2000/2001 11. Spieltag: 1. FC Schweinfurt 05 - FC Carl Zeiss Jena 3:0: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:2000_2001_Schweinfurt_Jena.jpg|right|thumb|Eintrittskarte]]Jena in Schweinfurt und die Lokalmatadore sind dabei. Früh um 10 Uhr fährt man los, um auch ja rechtzeitig im nach Erfur* nächsten (!) Austragungsort anzukommen. Natürlich nicht, ohne dieser Pilgerreise ein kulturelles Ereignis beizufügen. Also besucht man die geschichtsträchtige (?) Brauerei in Merkendorf nahe Bamberg. Ein Glas Frischgezapftes DM 2,50 und Sauerbraten mit Klösen und Rotkraut DM 11,00. Hier herrscht der Kommunismus. Und einen Tag nach dem Republikgeburtstag erachteten wir diese Stätte dem Anlaß als würdig... Die brauereieigene Kneipe erinnerte an eine Mitropa-Gaststätte. Die etwa 120jährige Wirtin raste wie ein Derwisch mit Sauerbraten und Bieren auf den Händen durch die Spelunke, in der eine Suppe herrschte, daß man die Hand nicht vor Augen sah. Die Massen standen an der Theke, bereit, bei nur geringster Andeutung eines Gastes, zahlen zu wollen, sich auf die Tische zu stürzen. Echt gemütlich! Als wir uns nun endlich berufen fühlten, unseren Anspruch auf einen Sitzplatz geltend zu machen, ging es zum geselligen Teil über. Das erste Lager wurde auf den FC prostend zügig geleert, um dann mit einigen Eingeborenen wichtige Stammtischreden zu schwingen. Unser besonderer Gruß gilt dem jungen, kommunikativem Herrn, der uns mit "Ernte 23" außer Gefecht setzen wollte..... Nachdem man total voll (des Essens wegen!) aus dem Etablissement rollte und man sich mit einigen Andenken eingedeckt hatte, ging es Richtung Schweinfurt. Tatsächlich kamen uns immer wieder einige "Bekloppte" aus Jena unter, die offenbar unverbesserliche Optimisten oder LOKALMATADORE sein mußten.<br>
[[Bild:2000_2001_Schweinfurt_Jena.jpg|right|miniatur|Eintrittskarte]]Jena in Schweinfurt und die Lokalmatadore sind dabei. Früh um 10 Uhr fährt man los, um auch ja rechtzeitig im nach Erfur* nächsten (!) Austragungsort anzukommen. Natürlich nicht, ohne dieser Pilgerreise ein kulturelles Ereignis beizufügen. Also besucht man die geschichtsträchtige (?) Brauerei in Merkendorf nahe Bamberg. Ein Glas Frischgezapftes DM 2,50 und Sauerbraten mit Klösen und Rotkraut DM 11,00. Hier herrscht der Kommunismus. Und einen Tag nach dem Republikgeburtstag erachteten wir diese Stätte dem Anlaß als würdig... Die brauereieigene Kneipe erinnerte an eine Mitropa-Gaststätte. Die etwa 120jährige Wirtin raste wie ein Derwisch mit Sauerbraten und Bieren auf den Händen durch die Spelunke, in der eine Suppe herrschte, daß man die Hand nicht vor Augen sah. Die Massen standen an der Theke, bereit, bei nur geringster Andeutung eines Gastes, zahlen zu wollen, sich auf die Tische zu stürzen. Echt gemütlich! Als wir uns nun endlich berufen fühlten, unseren Anspruch auf einen Sitzplatz geltend zu machen, ging es zum geselligen Teil über. Das erste Lager wurde auf den FC prostend zügig geleert, um dann mit einigen Eingeborenen wichtige Stammtischreden zu schwingen. Unser besonderer Gruß gilt dem jungen, kommunikativem Herrn, der uns mit "Ernte 23" außer Gefecht setzen wollte..... Nachdem man total voll (des Essens wegen!) aus dem Etablissement rollte und man sich mit einigen Andenken eingedeckt hatte, ging es Richtung Schweinfurt. Tatsächlich kamen uns immer wieder einige "Bekloppte" aus Jena unter, die offenbar unverbesserliche Optimisten oder LOKALMATADORE sein mußten.<br>
In Schweinfurt wurden wir von den krassen Sicherheitsvorkehrungen in unseren bisherigen Erfahrungen bestätigt, daß Bayerns Landesfarben grün-weiß sein müssen. Nicht unfreundlich dennoch resolut wurden wir vor Eintritt in den Schweinfurter Hexenkessel gebeten, uns devot abtasten zu lassen. Bei dieser Gelegenheit wurde das seit morgens vermißte Handy eines Lokalmatadoren wieder gefunden. Vielen Dank auf diesem Wege an Polizeiwachtmeister Copperfield.
In Schweinfurt wurden wir von den krassen Sicherheitsvorkehrungen in unseren bisherigen Erfahrungen bestätigt, daß Bayerns Landesfarben grün-weiß sein müssen. Nicht unfreundlich dennoch resolut wurden wir vor Eintritt in den Schweinfurter Hexenkessel gebeten, uns devot abtasten zu lassen. Bei dieser Gelegenheit wurde das seit morgens vermißte Handy eines Lokalmatadoren wieder gefunden. Vielen Dank auf diesem Wege an Polizeiwachtmeister Copperfield.
Besonders niedlich war der Kaufmannsladen des Kassierers, der brav und ohne sich Streß machen zu lassen, jeden einzeln ordentlich und gewissenhaft abkassierte. Sooo wird man 100 Jahre. Nur keine Hektik. Dieser sicherlich gesunden Grundeinstellung fiel jedoch eine zügige Abfertigung der zahlungswilligen Jena-Fans zum Opfer... Naja, wer wird denn kritisch sein.
Besonders niedlich war der Kaufmannsladen des Kassierers, der brav und ohne sich Streß machen zu lassen, jeden einzeln ordentlich und gewissenhaft abkassierte. Sooo wird man 100 Jahre. Nur keine Hektik. Dieser sicherlich gesunden Grundeinstellung fiel jedoch eine zügige Abfertigung der zahlungswilligen Jena-Fans zum Opfer... Naja, wer wird denn kritisch sein.

