2006/2007 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SC Freiburg 2:1: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Mai 2008, 20:12 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb 2. Bundesliga, 13. Spieltag
Saison Saison 2006/2007, Hinrunde
Ansetzung FCC - SC Freiburg
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Fr. 17.11.06 18:00
Zuschauer 6.852
Schiedsrichter Aytekin (Nürnberg)
Ergebnis 2:1
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Christian Person
Alexander Maul, Ralf Schmidt,Krzysztof Kowalik
Kevin Schlitte, Ronny Thielemann (35. Sebastian Helbig), Sven Günther, Christian Fröhlich, Ronald Maul
Fiete Sykora, Patrick de Napoli (85. Toni Wachsmuth)

Trainer: Heiko Weber

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Freiburg
Walke
Schwaab, Mohamad, Diarra, Ibertsberger
Niels Hansen (46. Olajengbesi, 77. Bencik), Antar, Soumaila, Iaschwili, Coulibaly
Pitroipa, Matmour (52. Kruppke)

Trainer: Finke

Mehr als verdient (Spielbericht)

Skandal – Coach – Finke besiegt!!!

Er sah selbst sich immer gern als innovativen Trainer mit intellektuellem Touch. Seit Jahren ist er aber nur noch eine provozierende, jammernde (böser Schiri, böse Zuschauer, böse Gegner) und peinliche Endlosschleife auf Stammtischniveau. In den Fußball-Osten reist er sowieso permanent mit der Attitüde des persönlich Beleidigten. Volker F. war mal wieder im EAS – und alles war wie immer …

Schon der Auftakt war schwierig. Auf dem Parkplatz angekommen, muss man sich erst mal angewidert wegdrehen, als man dort ein Auto mit dem Kennzeichen L-OK … samt Aufkleber „Böhse Lokfanz“ erspäht und als wäre das alles noch nicht genug, wird man von eben diesen Leuten am Eingang wieder zurück geschickt: „Wer eine ermäßigte Jahreskarte besitzt, muss jetzt immer den Mitgliedsausweis dabei haben!“ Na, danke auch.

3 Punkte sollen her! Was tun? Erstens Schuhe, Hose, Jacke und Brille, die allesamt noch nie das EAS erlebt haben, rausgekramt. Zweitens den alten Oberliga- und EC-Schal umgehängt der seit 1990 kein Spiel mehr erlebt hat. Und Drittens, als Krönung der Selbstkasteiung vor dem Spiel mal einfach ein Fischbrötchen gegessen. (Außerdem sind ja auf die Roster nun 20 Cent Top-Zuschlag zu zahlen.) Auch der FCC hatte sich was einfallen lassen und mit „I Will Survive“ mal ne passende, neue Musik aufgelegt. Nur Herr Ostermann erwischte einen seiner schwächeren Tage und hechelte viel zu hektisch die Aufstellung runter. (Gibt’s für das Maul-Photo eigentlich Kohle vom Hansa-Sponsor?)

Wie würden unsere Jungs den Frust von Aue verkraftet haben? Zunächst mal, bis auf den in den ersten 5 Minuten recht agilen Thielemann, gar nicht. Zwar wurde Schlitte nach 3 Minuten zu unrecht wegen angeblichen Fouls zurück gepfiffen, aber ansonsten? Einige standen wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange auf dem Feld herum und die Breisgauer hatten allen Platz und alle Zeit der Welt, den Ball durch ihre Reihen laufen zu lassen. Und schon nach sieben Minuten herrschte völlige Konfusion in unserer Abwehr, nach dem Kowa links hinten zu langsam war. „Wer hat noch nicht - wer will noch mal?“ sagten sich die Gäste und nach lustigen 4 (!) Versuchen stand es dann 0:1. Da war sie wieder, die obligatorische Black-Out-Situation unserer Hintermannschaft! Und auch nach 9 Minuten schien alles wie immer zu laufen. DeNa bereitet herrlich für Fröhlich vor – und? Es blieb beim 0:1! Nicht zu fassen! Anschließend war kollektives Stöhnen das am meisten zu vernehmende Stadiongeräusch. Allerdings nicht vor Lust (am Fußball) sonder eher vor Frust. Mangelndes Pressing und eine viel zu tief stehende Thüringer Abwehrreihe ermöglichten den Roten munteres Kombinieren und häufig machten sie in numerischer Überlegenheit Richtung unseres Strafraumes auf den Weg. Es dauerte gute 20 Minuten, ehe Günthers abgeblockter Schuss mit viel Wohlwollen als Jenaer Lebenszeichen zu notieren war.

