2004/2005 20. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - VfB Pößneck 3:0: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Spielberichte 2004/2005|FC Carl Zeiss Jena – VfB Pößneck 3:0]]
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Version vom 11. Januar 2008, 21:39 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb Oberliga, 20.Spieltag
Saison Saison 2004/2005, Rückrunde
Ansetzung FCCVfB Pößneck
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Fr. 11.02.05 19:30
Zuschauer 2.201
Schiedsrichter Gerber (Chemnitz)
Ergebnis 3:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena:

Daniel Kraus
Thorsten Görke
Faruk Hujdurovic, Alexander Maul, Krzysztof Kowalik
Andreas Keil (70. Toni Wachsmuth), Ronny Thielemann, Ralf Schmidt, Kais Manai
Manuel Endres (30. Tobias Werner), Sebastian Hähnge (59. Miroslav Jovic)

Trainer: Heiko Weber


Pößneck:

Svetozar Okrucky
Nico Busse
Daum (67. Lars Wiegand), Tews, Thomas Wolter
Bloß (82. Krause), Walther, Thomas Hurt, Kai Zimmermann (68. Andreas Förster)
David Schimmelpfennig, Steven Sonnenberg

Trainer:

Spielbericht

Nach dem zweiten von 17 Rückrundenspielen ist es sicher noch etwas verfrüht, ein paar Stiegen Aufstiegsschampus zu ordern, aber bisher gibt es für die Zeissfans nach der Partie am Freitagabend auch keinen Grund, sich verstärkt für die Selterspreise zu interessieren, und das, obwohl die Kicker des Jenaer Farmteams aus Pößneck in der Anfangsviertelstunde der Freitagabendpartie viel dafür taten, dem Vorurteil gerecht zu werden, ihnen bereite es eine üble Wonne, die Destruktion der blaugelbweißen Aufstiegspläne zu forcieren, denn zum Unbehagen von Bennos Mannen stellten sich die Kicker von der Warte zu Beginn nicht nur hinten rein sondern versuchten couragiert nach vorn zu spielen.

Wirkliche Torgefahr für Pößneck ergab sich daraus allerdings nicht, aber auch Jena brauchte bis zur 19. Minute, um die Zuschauer zum ersten Mal von den Sitzen zu reißen, als ein Hähnge-Kopfball auf der Linie des Okrucky-Kastens geklärt wurde. Von nun nagelte der Oberligaspitzenreiter die Gäste an deren Sechzehner fest und es dauerte keine 10 Minuten, bis Manuel Endres die passende Antwort auf die Frage gab, wann sich das Plus der individuellen Stärken des Favoriten in Zählbarem niederschlagen würde. Nach einem langem Ball in den Strafraum stand Jenas Neuer zwar mit dem Rücken zum Tor, wand sich jedoch um seinen Gegenspieler und drückte aus der Drehung ab (25.). Eine klasse Einzelleistung, auch wenn der Ball nicht unhaltbar schien.

Leider war es Endres im Spiel nicht lange vergönnt, den Beweis weiter zu führen, dass sich der FCC mit ihm einen Guten geangelt hat, denn Pößnecks Tews sorgte kurz nach der Jenaer Führung für dessen verletzungsbedingtes Ausscheiden. Bereits in der Vorwoche hatte der VfB-Kapitän beim Auswärtsspiel der 09er in Leipzig gezeigt, dass man seinen Schädel in einer Art und Weise gebrauchen kann, die den menschlichen Blinddarm als vergleichsweise wertvolles Körperteil erscheinen lässt. Diesmal ließ es der Ex-Erfurter nun nicht im eigenen Kasten ordentlich krachen sondern verpasste Endres eine veritable Kopfnuss. Das Ganze geschah jedoch im Kampf um den Ball und deshalb mochte ich dem VfB-Kapitän nicht die Absicht unterstellen, seinen Gegner bewusst verletzen zu wollen, sah mich aber schnell durch etliche kluge Köpfe auf der Jenaer Tribüne darüber belehrt, dass Tewsens Untat kein Zufall gewesen sein kann sondern sich auf die selben niederen Motive zurückführen lässt, die ursächlich dafür waren, dass er sich dereinst in den Dienst des Reiches der rotweißen Finsternis stellte.