Version vom 25. Februar 2015, 13:17 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 11.Spieltag
Saison Saison 2000/2001, Hinrunde
Ansetzung 1. FC Schweinfurt 05 - FCC
Ort Willy-Sachs-Stadion in Schweinfurt
Zeit So. 08.10.00 15:00
Zuschauer 2.500
Schiedsrichter Schiffner (Konstanz)
Ergebnis 3:0
Tore
  • 1:0 Agu (37.)
  • 2:0 Stockmann (62.)
  • 3:0 Galuschka (84.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Schweinfurt
Scherbaum
Dorbath, Wirsching
Gröger, Karagöz, Rögele, Tuma (57. Stockmann)
Agu (46. Galuschka), Gerhardt (80. Teofilovic), Hein, Skoric

Trainer: Djuradj Vasic


Jena
Roman Görtz
Dejan Raickovic
Zoran Saraba (77. Miroslav Jovic), Timo Uster
Christian Hauser, Dirk Hempel (63.), Holger Lischke, Niels Mackel (46. Sebastian Barich), Gediminas Sugzda
Aleksandar Jovic, Rico Hanke

Trainer Slavko Petrovic


Spielbericht

Marmor, Stein und Eisen bricht.....


Eintrittskarte

Jena in Schweinfurt und die Lokalmatadore sind dabei. Früh um 10 Uhr fährt man los, um auch ja rechtzeitig im nach Erfur* nächsten (!) Austragungsort anzukommen. Natürlich nicht, ohne dieser Pilgerreise ein kulturelles Ereignis beizufügen. Also besucht man die geschichtsträchtige (?) Brauerei in Merkendorf nahe Bamberg. Ein Glas Frischgezapftes DM 2,50 und Sauerbraten mit Klösen und Rotkraut DM 11,00. Hier herrscht der Kommunismus. Und einen Tag nach dem Republikgeburtstag erachteten wir diese Stätte dem Anlaß als würdig... Die brauereieigene Kneipe erinnerte an eine Mitropa-Gaststätte. Die etwa 120jährige Wirtin raste wie ein Derwisch mit Sauerbraten und Bieren auf den Händen durch die Spelunke, in der eine Suppe herrschte, daß man die Hand nicht vor Augen sah. Die Massen standen an der Theke, bereit, bei nur geringster Andeutung eines Gastes, zahlen zu wollen, sich auf die Tische zu stürzen. Echt gemütlich! Als wir uns nun endlich berufen fühlten, unseren Anspruch auf einen Sitzplatz geltend zu machen, ging es zum geselligen Teil über. Das erste Lager wurde auf den FC prostend zügig geleert, um dann mit einigen Eingeborenen wichtige Stammtischreden zu schwingen. Unser besonderer Gruß gilt dem jungen, kommunikativem Herrn, der uns mit "Ernte 23" außer Gefecht setzen wollte..... Nachdem man total voll (des Essens wegen!) aus dem Etablissement rollte und man sich mit einigen Andenken eingedeckt hatte, ging es Richtung Schweinfurt. Tatsächlich kamen uns immer wieder einige "Bekloppte" aus Jena unter, die offenbar unverbesserliche Optimisten oder LOKALMATADORE sein mußten.

