1975/1976 12. Spieltag: BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 1:2: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. September 2009, 11:09 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 12. Spieltag
Saison Saison 1975/1976, Hinrunde
Ansetzung BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena
Ort Georg-Schwarz-Sportpark in Leipzig
Zeit Sa. 13.12.1975 13:00 Uhr
Zuschauer 5.000
Schiedsrichter Horst Di Carlo (Burgstädt)
Ergebnis 1:2
Tore
  • 1:0 Trunzer (16.)
  • 1:1 Vogel (55.)
  • 1:2 Vogel (87.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Leipzig
Siegfried Stötzner
Bernd Trunzer
Wolfgang Lischke, Helmut Lück, Lothar Höhne
Lothar Paul, Herrmann, Frank Baum
Rainer Srodecki, Bernd Hubert (66. Meschwitz), Michael Meyer

Trainer: Karl Schäffner

Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Helmut Stein
Gert Brauer, Konrad Weise, Andreas Wachter
Udo Korn (46. Peter Ducke), Lothar Kurbjuweit, Harald Irmscher, Dietmar Sengewald
Klaus Schröder, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer


Spielbericht

Der FC Carl Zeiss hatte mit Chemie viel Mühe

Schon vor dem Pausenpfiff lief sich Jenas Routinier Peter Ducke warm. Die taktische Variante des FC Carl Zeiss, für einen Stürmer mit Korn einen zusätzlichen Mittelfeldspieler aufzubieten und Irmscher als hängenden Mittelstürmer operieren zu lassen, war nicht aufgegangen. Zwar schufen sich die Jenaer im Mittelfeld ein Übergewicht, doch dabei beließen sie es. Kein Zug zum Tor, indiskutable Flanken und Schüsse (Kurbjuweit, Schröder) brachten selbst die abstiegsbedrohten Chemiker nicht in Gefahr. Wenn Stötzner nach 55 Minuten bei einem Flachschuß von Schröder erstmals (!) energisch eingreifen mußte, sagt es einiges über das Spiel der Saalestädter bis dahin aus.

Mit der Einwechslung von Ducke (aber erneut unbeherrscht) änderte sich das Bild, weil der Peter mit seiner Ballsicherheit, mit Gefühl für die Kombination ein gutes Pendant zu Eberhard Vogel wurde. Auch Irmscher kam jetzt merklich besser zurecht. "Jetzt hatte man eine Anspielmöglichkeit", meinte der zweifache Torschütze. Beim ersten kostete es ihn keine Mühe, den Ball ins leere Tor zu schieben (wo war Lischke?), beim zweiten gewann er ein 50-Meter-Laufduell gegen den Rechtsverteidiger, nahm den mustergültigen Paß von Irmscher auf und ließ dem herausstürmenden Stötzner keine Chance. "Lischke stand verkehrt, hätte die Innenbahn nehmen müssen", kritisierte Chemie-Mannschaftsleiter Manfred Walter.

"Einen Punkt hätten wir verdient gehabt", sagte Sektionsleiter Hans-Günter Hänsel ein wenig enttäuscht. Aus einer klugen, abwartenden Stellung konterten die Chemiker vor der Pause geschickt, besaßen bei einem Heber von Paul noch eine Möglichkeit (42.). Trunzer und Baum, mit vielen geglückten Soli, inszenierten die Angriffe, die allerdings zumeist scheiterten, weil nur der lauffreudige Meyer im Angriff für größere Unruhe sorgte, Hubert und Srodecki kaum in Erscheinung traten.

Der FC Carl Zeiss gewann am Ende nicht unverdient, weil er sich doch mehr um das Spiel bemühte, aber er merkte, daß er gerade auswärts doch arg zu kämpfen hat, nach einem neuen Stil suchen muß. Für Chemie machte trotz der prekären Situation das Spiel wieder Mut, "weil die Kampfkraft vorhanden ist", so Manfred Walter.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Di Carlo versuchte, alles zu pfeifen, legte auf Vorteil keinen Wert. Er war damit gut beraten. Allerdings hätte er "Gelb" eher ziehen müssen. Übersah ein Handspiel von Sengewald (35.), wodurch im Chemie-Strafraum eine gefährliche Situation entstand.

(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 16. Dezember 1975)