2006/2007 08. Spieltag: Karlsruher SC - FC Carl Zeiss Jena 4:1: Unterschied zwischen den Versionen

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Trainer: Becker
Trainer: Edmund Becker


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Version vom 1. Mai 2021, 15:01 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb 2. Bundesliga, 8. Spieltag
Saison Saison 2006/2007, Hinrunde
Ansetzung Karlsruher SC - FCC
Ort Wildparkstadion in Karlsruhe
Zeit 20.10.06 18:00
Zuschauer 17.400
Schiedsrichter Markus Kuhl (Bornheim)
Ergebnis 4:1 (3:0)
Tore
  • 1:0 Freis (10.)
  • 2:0 Freis (15.),
  • 3:0 Kapllani (45.)
  • 4:0 Carnell (51.)
  • 4:1 Fröhlich (53., FE)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Karlsruhe
Markus Miller
Florian Dick, Mario Eggimann, Maik Franz, Christian Eichner (56. Michael Mutzel)
Giovanni Federico (81. Jan Männer), Godfried Aduobe, Massimilian Porcello, Bradley Carnell
Sebastian Freis (77. Sanibal Orahovac), Edmond Kapllani

Trainer: Edmund Becker

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Christian Person
Alexander Maul, Holger Hasse, Stefan Kühne, Krzysztof Kowalik
Kevin Schlitte, Sven Günther, Christian Fröhlich, Ralf Schmidt (57. Tobias Werner)
Fiete Sykora, Sebastian Helbig (46. Patrick de Napoli)

Trainer: Heiko Weber

Schnell gezähmt im Wildpark (Spielbericht)

(Ein möarderischer Fußballtag)

Mit einer ordentlichen Leistung holte der FCC beim 1:1 in Karlsruhe glücklich – aber nicht unverdient - einen wichtigen Punkt beim Tabellenführer der 2. Liga. So könnte das Fazit dieses Spieles lauten. Hätte ich nur die 2. HZ gesehen. Und genau das hätte passieren können …

Endlich Freitag! Endlich Urlaub! Aber einen Urlaubstag für den FCC „opfert“ man ja gerne, schließlich gab’s freitags bisher immer Punkte. Also 10:00 Uhr in Leipzig gestartet, um allen Freitags-Staus dieser Welt zum Trotz rechtzeitig im Wildpark zu sein.

Und so lies ich mich auch nicht aus der Ruhe bringen, als das Display meines BC plötzlich die unscheinbare Meldung „Kühlmittelstand prüfen“ anzeigte. Darum würde ich mich in Ruhe an der nächsten Raststätte kümmern. Allerdings sollte ich diese nicht mehr erreichen. Stattdessen fand ich mich mit kochendem Motor in einer Nothaltebucht der A9 zwischen Triptis und Schleiz wieder. Der herbeigerufene Pannenhelfer diagnostizierte Kühlmittelverlust infolge eines Marderbisses (ich vermute allerdings einen feigen und hinterlistigen, nächtlichen Angriff einer Lok- oder Chemieratte).

Also Wagen aufladen und ab nach Neustadt (Orla)-Lichtenau, dem Sitz des freundlichen Pannenhelfers. In Gedanken hatte ich mich da von meiner Fußballfahrt schon lange verabschiedet. Als positives Zeichen sah ich es allerdings an, dass auf dem Hof der Firma Auto-Wolf von 6 dort umherstehenden Autos 4 mit einem FCC-Autoschal bestückt waren. 13:45 Uhr war die Notreparatur erledigt. Auf meine Frage, ob ich es denn noch bis nach KA schaffen würde, gingen die Meinungen der netten Mechaniker allerdings auseinander. (Ausdrücklich: Danke an die Firma Auto Wolf!!)

Ich entschied mich um 14:00 Uhr dafür, der Meinung „Also hin schon, aber auch zurück?“ Folge zu leisten. Jedoch sagte mir mein Navi die Ankunft am Wildpark für 17:54 Uhr voraus. Also ganze 6 Minuten Spielraum für Tanken, WC, eventuelle Staus, Parkplatzsuche … freitags!
Die A9 wurde zur Rennstrecke! Ein einziger grauer Kasten am Straßenrand hätte dazu geführt, dass ich im Alleingang die zum Nichtabstieg notwendige Anzahl an Punkten geholt hätte und Herr Mehdorn sich über neue Kundschaft würde freuen können…. Aber es folgte ja noch die elende A6 mit ihren endlosen LKW-Schlangen und Baustellen. Völlig entnervt, aber mit allen guten Geistern dieser Welt im Bunde, erreichte ich 17:50 Uhr den Gästeparkplatz, 17:55 Uhr den Stadioneingang, 17:58 Uhr den Bratwurststand und 17:59 meinen Stehplatz im Gästeblock. Das Leben kann doch sooo schön sein!