In Schweinfurt wurden wir von den krassen Sicherheitsvorkehrungen in unseren bisherigen Erfahrungen bestätigt, daß Bayerns Landesfarben grün-weiß sein müssen. Nicht unfreundlich dennoch resolut wurden wir vor Eintritt in den Schweinfurter Hexenkessel gebeten, uns devot abtasten zu lassen. Bei dieser Gelegenheit wurde das seit morgens vermißte Handy eines Lokalmatadoren wieder gefunden. Vielen Dank auf diesem Wege an Polizeiwachtmeister Copperfield. Besonders niedlich war der Kaufmannsladen des Kassierers, der brav und ohne sich Streß machen zu lassen, jeden einzeln ordentlich und gewissenhaft abkassierte. Sooo wird man 100 Jahre. Nur keine Hektik. Dieser sicherlich gesunden Grundeinstellung fiel jedoch eine zügige Abfertigung der zahlungswilligen Jena-Fans zum Opfer... Naja, wer wird denn kritisch sein. Dann ging's los, und wir wollten es nicht glauben! Suggerierten zu Beginn die vielen im Stadionbereich geparkten Autos noch ein volles Haus, so mußten sich die Insassen irgendwie verlaufen haben. Im Stadion waren sie jedenfalls nicht. Wir wollen nicht ausschließen, daß einige der Schweinfurter ihre Mannschaft unterstützten, gehört haben wir sie jedenfalls kaum. Das Sachs-Stadion ist ein Stimmungsgrab: 30 Laufbahnen zwischen Spielfeld und Rängen, nur eine Minitribüne und dann gerade mal 2000 Mennecken.... Eine Schande für einen Verein, der soweit oben steht. Umso größer ist die Treue der mitgereisten ca. 350 Jenaer einzuschätzen, die anfänglich guten Lärm machten.
Die Lokalmatadore waren erstaunt, daß tatsächlich 11 Jenaer Gladiatoren die Arena betraten. Hier nochmal für die ewigen Nörgler ein kurzer Lagebericht: Kowalik, Mason und Schwesinger wegen partieller Amnesie gesperrt, Nowotny rekonvaleszent, Schön Kreuzbandriss, Hempel angeschlagen, Sugzda angeschlagen, Lischke nicht fit, Mackel angeschlagen, A. Jovic seit Wochen nicht im Training, spielt mit einer Achilles-Sehne, die aussieht wie ein Segeltau und jederzeit reißen kann, Treitl trainiert mit und muß nach fast jedem Training kotzen, da er nach seinem Rücktritt gewisse Defizite im Fitneß-Bereich hat. Trotz allem laufen noch 11 Aufrechte auf den Rasen und legen los wie die Feuerwehr. Chancen ohne Ende und gepflegter Fußball erfreuen das Auge des geneigten Betrachters. Man diskutiert bereits, daß sich sowas ja rächen könnte und verwies auf Schweinfurts Dusel in den letzten Spielen. Kaum ausgesprochen, versenkt Schweinfurts schwarze Perle nach einem Eckball und sehr guten Einschußmöglichkeiten Jenas die Kugel im Tor. Super.... Einfach nur zum Kotzen! Die zweite Hälfte läuft ähnlich. Jena ist gewillt das Spiel zu reißen und erspielt sich gute Möglichkeiten ohne seine Kinderstube zu vergessen und sich als lieber Gast zu präsentieren. Man krümmt dem Gastgeber kein Haar und versiebt auch die besten Chancen um sich nach einem Konter Schweinfurts das 0:2 einzufangen. Shit happens. Der Support erlahmte daraufhin ein wenig. Ein in Jenaer Fankreisen bekannter Weimaraner versuchte die Lokalmatadore zu "Absteiger, Absteiger"-Gesängen zu animieren und erntet das freundliche Angebot zum Zärtlichkeitsaustausch sowie wütende "Marmor, Stein und Eisen bricht"-Chöre! Bei aller Blödheit muß man ihm zugute halten, daß er seit ca. 80 Jahren ins Stadion geht, und seit genauso langer Zeit droht, niemehr zu diesem Scheiß-Verein zu gehen. Er liebt Jena, er zeigt's nur anders.... Also Schwamm drüber. Daß Jena nach einem gepflegten Wortwechsel Hempels wieder mal Gelb-Rot sah, bleibt eine Randnotiz in einem Spiel, in dem das bessere Team am Ende mit leeren Händen dastand und 0:3 verlort. So grausam kann Fußball sein....
Nach der Pleite kamen die Spieler wie begossene Pudel in die Jena-Kurve und konnten einem leid tun. Das ganze Spektrum menschlicher Gefühlsausbrüche wurde am Jenaer Zaun ausgeschüttet: Hausers Wut, Lischkes Tränen und Raickovic's Scham weckten im Jenaer Fan Muttergefühle und so waren schließlich wir es, die die Jenaer Spieler aufbauen mußten. Jungs, Kopf hoch!!!!!! Bleibt noch zu erwähnen, daß die LOKALMATADORE nicht nur mit diesem Trip den Vogel abgeschossen hatten. So schloß unser fahrbarer Untersatz Bekanntschaft mit einer agressiven Flugente, welche bei Tempo 160 die Festigkeit der Fontscheibe testete. Der Vogel hatte die Kurve offenbar nicht mehr bekommen, also haben wir sie wenigstens noch um die Ecke gebracht... Für alle die sich Sorgen machen (?): Uns und dem Auto ist nix passiert!! Bleibt nur zu hoffen, daß der Jenare Fußball wieder die Kurve kriegt......

--Traudel