1960 14. Spieltag: SC Einheit Dresden - SC Motor Jena 3:2

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 14. Spieltag
Saison Saison 1960, Rückrunde
Ansetzung SC Einheit Dresden - SC Motor Jena
Ort Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden
Zeit Sa. 07.08.1960 16:00 Uhr
Zuschauer 12.000
Schiedsrichter Fritz Köpcke (Wusterhausen)
Ergebnis 3:2 (2:0)
Tore
  • 1:0 Walter (11.)
  • 2:0 Walter (31.)
  • 2:1 Kirsch (66.)
  • 3:1 Trommer (77.)
  • 3:2 P.Ducke (86.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Dresden (weiß-blau)
Joachim Wendt
Klaus Zange, Wolfgang Pfeifer, Werner Jochmann
Gerd Losert, Bodo Knappe
Helmut Kropp (66. Eberhard Trommer), Horst Walter, Felix Vogel, Gottfried Matthes, Wolfgang Weinreich

Trainer: Gottfried Eisler

Jena (rot-weiß)
Harald Fritzsche
Hans-Joachim Otto, Klaus Gablick, Hilmar Ahnert
Heinz Marx, Siegfried Woitzat
Peter Ducke, Roland Ducke, Horst Kirsch, Dieter Lange, Helmut Müller (65. Walter Eglmeyer)

Trainer: Georg Buschner

Spielbericht

Kampfkraft rang Technik nieder

Erstes Gegentor schockierte die Hintermannschaft der Gäste

Mit drei "Handicaps" - wenn man so will - gingen die Dresdner in dieses schwere Spiel. Der bewährte Torwart Großstück liegt seit Mittwoch abend mit Oberschenkelverletzungen nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus, Läufer Hansen braucht für viele Wochen alle Zeit und Kraft für seine Ingenieur-Diplomarbeit, und nicht zuletzt muß man für einige Zeit auf den eigenen Platz, der überholt wird, verzichten und ins "fremde" Harbig-Stadion gehen. Nun - die Unterstützung der Zuschauer war deswegen nicht weniger temperamentvoll, zumal jeder wußte, was die Dresdner von dem gefürchteten Jenaer Sturm zu erwarten hatten.

Die Gäste zeigten denn auch sofort, was in ihnen steckt. Blitzschnell im Antritt und sicher in der Ballbehandlung, stellten sie die Einheit-Abwehr im Handumdrehen auf die Probe. Vor allem aber der junge Wendt, der nicht lange zu warten brauchte, bis er "warm" wurde. Gut machte er seine Sache. Allerdings blieben die ausgesprochen torgefährlichen Schüsse von Jena Mangelware, weil man die sich immer wieder offen bietenden Lücken zu spät nutzte.

Immerhin glaubte kaum einer, daß sich die Dresdner, denen zunächst nichts übrigblieb, als sich mit Kampfesfreude der Jenaer Überlegenheit zu erwehren, schließlich noch so gut aus der Affäre ziehen würden.

Den Auftakt gab Dresdens schußgewaltigster Mann, der kleine Walter. Er und Matthes waren die unermüdlichen Renner nach den Steilpässen. Als Matthes "vorgearbeitet" hatte und Walter zum Nachschuß ansetzen konnte, hieß es urplötzlich 1:0. Pech für Ahnert, daß er mit seinem Hacken dabei "Pate" stand, denn Walters Schuß wäre ins Aus gegangen. So schlug er hoch oben im Eck ein.

Das dann nicht mehr so überraschende 2:0 glückte Walter nach Umspielen von Woitzat, der sich später allerdings messerscharf an die Fersen dieses gefährlichen Stürmers heftete.

Nach der Pause das gleiche Datei: Jena spielerisch besser und im Mittelfeld sogar souverän - Einheit bei jedem der allerdings nun spärlicher werdenden Angriffe kreuzgefährlich. Trainer Buschner nickte zufrieden, als Kirsch endlich eine der vielen Chancen der Gäste zum Anschlußtreffer genutzt hatte. Er rechnete nun noch mit einem Erfolg seiner Mannschaft. Alles sprach auch dafür, denn der große körperliche Einsatz hatte bei den Dresdnern sichtlich an den Kräften gezehrt.

Doch da gab es eine winzige Blöße in der aufgerückten Jenaer Deckung, Nach einem Kopfballduell Matthes-Gablick rollte der Ball ins entblößte Hinterland, Trommer jagte hinterher und schoß rechtzeitig. Der sich entgegenstürzende Fritzsche berührte das Leder wohl noch, aber es hatte Fahrt genug, gerade noch über die Linie zu schleichen... Aus war der Traum, und auch der erneute Anschluß von Ducke II nach einem abgeprallten Eglmeyer-Schuß vermochte die Tatsache nicht mehr abzuwenden, daß die "an sich" besser spielenden Gäste der Einheit-Mannschaft, die mit einem bergeversetzenden Willen gekämpft hatte, unterlegen waren.

(Rolf Dietz in "Die Neue Fußballwoche" vom 9. August 1960)

Reserven : 3:0 - Jena : Lohmann ; Conrad , Hüfner , Woitzat II ; Hartmann , Imhof (46.Gräfe) ; Knoor , Dimopolus , Vasold , Schönberger , Schymik , Tore : Kallenbach , Wiesner , Helbig