Noch konnte ich mein Glück kaum fassen! Würden mich die Glorreichen für mein Risiko belohnen? Karlsruhe zeigte jedoch vom Start weg Fußball vom Feinsten! (Unberechtiger!) Freistoss für den KSC in Minute 6 – abgewehrt. Pech nur, dass der Ball zum einzig freien Karlsruher kam und dieser seinem Trainer zeigen wollte, dass er in der Übungseinheit „Schusstechnik“ besonders gut aufgepasst hatte – 0:1. Als Jena zu entdecken begann, dass das Spielfeld größer als die eigene Hälfte ist, und sich den ersten Freistoß in halbwegs aussichtsreicher Position erkämpfte, schritt der KSC zu Lektion 2 und demonstrierte, dass man neben dem Lehrbuch „Pressing“ auch das Lehrbuch „Kontern“ sehr intensiv studiert hat. Traumkonter in Minute 16 und 0:2!

Nach weiteren 10 Minuten Konfusion setzte Fiete ein erstes blaugelbweißes Achtungszeichen, setzte ich über rechts herrlich durch, jedoch landete seine Flanke in Ermangelung eines anspielbereiten Jenaer Stürmers im Nirwana. Dass Helbig 2 Minuten später eine wohl 100%-ige vergeigte, passte ins Bild dieses Tages. Da der KSC nun einen Gang zurück schaltete, dennoch souverän und abgezockt wirkte, fand der FCC nun etwas besser ins Spiel. Doch die Unsicherheit unserer Angebeteten zeigte sich exemplarisch in Minute 33, als Fiete am linken Eck super angespielt wird, doch statt mal risikovoll nen Volley zu riskieren, sich fürs Annehmen und Vertändeln entschied. Gleiches Bild nur 5 Minuten später, als es wiederum Fiete ist, der in aussichtsreicher Position nur ein Schüsschen zuwege bringt. Immerhin ist es Schlitte, der die nächste ordentliche Aktion startet, sich super auf Rechts durchsetzt und (-man wird ja genügsam-) leider nur Jenas 2. Ecke erkämpft . Nächster Aufreger war das brutale „Drüberhalten“ eines Karlsruhers gegen Maul, das unerklärbar nicht zu Gelb führte. In der 45. Minute dann mal wieder eine „Wir-können-auch-anders-Aktion“ der Badenser und mit einem neuerlichen Klasse-Konter, gekrönt vom 0:3, wurden unsere Jungs zum Pausentee geschickt.

Zwischenfazit:
Ja, unsere Tapferen wurden regelrecht überrannt, teilweise vorgeführt, manchmal auseinander genommen und mit 3 Toren gedemütigt. Jedoch sei festgestellt: Der KSC war bärenstark! Das, was die Weißen in HZ 1 zeigten, war das Beste, was bisher von unseren Zweitligagegnern zu sehen war! Mindestens eine Klasse besser als Köln und 1860. Diese ersten 45 Minuten der Karlsruher waren absolut erstligareif. Stabile Abwehr, das Mittelfeld sowohl defensiv und offensiv sehr flexibel, die Außen immer besetzt und brandgefährlich, Respekt! Zu Technik und Taktik war ja schon alles gesagt.

Und wir? Ein (leider) übermächtiger Gegner machte den großen FCC Friedlich, (teilweise) Chaotisch und Chancenlos! Das Beste, was bis 18:45 Uhr im Namen des FCC abgeliefert wurde, war die coole rameder-Werbung im SWR.

Unsere Jungs, nun auch wieder mit DeNa, begannen die 2. Halbzeit überraschend forsch, allerdings war das alles nur Vorgeplänkel für die sensationellste Aktion des Tages. Wieder bekommt der KSC ca. 5 Minuten nach Wiederanpfiff einen m. E. unberechtigten Freistoß 20 Meter vor Persons Gehäuse. Wie Carnell diesen Hammer versenkte, war einfach nur traumhaft! Ein spektakuläres Tor! Keine Torwächter dieser Welt hätte den gehalten! Präzision und Wucht in derart genialer Verbindung kannte man bisher nur von Lindemann (in Jenaer Tagen), Burow oder Ronaldinho.

