1975/1976 10. Spieltag: BSG Energie Cottbus - FC Carl Zeiss Jena 0:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 10. Spieltag
Saison Saison 1975/1976, Hinrunde
Ansetzung BSG Energie Cottbus - FC Carl Zeiss Jena
Ort Stadion der Freundschaft in Cottbus
Zeit Sa. 08.11.1975 14:00 Uhr
Zuschauer 11.000
Schiedsrichter Herbert Streicher (Crimmitschau)
Ergebnis 0:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Cottbus
Andreas Wendt
Fritz Bohla
Lutz-Michael Häder, Joachim Wank
Bernd Deutschmann, Erhard Gröger (63. Lothar Schulz), Karl-Heinz Becker, Siegfried Wünsch
Bernd Zielinski, Klaus Grebasch, Bernd Mudra

Trainer: Manfred Kupferschmied

Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Lothar Kurbjuweit
Gert Brauer, Konrad Weise, Andreas Wachter
Harald Irmscher, Dietmar Sengewald, Martin Goebel, Rainer Schlutter
Klaus Schröder, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer


Spielbericht

Energie ohne Biß

Die Jenaer reisten mit unguten Gefühlen zum Wiederaufsteiger. "Energies Spiele gegen Dresden und Magdeburg waren hinreichend Warnung für uns, zudem, spurlos sind Reisestrapazen und 120 UEFA-Cup-Minuten in Mielec mit dem nachfolgenden Ärger auch nicht an uns vorbeigegangen", schilderte Lothar Kurbjuweit. Und doch - Jena brauchte den Sieg nicht minder (Anschluß zur Spitze) wie Gastgeber Cottbus, der bislang ja noch immer auf den ersten Heimsieg hofft. Auch wenn die Zeiss-Elf keine Bäume ausriß, sehr rationell, mit sparsamstem Kraftaufwand aus einer Konterstellung zu operieren suchte, am Ende durften sie "einen nur selten gefährdeten und verdienten Sieg" (stellv. Generalsekretär Hans Müller) mit nach Hause nehmen.

Gefährdet war er tatsächlich nur nach dem von Sengewald erzielten Führungstor (wo war da Wünsch?). Dieser Treffer schien den Elan, den Schwung der Cottbuser herauszufordern. Mudra zeigte in dieser Phase Proben seines Talents. Grebasch versuchte wie Deutschmann, wie Häder und Wünsch das Spiel durch direkte Ballpassagen schnell zu machen. "Da wurde auch annähernd so gekämpft, wie das erforderlich ist" (Trainer Manfred Kupferschmied). Jena geriet unter Druck.

So umsichtig und kraftvoll Kurbjuweit als letzter Mann fungierte, so entschlossen Weise sein Können ausspielte, einige Lücken taten sich doch auf. Erst kam Gröger völlig frei an einen Ball, der tückisch aufgesprungen war, dann lief Wank unbedrängt in eine Freistoß-Eingabe von Mudra, doch beide vergaben diese Riesenmöglichkeiten überhastet. "Solche Chancen bekommt man gegen derart ausgefuchste Mannschaften wie Jena nicht oft geboten", stöhnte Karl-Heinz Becker. Ja, sie kamen auch nicht wieder! Und damit blieb auch jener mobilisierende Auftrieb aus, den Energie diesmal offenkundig bitter nötig hatte. Cottbus fehlte es tatsächlich an Energie, an Biß, um es deutlicher zu sagen.

Gegen Dresden wie Magdeburg fand die Mannschaft über enormen Einsatz zu gutem Spiel. Diesmal blieb nahezu jedermann durchgehend blaß, mit Ausnahme vom zuverlässigen Wendt im Tor und vom Vogel-Bewacher Häder.

Jena bot neben der reiferen Spielanlage (weiträumige Angriffe aus der Konterstellung) das zielstrebigere Angriffsspiel (Vogel - 11., Latte; Weise - 41., Latte; Sengewald - 77., Pfosten), und deutlich waren auch die Vorteile in der Zweikampfgestaltung. "Da verloren wir wohl fast jedes Duell", legte Mannschaftsleiter Klaus Stabach den Finger auf die Wunde. Im Fußball entscheidet aber nicht zuletzt die Summe von gewonnenen Zweikämpfen.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Die Männer in Schwarz hatten bei aufmerksamem Leiten Streichers keinerlei Probleme, zumal der Referee immer in Ballnähe war und beide Kollektive sehr fair operierten.

(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 11. November 1975)