1973/1974 19. Spieltag: BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena 2:1: Unterschied zwischen den Versionen

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Junioren : Riesa : Jena - Ausfall  NH , 12.05.74  2:1  Tore : Wenzel , Papritz / Semmer
Junioren : Riesa : Jena - Ausfall  NH , 12.04.74  2:1  Tore : Wenzel , Papritz / Semmer




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Version vom 23. August 2021, 14:12 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 19. Spieltag
Saison Saison 1973/1974, Rückrunde
Ansetzung BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena
Ort Stadion der Stahlwerker
in Riesa
Zeit Sa. 23.02.1974 15:00 Uhr
Zuschauer 4.500
Schiedsrichter Herbert Streicher (Crimmitschau)
Ergebnis 2:1
Tore
  • 0:1 Schlutter (8.)
  • 1:1 Börner (24.)
  • 2:1 Freyer (37., Foulstrafstoß)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Riesa
Wolfgang Scharf
Reinhard Hauptmann
Achim Ringel, Eberhard Lippmann
Johann Ehl, Klaus Schlutt, Bernd Runge (64. Christian Berger), Wolfgang Schremmer
Werner Hartmann (70. Wolfram Meinert), Thomas Börner, Roland Freyer

Trainer: Günter Guttmann

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Wolfgang Blochwitz
Bernd Bransch
Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
Harald Irmscher, Helmut Stein (46. Dieter Scheitler), Martin Goebel, Rainer Schlutter
Norbert Schumann (87. Harry Kunze), Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer


Spielbericht

Über Kampf zum Spiel gefunden

Die Riesaer Stahl-Elf geht eigenartige Meisterschaftswege. Ihre bisherige Heimbilanz ist alles andere als erfolgreich, auswärts hingegen verbuchte sie schon vielbeachtete Punktgewinne (u.a. 0:0 beim 1. FC Magdeburg, 0:0 beim FC Vorwärts Frankfurt/Oder). "Auf fremden Plätzen operiert die Mannschaft weitaus ruhiger, läßt sich nicht so schnell von ihrer Linie abbringen", kommentierte Trainer Günter Guttmann diesen Zusammenhang. Aber am Sonnabend gegen den FC Carl Zeiss schien es, als würde der Gastgeber nach dem schnellen Rückstand alle taktischen Vorsätze vergessen...

Der auf die frühzeitige Entscheidung drängende Jenaer Klub sah nämlich seine Angriffsbemühungen nach Schlutters 25-m-Schuß belohnt. Vom Anpfiff weg bestimmte der Gast das Geschehen, setzte mit akkuraten Pässen aus dem Mittelfeld heraus die Stahl-Abwehr unter Druck. Die Thüringer wirkten mit und ohne Ball spritziger, spielten ideenreicher. Irmscher und Schlutter stießen immer wieder energisch in die Spitze, der oft aufrückende Libero Bransch schuf manches Überraschungsmoment. "Doch wir vergaben gute Torchancen, konnten die angestrebte Führung nicht ausbauen. Diese Konzentrationsschwächen kosteten uns schließlich den Sieg", meinte Jenas Cheftrainer Hans Meyer in der Kabine. Seine Mannschaft versuchte, ausschließlich mit den überlegenen technischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, paarte die hohe athletische Bereitschaft nicht mit dem notwendigen Kampfgeist. Zwar stürmten die Gäste in der zweiten Halbzeit unentwegt, sie streiften die Nervosität allerdings niemals ab. Jetzt liefen die Aktionen zähflüssig, riß der Kombinationsfaden zu oft. Die mögliche Chance zum verdienten Ausgleich ließ Vogel aus. Er scheiterte mit einem Schuß an Riesas Torhüter Scharf, der blitzschnell in die rechte Ecke tauchte und das Leder unter Kontrolle brachte. "ich hätte in den Erdboden versinken können", ärgerte sich "Matz" hinterher.

Die Riesaer fanden über den Kampf zum Spiel, ließen sich vom 0:1 nicht schockieren. Sie offenbarten lediglich in jener Phase Schwächen, in der sie mit aller Macht auf den Ausgleich drängten und praktisch jeder Feldspieler zum Angreifer wurde (Hauptmann überschritt in der 20. Minute zum ersten Male die Mittellinie). "ich mußte meine Jungen förmlich zurückhalten, sie an unsere Konzeption erinnern", gestand Günter Guttmann nach dem Treffen. Aus einer stabiler werdenden Deckung rollten die Aktionen in der Folgezeit wie am Schnürchen, lösten sich im klugen Wechsel die Verteidiger aus der letzten Reihe, ohne Lücken zu hinterlassen. Der enorm stellungssichere Ringel bot gegen Auswahlakteur Vogel eine tadelsfreie Leistung, Lippmann ließ Jenas zweiter Angriffsspitze Schumann keinen Raum zur Entfaltung. Und da die Stahlwerker auch im Mittelfeld nach und nach Übergewicht erlangten, geriet ihr kostbarer Vorsprung kaum noch in Gefahr. "Eine insgesamt gute Kollektivleistung unserer Mannschaft", freute sich auch Sektionsleiter Manfred Dönicke nach dieser spannenden Begegnung.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Streicher amtierte zu unentschlossen. Diesem Umstand muß man die vorübergehende Hektik Mitte der zweiten Halbzeit zuschreiben.

(Otto Schaefer in "Die Neue Fußballwoche" vom 26. Februar 1974)


Junioren : Riesa : Jena - Ausfall NH , 12.04.74 2:1 Tore : Wenzel , Papritz / Semmer