Auch wenn es angesichts des Ausscheidens von Endres zynisch klingen mag: Der Stimmung tat dieser Treffer gut und die wurde nicht schlechter, als Jenas Dauerdruck noch vor der Pause zum zweiten Mal von Erfolg gekrönt war und Manai von der Strafraumgrenze mit gaaanz viel Gefühl eine zu kurz abgewehrte Eingabe Kowaliks ins lange Eck löffelte. Vielleicht hätte es noch einmal spannend werden können in der 2. Halbzeit, wenn kurz vor der Pause ein frei am Jenaer Sechzehner auftauchender Pößnecker nicht die famose Idee gehabt hätte, zu einem im Abseits stehenden Mitspieler zu passen statt selbst zu schießen. So litt die Jenaer Psyche weniger als der Rasen im EAS, zu dessen Pflege sich in der Halbzeitpause unzählige Freiwillige aus den Fanreihen aufrafften, was nicht nur dem Geläuf gut tat sondern ganz nebenbei den vielen Hobbygreenkeepern ein Gefühl dafür vermittelte, wie viel Kraft und Mühe es kostet, auf solchem Boden überhaupt vernünftig Fußball zu spielen, von der Frage nach dem Spaß des Kickens bei diesen äußeren Bedingungen ganz zu schweigen.

Die zweite Hälfte begann mit ein paar Farbtupfern, denn nachdem die Schlammschlacht der ersten 45 Minuten schnell dafür gesorgt hatte, dass Jenas Kicker in den Vereinsfarben St. Paulis aufliefen, streiften sich Ronny Thielemann und andere frische weiße Leibchen über. Ansonsten blieb alles beim Alten. Der FCC bestimmte weiter nach Belieben das Match und hatte bald nach Wiederanpfiff der 2. Halbzeit die nächste 100-prozentige Chance, als Kais Manai nach Görke-Einwurf unerwartet im Fünfmeterraum eine Kopfballverlängerung vor die Füße fiel und den Tunesier zu einer Hommage an Chancentod Schwesinger veranlasste. Dann gab´s die zweite Auswechslung beim FCC und für Hähnge lief Jovic auf (59.). Im Unterschied zu Tobias Werner, der anstelle von Endres gekommen war und ein wenig unglücklich agierte, bewies Miro ein hervorragendes Gespür dafür, wo es auf diesem Boden angebracht ist, statt lange den Ball zu halten und zu dribbeln einfach mal kurzentschlossen den Abschluss suchen muss, so wie bei seinem Knaller ans Lattenkreuz (65.) oder dem Drehschuss in der 75. Minute, der Okruckys ganzes Können forderte.

In der 77. Minute sollte sich dann Miros Mühe auszahlen. Nach einem Querpass Ralf Schmidts schien der Ball schon verloren, denn Pößnecks Nico Busse schob sich vor Jovic, aber in dem Duell zwischen einem völlig ausgepumpten Halbamateur und einem erst knapp 20 Minuten auf dem Platz stehenden Vollprofi neigte sich Fortuna dem Jenaer zu und ließ seinem Gegenspieler das Leder verspringen, so dass Miro aus wenigen Metern Entfernung Okrucky den Ball um die Ohren hauen konnte. Bei diesem 3:0 blieb es bis zum Schluss und so gab es rundum zufriedene Gesichter beim Jenaer Anhang. Der FC Carl Zeiss hatte seine Heimaufgabe souverän gelöst, ohne dabei zu glänzen. Fußball für die Galerie war bei den widrigen äußeren Bedingungen eh nicht zu erwarten, aber den einen oder anderen Anhänger mehr im Stadion hätte ich mir schon gewünscht. Vielleicht kommt ja nächste Woche mal wieder ein ordentlichen Auswärtsmob zusammen, denn nachdem am Freitag die Blaublüter unter den Jena Fans offensichtlich die Neuigkeiten aus dem Hause Windsor zum Anlass nahmen, dem EAS fern zu bleiben und sich stattdessen zu rüsten für die bevorstehende Vermählung des Galoppers des Jahres mit dem Thronfolger aus dem Mutterland der gescheiterten Titelhoffnungen, wird man im Leipziger Zentralstadion hoffentlich wieder den Kaiserlichen Hofstaat begrüßen können.

--Al Knutone