Wie die Freiburger dieses „Fußball“spiel zu gestalten dachten, deutete sich jetzt schon an. In unsäglich arroganter Art und Weise nutzten sie jede (un)passende Gelegenheit, das Spiel zu verzögern und dreist Zeit zu schinden. Erster negativer Höhepunkt dieses Theaters war das erbärmliche Auftreten der Nummer 20, als dieser mit der Vehemenz einer weibischen Petze Gelb für Thiele forderte und beim zuweilen überforderten Schiri Gehör fand (29.). Was jetzt folgte, war so ziemlich das Übelste, was ein Gast-Team in den letzten Jahren auf dem heiligen Rasen des EAS abgezogen hat. Provozieren, Pöbeln, Schauspielern, Zeitschinden und Lamentieren in allen Facetten. Immer wieder angespornt von einem Trainer und dessen Co, die jeglichen sportlichen Anstand vermissen ließen. Was die Gäste da abgezogen haben, war sicher das, was Finke mit seinem PK-Satz „Ich hoffe nicht, dass das die Zukunft des Fußballs ist.“ gemeint haben muss. Selten sah man eine Mannschaft derart um eine Niederlage betteln!

Nach 30 Minuten schienen die Unverwechselbaren die Bettelei ihrer Gegner erhört zu haben. Ein erster Hinweis darauf war Schlittes Kopfball in gleicher Minute. Und dann endlich der Wachrüttler! Wie DeNa dem schlimmen Treiben des SCF-Keepers ein Ende setzen wollte, war, auch wenn es ihm (unberechtigterweise?) Gelb einbrachte, einfach grandios und notwendig. So und nur so mussten diese Schönwetter-Stehgeiger angegangen werden. Dann wieder Pech (40.) als der inzwischen eingewechselte Helbig mit seinem Hammer nur knapp am sensationell reagierenden Walke scheiterte. Aber jetzt war das Stadion am Kochen und Dank der Lauf- und Einsatzbereitschaft unsere Helden schien der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Helbig war von der ersten Minute seines Einsatzes hellwach und Fiete hatte jetzt endlich zwei mögliche Anspielstationen in der Spitze. 45. Minute – Ausgleich! Dachten wohl so ziemlich alle der 6.500. Da sich die Gelben jedoch auf die Formel „Im Zweifel für den Verteidiger“ einigten, blieb DeNa erneut ein Treffer versagt und mit einer inzwischen unverdienten Führung rettete sich der SCF in die Pause. Auf dem Weg in die Kabine konnte sich der Gästetrainer schon mal an die Zuschauer-Rufe gewöhnen, die ihn wohl demnächst (und hoffentlich) bei Heimspielen erwarten.

Die Tribünen-Stimmung in der Pause war zwar wegen des Ergebnisses noch etwas gedrückt, aber ein mehr als trotziges „Das packen wir noch!“ war allenthalben zu vernehmen. So ging es in 45 Minuten, die es in sich hatten. Wer schon immer mal wissen wollte, wie der Funke von den Zuschauern auf die Mannschaft überspringt und wieder zurück, der konnte es heute erfahren! Zwar sorgte Kowa mit seiner missglückte Kopfballrückgabe zunächst noch für Irritation, aber dann sprang der blaugelbweiße Motor an, kam langsam auf Touren und setzte sich unaufhaltbar in Bewegung. Fietes aus 5 Metern leider gehaltener Kopfball (50.) bildete den Auftakt einer grandiosen halben Stunde unserer Helden. „Bewegung ist die Ursache allen Lebens“ wusste schon Leonardo da Vinci. Und wie die Unseren nun lebten! Fighting Spirit in Blau, Gelb und Weiß! Angriff auf Angriff rollte gen Südkurven-Tor. Nach 56 Minuten wurde Mauls Schuss (Vorarbeit Fiete) zwar noch abgeblockt aber noch in selbiger Minute glaubte man tonnenschwere Steine fallen zu hören, als das frisch gestylte Goldköpfchen Helbig nach einer Ecke den mehr als verdienten Ausgleich erzielte! Endlich 1:1! Allez, Carl Zeiss Allez! Nur der FCC! So, wie es von den Rängen schallte, spiegelte es sich jetzt auch auf dem Platz wieder. Freiburg wurde nun Opfer seines eigenen Anti-Fußballs und war völlig von der Rolle. Wer schon nach 10 Minuten nur noch versucht, mit miesen Tricks über die Runden zu kommen, hat genau die Spielentscheidung verdient, die in der 63. Minute folgte. Einen genialen Pass DeNas in den Sechzehner nahm Günther auf und zog los. Günther hatte bis dahin kein schlechtes Spiel gemacht und ging inzwischen wie alle Jenaer an seine physische Leistungsgrenze. Wer also derart am Limit spielt, verliert nun mal bei der kleinsten gegnerischen Berührung das Gleichgewicht und kommt auf dem Weg zum Torerfolg sehr schnell zu Fall. Gut, dass auch Herr Aytekin diese biomechanische Regel kannte und konsequent auf Strafstoß entschied. Selten sah man auf der Tribüne so viele Menschen mit zugehaltenen Augen oder dem Spielfeld zugekehrten Rücken stehen wie in den Sekunden vor der Ausführung. Der Ball liegt auf dem Punkt. Fröhlich läuft an … noch 3 Meter … noch 2 Meter … der letzte Schritt … Schuss! Das Netz zappelt - TOOOOR! (Das nennt man wohl einen Frust-Knaller, oder?) Sechstausendfünfhundertfacher dankbarer Blick zum Himmel!

