staffel II , zwischen Chemie Zeitz und SC Motor Jena dabeizusein . Mit vier Punkten in Rückstand rechnete sich Jena immerhin noch eine Chance aus , während der mit Sonderzug und allen Verkehrsmitteln gekommene Weißenfelser Anhang beide Daumen für einen Zeitzer Erfolg drückte . Den starken Zeitzer Anhang inbegriffen , war also auf dem Platz der Einheit in Zeitz die richtige Großkampfstimmung vorhanden .
Bis zur letzten Minute riß die Spannung auch nicht ab . Für Zeitz wie für Jena stand zuviel auf dem Spiel . Hier der begehrte Platz in der 1.Liga , dort dort die noch geringen Chancen auf die Staffelmeisterschaft . Kein Wunder , daß beide Mannschaften nervös begannen  , sich kämpferisch einen packenden Kampf lieferten , der bis zur letzten Minute alles in seinem Bann hielt . Als in der 25. Minute nach prachtvollem Einsatz von Tympel Linksaußen Liebig von halbrechter Position das 1:0 erzielte , dachte keiner der 12000 , daß damit bereits die Entscheidung gefallen sei . Auf und ab wogte der Kampf , wobei Chemie in seinen Angriffsaktionen bedeutend gefährlicher war als Motor , was auch im Eckenverhältnis von 11:2 zum Ausdruck kommt . Dramatisch besonders die 60. Minute , als Chemie hintereinander vier Ecken erzielte und Jena mir Mühe einen 2.Erfolg verhinderte . Zwischendurch sorgte Jena mit kraftvollen Vorstößen für ständige Bewegung . Besonders in den letzten 20 Minuten stürmte Motor mit aller Kraft . Selbst der überragende Mittelverteidiger Oehler tauchte wiederholt im Angriff auf . Im Jenaer Angriff fehlte aber die Zündung und oft auch der Spielfluß , da Spielmacher Schnieke von Janke völlig ausgeschaltet wurde . Überall tauchte der Auswahlspieler auf , aber in allen Szenen fand er in dem trefflichen Janke seinen Meister . Chemie kam in diesen letzten 20 Minuten selten zu geschlossenen Aktionen mit dem Drei-Mann-Angriff , da Flieger und Neumann die Abwehr verstärkten , um den knappen Vorsprung zu halten . An der Zeitzer Abwehrmauer mit dem überragenden Stopper Feldweg zerbrach der schußschwache Motor-Angriff . Selbst mit sieben Spielern stürmend , gelang Motor der Ausgleich nicht .
'''Erfreuliche Feststellung der packenden Zeitzer 90 Minuten :'''Bei allem hohen Einsatz spielten beide Mannschaften äußerst fair . Dies war nicht zuletzt Verdienst des vorzüglichen Haack , der souverän über dem Geschehen stand . Technisch , besonders im Mittelfeld , zeigte Jena die gepflegtere Spielweise . Kämpferisch dominierte Chemie , weshalb der knappe Erfolg nicht unverdient war .
Bericht von Fritz Schlegel in der FUWO vom 5.4.55


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[[Kategorie:1. FC Zeitz]]
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Version vom 19. September 2020, 10:13 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb DDR-Liga, 24. Spieltag
Saison Saison 1954/1955
Ansetzung BSG Chemie Zeitz - SC Motor Jena
Ort Platz der Einheit in Zeitz
Zeit So. 03.04.1955 15:30 Uhr
Zuschauer 12.000
Schiedsrichter Haack (Karl-Marx-Stadt)
Ergebnis 1:0
Tore
  • 1:0 Liebig (25.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Zeitz (grün-schwarz)
Beer
Landmann, Feldweg, Streicher
Janke, Wacker
Tympel, Neumann, Krontal, Flieger, Liebig

Trainer: Sack

Jena (rot-weiß)
Manfred Ziegert
Georg Buschner, Karl Oehler, Rolf Hüfner
Hans Ziehn, Kurt Lindig
Hans Debski, Günter Rahm, Horst Kirsch, Siegfried Woitzat, Karl Schnieke

Trainer: Hans Warg , Schüßler , Schipphorst

Spielbericht

Letzte Chance durch 0-1 vergeben !

In Jena und Weißenfels dürfte an diesem Sonntag kaum noch ein Verkehrsmittel vorhanden gewesen sein . Beide an der Meisterschaft stärkstens interessierten Gemeinschaften hatten alles aufgeboten , um beim Spitzenkampf der Liga Staffel II , zwischen Chemie Zeitz und SC Motor Jena dabeizusein . Mit vier Punkten in Rückstand rechnete sich Jena immerhin noch eine Chance aus , während der mit Sonderzug und allen Verkehrsmitteln gekommene Weißenfelser Anhang beide Daumen für einen Zeitzer Erfolg drückte . Den starken Zeitzer Anhang inbegriffen , war also auf dem Platz der Einheit in Zeitz die richtige Großkampfstimmung vorhanden . Bis zur letzten Minute riß die Spannung auch nicht ab . Für Zeitz wie für Jena stand zuviel auf dem Spiel . Hier der begehrte Platz in der 1.Liga , dort dort die noch geringen Chancen auf die Staffelmeisterschaft . Kein Wunder , daß beide Mannschaften nervös begannen , sich kämpferisch einen packenden Kampf lieferten , der bis zur letzten Minute alles in seinem Bann hielt . Als in der 25. Minute nach prachtvollem Einsatz von Tympel Linksaußen Liebig von halbrechter Position das 1:0 erzielte , dachte keiner der 12000 , daß damit bereits die Entscheidung gefallen sei . Auf und ab wogte der Kampf , wobei Chemie in seinen Angriffsaktionen bedeutend gefährlicher war als Motor , was auch im Eckenverhältnis von 11:2 zum Ausdruck kommt . Dramatisch besonders die 60. Minute , als Chemie hintereinander vier Ecken erzielte und Jena mir Mühe einen 2.Erfolg verhinderte . Zwischendurch sorgte Jena mit kraftvollen Vorstößen für ständige Bewegung . Besonders in den letzten 20 Minuten stürmte Motor mit aller Kraft . Selbst der überragende Mittelverteidiger Oehler tauchte wiederholt im Angriff auf . Im Jenaer Angriff fehlte aber die Zündung und oft auch der Spielfluß , da Spielmacher Schnieke von Janke völlig ausgeschaltet wurde . Überall tauchte der Auswahlspieler auf , aber in allen Szenen fand er in dem trefflichen Janke seinen Meister . Chemie kam in diesen letzten 20 Minuten selten zu geschlossenen Aktionen mit dem Drei-Mann-Angriff , da Flieger und Neumann die Abwehr verstärkten , um den knappen Vorsprung zu halten . An der Zeitzer Abwehrmauer mit dem überragenden Stopper Feldweg zerbrach der schußschwache Motor-Angriff . Selbst mit sieben Spielern stürmend , gelang Motor der Ausgleich nicht . Erfreuliche Feststellung der packenden Zeitzer 90 Minuten :Bei allem hohen Einsatz spielten beide Mannschaften äußerst fair . Dies war nicht zuletzt Verdienst des vorzüglichen Haack , der souverän über dem Geschehen stand . Technisch , besonders im Mittelfeld , zeigte Jena die gepflegtere Spielweise . Kämpferisch dominierte Chemie , weshalb der knappe Erfolg nicht unverdient war .

Bericht von Fritz Schlegel in der FUWO vom 5.4.55