2007/2008 27. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SC Paderborn 07 3:0: Unterschied zwischen den Versionen

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Trainer: Dotchev
Trainer: Dotchev
==Spielbericht==
'''Thüringer Renaissance'''<br/>
''Der FCC setzt mit einem 3:0 gegen Paderborn seine Hoffnungsserie fort.''
Interessantes zu beschauen gab es im dieswöchentlichen Süddeutsche Zeitung Magazin.
Gesten, Blicke und Posen des Bayern-Stars Luca Toni wurden Gemäldedetails berühmter Maler der Renaissance gegenübergestellt. Herausgekommen sind verblüffende Déjà-vu–Erlebnisse mit Bildern von Guido Reni, Guiseppe Cesari, Niccolò dell’ Abbate, Sandro Botticelli, Tizian und Michelangelo.
Ästhetische Wohlgenüsse renaissanceschen Formats waren beim heutigen Zweitliga-Kick zwischen den beiden Kellerkindern aus Jena und Pavelborn eher nicht zu erwarten.
Kunst und Kampf würden sich wohl unversöhnlich gegenüberstehen.
Allerdings würde den Unseren auch ein dreckiges 1:0 reichen, um allen Klassenerhaltsträumen zu neuer Renaissance zu verhelfen.
Ob dies gelingen könne und wenn ja, wie - dies wollten sich immerhin mehr als 10.000 Unverzagte live im [[EAS]] ansehen.
Einen ersten und verdienten Applaus gab es schon einige Zeit vor Anpfiff, als Jenas langjährigem Kapitän [[Karl Oehler]] nachträglich zum 85. Geburtstag gratuliert wurde.
Hoffentlich würde dies nicht der letzte Grund zur Freude sein …
Spätestens als Pfeifenmann Sippel beide Teams in’s sonnige Paradies führte, war klar, dass es in Paderborn wahrscheinlich mehr Verkehrsampeln als wahre Fußball-Fans geben muss, so erbärmlich dünn war der Gäste-Mob, aber auch das ja nichts Neues.
Erstmals nach 2 Minuten machte sich Schied auf links auf die Socken, spielte Allagui im Strafraum an und der ließ wunderbar zu Riemer zurückprallen. Der wird allerdings 20 Meter vor dem Tor von den Beinen geholt – erste Freistoß-Chance für Simak. Sein Schuss landet allerdings nur in der Gäste-Mauer und da er sich beim Nachschuss mit Tobias Werner gegenseitig behindert, verpufft diese erste Offensivaktion wirkungslos.
Da dann spielerisch erstmal tote Hose herrscht, sorgt Herr Sippel für ein wenig Stimmung.
Erst bleibt nach einem SCP-Freistoß mit anschließender Flanke von links der Abseitspfiff aus und für das folgende Foul an Hansen wäre Gelb dringend erforderlich gewesen. (6.)
Ähnlich unverständlich Sippels Pfiff gegen Hansen kurze Zeit danach, als er wohl der einzige im EAS ist, der hier ein Foul an Löbe gesehen hat. (8.)
Nach 10 Minuten segelt ein hoher Ball in unseren 16er und Paderborns R. Müller zieht reichlich unnötig voll durch, dabei Stegmayer am Fuß treffend, der daraufhin behandelt werden muss.
Als Stegi nach kurzer Behandlungspause wieder auf’s Feld will, möchte man meinen Sippel hätte in seiner Jugend mal als Aushilfskellner gejobbt, so demonstrativ übersieht er den willigen Rückkehrer an der Mittellinie.
Bis zur nächsten halbwegs brauchbaren Aktion dauerte es immerhin 5 Minuten. Stegi, noch auf die Zähne beißend, passt diagonal zu Allagui, der lässt den Ball watteweich von seiner Brust abtropfen und Tobi Werner haut volley aus 20 Metern dagegen. Nulle pariert gedankenschnell und gut.
Die kurz danach folgende Ecke Simaks klärt Nulle faustend und im 2. Anlauf bleibt der Tscheche hängen. (16.) Kurz darauf will Simak den bis dahin besten Jenaer, Allagui, mit einem Diagonalpass los schicken aber wieder unterbindet eine umstrittene Abseitsfahne diesen Versuch. (18.)
Für den nächsten Aufreger sorgte dann der Linienrichter auf der Tribünenseite. Der SCP im Angriff und Hansen liefert sich mit einem Gast ein Laufduell in der linken Strafraumhälfte. Der Ball scheint hinter der Auslinie, als ein Paderborner ihn zurück in’s Feld spielt – das Trio in Gelb übt sich in kollektiver Blindheit und lässt weiterspielen. (19.)