Jetzt war klar, diese Mannschaft braucht ihre Fans! Und sie waren da – ohne wenn und aber! Kampf war gefragt und Mannschaft sowie Fans nahmen ihn an. Klar, versuchten die kommenden Verlierer jetzt ihr Spiel aufzuziehen, wie immer unterstützt von nervigem Finke-Genöle und -Gekasper. (Aber irgendwie total unprofessionell, wie Finke und sein Bank-Team sich jetzt das Missfallen der Unparteiischen zuzogen.) Jetzt wäre es für unsere wackeren Recken an der Zeit gewesen, den alles entscheidenden einen Konter zu setzen und ein für alle mal für Klarheit zu sorgen. Aber Helbig traf in der 70. nach Fietes Vorarbeit den Ball nicht und dann sprang das Spielgerät nach Fröhlichs Ecke in der 73. nur an den Pfosten. Dann wieder Flanken, Pässe und Freistöße für die Südbadener, bei denen das Hinsehen fast schon körperliche Schmerzen bereitete, so sehr ersehnte man das Vergehen der Spielzeit. Jenas gelegentliche Konter ließen immer wieder das letzte Quäntchen Cleverness vermissen. Dass Thüringens Nummer 1 gewillt war, diesen Sie zu retten, koste es, was es wolle, zeigte A. Maul in Minute 80., als er einer Werbebande zu besonderer Aufmerksamkeit verhalf.

Freiburg vor unserem Strafraum und die Nachspielzeit läuft. 90+1 und ein Ball segelt durch unseren 5-Meter-Raum! Puuhhh – Person! 90+2 und wieder ein Ball Richtung Fünfer – Herzrasen und Hyperventilation scheinen nicht mehr weit! Abpfiff! Schluss! Aus! Sieg! Sieg! Sieg!

Glanzvoll? Nein, aber ein Sieg, der ruhig Schule machen kann. Kampf, Bissigkeit, Bewegung und Mut sind einfach Grundtugenden, dank derer unser FCC gegen jeden Gegner bestehen (und auch siegen) kann und dann brodelt auch das EAS. Ein Sieg der Leidenschaft! So soll es sein!

Wie sich die Verlierer des Tages nach Spielschluss auf führten, war so vorhersehbar wie unglaublich. Fußball lebt von Emotionen – aber eben auch vom Fairplay. Letzteres war heute für die Freiburger ein Fremdwort – eine verdientere Niederlage gibt es daher kaum. HWs’ PK-Replik auf Finkes dreiste Verdrehung der Tatsachen war angebracht und treffend.

Zurück zu den verdienten Siegern. Wer diese Mannschaft schon abgeschrieben oder aufgegeben hatte, konnte heute sehen: sie lebt! Fußball-Zauber werden wir selten sehen, aber ehrliche, harte Arbeit als Basis spielerischer Erfolge, das können (und müssen) die Weberlinge leisten! Mehr davon! Zum Beispiel in Duisburg – auf geht’s Jena! YNWA!

P.S. Auf der MSV-Karte steht „Carl-Zeiss“ und auf der 1. FCK-Karte gar „Carl-Zeiss-Jena“, meinen die uns? Wenn ja, sollen sie uns richtig kennen lernen!

P.P.S. Wer hat eigentlich das ganze Freibier in nur 10 Minuten gekillt?

--Kopfnuss