Das war's dann! Alle Fußballmessen schienen gelesen. Anerkennenswert dennoch, dass unsere Jungs sich nun nicht vollends aufgaben und das Angebot der sich jetzt zurück haltenden Karlsruher zum Mitspielen annahmen. Nicht umsonst war es Antreiber DeNa, der hierfür mit einem Elfmeter beschenkt wurde und Dank Fröhlich konnte man wenigstens mal wieder einen fast schon vergessenen Torschrei loswerden. Gerne hätte man erlebt, was nach dem regulären 2:4 durch Fiete noch gegangen wäre. Dieses Tor nicht zu geben, war eine dämliche, weil unberechtigte, Konzessionsentscheidung des Herren in Gelb. Da wollte ihm auch sein Assi nicht nachstehen und winkte bei 2 schönen Anspielen auf DeNa und Schlitte lieber mal mit dem Fähnchen, obwohl beide aus Stadionsicht jeweils nicht im Abseits standen.

Als Hasse sich seine Gelbe abholte (ca. 62. Minute) und der Ball wieder 25 Meter vor unserem Tor zu Freistoß bereit lag, ahnte man Böses, aber diesmal ging alles gut. Jena hielt nun ordentlich mit, Schlitte machte immer öfter Druck über rechts, aber bei seinem guten Anspiel auf DeNa (65.) war dieser einfach zu unentschlossen. Günthers Freistoß in der 71. war ordentlich (aber eben auch erfolglos) und Werner setzte in der 72. mal wieder DeNa gut in Szene. Jetzt zeigten auch die Unseren, dass sie durchaus ordentlich Fußball spielen können, nur leider hatte eben auch dieser Kick eine erste HZ. Auch wenn der KSC weiter stets gefährlich blieb, Jena setzte in HZ 2 auch positive Akzente. TW marschierte in der 82. noch mal herzerfrischend in Gegners Strafraum, verdarb aber die Flanke, Fiete wurde in der 85. von zwei Weißen (unverständlicherweise ungeahndet) im Luftduell umgehauen und Tobi setzte in der 90. ein letztes (erfolgloses) Achtungszeichen.

Abpfiff und die KSC-Fans feierten gebührend und verdient den aktuellen Spitzenreiter der Liga.

Achtung, ihr Jenaer BLÖD-Schreiberlinge!!!
Die FCC-Fans verabschiedeten ihr Team mit Applaus und aufmunternden Sprechchören! Es gab keine Pfiffe! Unsere Jungs, inklusive dem Trainer, kamen geschlossen in unsere Kurve und allen war klar, dieser KSC, an diesem Freitag, war einfach (noch) eine Nummer zu groß für den Neuling. Punkte gegen den Abstieg holt man eben nicht in Karlsruhe, die müssen nun zu hause her!

Überall im Gäste-Bereich standen die FCC-Jünger noch lange grüppchenweise beisammen und versuchten das Gesehene diskutierend zu verarbeiten. (Nettes Gespräch übrigens mit der „Reisegruppe Mischobst“ und das mit dem weiblichen [Un]Glücksbringer kriegt ihr schon noch hin!) Enttäuschung und Besorgnis? Ja, davon war viel zu hören, logisch! Diese Mannschaft abschreiben? Nein, wer Murphys Gesetz nicht zur Lebensmaxime erkoren hat, der weiß, da geht noch was!

Tja, und tatsächlich hielt das Auto auch wieder bis zurück nach Leipzig. Es war eine besinnliche aber auch ausgesprochen interessante Rückreise, auf der mich MS007 (zur Zeit noch schlafend im Nebenzimmer!) begleitete und auf der sich bis zur Ankunft um 02:30 Uhr mal wieder zeigte: Einmal Zeiss-Fan, immer Zeiss-Fan, egal welche verschlungenen Pfade des Lebens Du auch gehst oder gehen musstest …

Na dann, bis Freitag!
Die Mannschaft braucht uns – jetzt erst recht!
YNWA!

--Kopfnuss 13:01, 21. Okt 2006 (CEST)