Noch abstruser wird’s beim Jenaer Gegenzug: klarer Rückpass zu Nulle und der nimmt den Ball per Hand auf – den zwangsläufigen Freistoßpfiff unterlässt Sippel.
Nach 20 Minuten schickt Simak Kandelaki auf der linken Außenbahn. Der flankt hoch und weit auf Allagui, der den Ball aber nicht mehr in die Mitte ziehen kann. Nur 2 Minuten später ist der nimmermüde Allagui erneut unterwegs, nun über rechts. Schwach flankt er zur Mitte und nach dem 2. Versuch und einem Kandelaki-Kopfball kommt Schied 5 Meter vor der Kiste frei zum Schuss – trifft Nulle aber nur am Bein.
Nach 25 Minuten und einem Foul an Schied schreitet Tobi Werner 20 Meter vor dem Tor halbrechts zum Freistoß, setzt den Ball aber nur in die Mauer.
Nach 27 Minuten ging es dann für Stegi nicht mehr weiter, Ziege kam in’s Spiel.
In Minute 29 finden sich Schied und Allagui auf der linken Seite zu einer hübschen Kombinette, der finale Pass zum in der Mitte lauernden Simak kommt aber nicht an.
Das war die Phase in Halbzeit 1, in der am deutlichsten wurde, warum hier der 17. und 18. aufeinander treffen.
Als eine halbe Stunde gespielt ist, schlägt Ziege den ersten Freistoß von links vor’s Paderborner Tor und nach einem Kopfball fällt die Kugel 10 Meter vor diesem Riemer vor die Füße. Volley will der das Leder torwärts wuchten und schlägt doch nur ein Luftloch …
Schon eine Minute später finden sich erneut Schied und Allagui zum fröhlichen Kombinieren auf links und dieses Mal schwebt eine blitzsaubere Flanke direkt auf Tobis Kopf – drüber!
Und dann war es soweit. Zaghaft begleiten die Unseren einen Paderborner Angriff über die Tribünenseite. Ungestört kann Krösche flanken und ebenso unbedrängt kann Löbe 10 Meter vor dem Tor köpfen. Noch vor kurzem wäre der Ball wohl unweigerlich neben Vasili K. in’s Jenaer Tor gerauscht, dass er dies heute nicht tat – vielleicht ein gutes Zeichen? (32.)
3 Minuten später entscheidet Sippel auf Freistoß für die Pavel-Bande, 30 Meter vor Vasilis Tor. Flach wird der Ball an der Mauer vorbei gezogen und knapp neben dem Pfosten geht er in’s Aus. Ob mit oder ohne Unterstützung durch die Hand Vasilis wird für immer ungeklärt bleiben. Kurz durchschnaufen und dann machen sich Jan und Sami wieder auf den Weg zu Nulle, bleiben aber in der Mitte hängen. (38.)
Eine Minute später startet Simak erneut, diesmal auf der linken Seite. Die Flugbahn des Balles antizipiert er präzise und startet genau im richtigen Moment. Mit viel Entschlossenheit und noch viel mehr Gefühl zieht Simak die Kugel aus vollem Lauf sofort flach nach innen. Am langen Pfosten lauert Allagui auf seine Beute. Mit letztem Einsatz rutscht und grätscht Allagui dem Pass entgegen. Eine Zehntelsekunde vor Nulle bekommt Sami die Fußspitze an das Spielgerät und schiebt es unter Nulle hindurch ins TOOOR! 1:0! (39.)
Kaum ist der Jubel im paradiesischen Tal verklungen, läuft schon die nächste Simak-Allagui-Co-Produktion auf rechts – endet aber nur mit einer Ecke.
4 Minuten vor der Pause wertet Sippel eine Aktion Zieges gegen Müller als Foul und entscheidet auf Freistoß für die Gäste. Aus 25 Metern Torentfernung landet der Ball aber nur in Jenas Abwehrmauer und dann in Vasilis Armen.
Mit dem nächsten Angriff legt Sami ein leichtfüßiges Solo auf den Rasen, düpiert mehrere Gast-Statisten und kann erst im Strafraum, kurz vorm Torschuss gestoppt werden. (42.)
Also versucht sich der emsige Sami nun als Vorbereiter und schickt Schied auf die Reise, dessen Schuss Nulle pariert. (43.)
Der anschließende Eckball wird von Simak und Werner kurz ausgeführt, Simaks Schuss missglückt dann gründlich.
Das war’s – Pausenpfiff.
Von der Schönheit, Erhabenheit oder gar künstlerischen Brillianz der Bilder Renis, Cesaris, dell’ Abbates, Botticellis, Tizians oder Michelangelos war das bisherige Bild dieses Spieles Galaxien entfernt. Eher erinnerte es über weite Strecken an die uninspirierten und putzigen Selbstfindungsversuche gelangweilter Zahnarztgattinen im Volkshochschulmalkurs „Finde mit Wasserfarben zu Dir selbst!“.
Nur gelegentlich ließen einige Kursteilnehmer ihr Talent aufblitzen, allen voran Allagui. Nur die letzten 5 Vorpausenminuten machten Hoffnung, dass aus vielen wirren Pinselstrichen noch ein stilvolles Gemälde werden könne …
Gleich mit Wiederanpfiff setzte der erneut starke Kandelaki links Schied in Szene, dessen Schlenzer knapp über das Tor geht. (45.)
60 Sekunden später kommt der FCC erneut über rechts, allerdings unterbindet eine erneut falsche Abseitsentscheidung bei Simaks Flanke diesen Angriff.
Auch der folgende FCC-Angriff läuft über Simak. Von halbrechts spitzelt der den Ball elegant zu Allagui, der eigentlich alles richtig macht und den Ball aus 8 Metern über Nulle hinweg bugsieren will. Der zeigt aber seine bis dahin beste Aktion und verhindert das sichere 2:0. (48.)
In der 50. Minute erkämpft sich Ziegner stark einen Paderborner Pass und setzt sofort Simak auf der rechten Seite ein. Der erkämpft einen Eckball, welcher aber folgenlos bleibt.
Aber jetzt lässt der FCC nicht locker und setzt weiter auf Offensive. Blitzschnell kreiselt der Ball durch die göttlichen Reihen und erreicht am Ende Schied, der schnurstracks in Paderborns Strafraum zieht. Von links hechelt Gonther heran und grätscht ungeschickt und ungestüm in den enteilenden Schied, der zu Fall kommt. Sippel pfeift und zeigt mit dem rechten Arm auf jenen Kreidepunkt, der genau 11 Meter von Nulles Torlinie entfernt ist.
Glück und Hoffnung sind Huren. Sie becircen unstet und kopfverdrehend heute diesen und morgen jenen. Im EAS waren beide schon länger nicht zu Gast. Schön, dass sie das heute mal geändert haben und auf einen Sprung vorbei gekommen sind.
Simak nimmt die Avance dankend an, legt sich den Ball parat und lässt sich seine fast schon meditative Ruhe auch von einigen rumhampelnden Gästespielern nicht nehmen.
Sippel trällert.
Simak läuft an.
Simak schickt Nulle nach links.
Simak schickt den Ball flach nach rechts.
Simak macht das TOOOOOR! 2:0! (53.)
Nach 55 Minuten ist der bis dahin spektakulärste Spielzug der Unermüdlichen zu erleben.
Allagui lässt mal wieder alle seine Begleiter stehen und passt exakt zu Schied. Der geht Richtung Grundlinie und spielt den Ball per Hacke auf den mitgelaufenen Riemer (der jetzt allerdings vom Mitläufer zum Mitspieler geworden war). Dem gelingt es allerdings nicht, den Ball am vor ihm stehenden Verteidiger vorbei zur Entscheidung einzusenden…
Auch Zieges Nachschuss ist nicht dazu geeignet, alles klar zu machen.
Paderborn versucht das auszunutzen und bäumt sich nochmals auf. Eigentlich beste Voraussetzungen, die Gäste mit eigenen Mitteln zu schlagen und auszukontern.
Nur durch einen abgeköpften Simak-Freistoß nach Foul an Schied unterbrochen, tummeln sich die Schwarz-Blauen minutenlang vor unserem Strafraum.
Aber nach 63 Minuten rauscht rechts wieder der tunesische Express los. Blitzsauber kommt seine Flanke genau auf Simak, der links im Strafraum frei steht. Mit der Brust stoppt Jan die Flanke, allerdings springt ihm die Kugel einen Meter zu weit ab. Ein Paderborner rauscht heran – Chance vertan.
Danach ist wieder 5 Minuten lang der SCP am Drücker, aber mit etwas Glück und vor allem viel weißrussischer Ruhe überstehen wir auch diese Zeit gegentorlos.
Es dauert bis zur 71. Minute, bis der FCC mal wieder Luft holen kann. Werners Direktschuss aus 18 Metern halblinks ist sogar brandgefährlich und Nulle muss schon alles zeigen, um zur Ecke zu klären. Ziegner bringt diese herein und Allagui köpft knapp vorbei. (71.)
Dennoch, Entlastung muss auch weiterhin her und die Bälle dürfen in der Offensive nicht so schnell hergegeben werden. Gegenhalten, FCC!
Wie es gehen kann, zeigt der überragende Allagui nach 74 Minuten. Zickzack verwuselt er 2 Verteidiger und zieht entschlossen mit dem linken Fuß aus 16 Metern ab. Blitzschnell bekommt Nulle gerade noch so die Fäuste hoch und vereitelt die Vorentscheidung.
Den nächsten FCC-Konter leitet Riemer über rechts ein und spielt Simak an. Der rutscht aus, bekommt den Ball aber noch zu Schied. Schade, dass der Assi auf der Tribünenseite seine Haftschalen noch immer nicht gefunden hat und erneut fälschlicherweise das Abseitsfähnlein schwenkt. (75.) Beim nächsten FCC-Angriff in Minute 77 verhaspeln sich dann Ziegner und Schied im Duett an der 16-Meter-Linie.
So können die Paderborner noch mal per Eckball gefährlich werden, dreschen den Ball am Ende aber von links über das Tor.
9 Minuten vor Ultimo startet Werner auf der linken Seite Richtung Grundlinie. Ein Verteidiger spielt den Ball einen halben Meter in’s Aus und bringt ihn dann zurück in’s Feld. Jetzt bleibt die Fahne unten, man glaubt es kaum!
8 Minuten vor dem Ende spielt der eingewechselte Sandor Torghelle von rechts auf Simak und es folgen 2 Eckbälle. Die zweite erreicht den freistehenden Alex Maul 5 Meter vor dem Paderborner Gehäuse. Mauls wuchtiger Kopfball geht aber neben das Tor … das nennt man wohl eine 100%-ige Torchance versieben.
Aber egal, der FCC hat das Spiel jetzt wieder im Griff, hält die Gäste vom eigenen Strafraum fern.
Da stört es auch nicht weiter, dass auch Torghelles nächster Versuch über links im 16-er abgeblockt wird. (84.). Torghelle ist es übrigens auch, der nach Paderborns Eckball in Minute 86 entschlossen klärt. Allerdings folgt der nächste Eckball prompt und nun ist es Riemer, der per Kopf klärt. Als Paderborn nachsetzen will, unterbindet dies der erneut starke Hansen und bringt den Ball zu Simak, der jetzt allerdings noch den richtigen Abspielzeitpunkt verpasst.
Statt den Ball nach dem nächsten abgewehrten SCP-Angriff in’s Aus gehen zu lassen, erläuft sich Ziegner den Ball energisch in der eigenen Hälfte.
Ziegner schaut.
Ruhig und mit viel Gefühl schickt Ziege den rechts startenden Simak.
Simak hat den Ball unter Kontrolle.
Simak schaut.
Simak flankt.
Vorbei segelt der Ball an einem foulspielenden Paderborner.
Der Ball nähert sich dem 20 Meter vor dem Tor wartenden Werner.
Werner bleibt ruhig.
Der Ball springt auf.
Werner bleibt ruhig.
Der Ball springt auf.
Werner holt aus.
Werner trifft das Leder.
Besser kann man es nicht treffen.
10.000 Münder stehen offen, die Flugbahn ist nur zu ahnen, so saust der Ball torwärts!
Nulle?
Arme Sau – keine Chance!
Dann wölbt sich unnachahmlich das Netz.
TraumTOOOOOOOOR! 3:0! (89.)
Ein Bild von einem Tor!
Dann sorgt Simak schnell noch dafür, dass er zunächst im wichtigen Heimspiel gegen Gladbach und den darauf folgenden Alles-Oder-Nichts-Partien dabei ist, bevor Oniani und Riemer den letzten Angriff des Spiels inszenieren. Riemers Hereingabe kruschteln sich die Geschlagenen fast noch selbst in die Kiste.
Dann ist Schluss!
Wohin man das Ohr auch wendete, allüberall wurde schon von Jenas Wiederkehr geredet.
9 Punkte in Folge – Respekt!
Aber reicht das wirklich schon für eine Renaissance aller kühnen Zweitligaträume?
Mein Gott, jetzt geht doch tatsächlich die (blöde?) Rechnerei wieder los …
Aber vielleicht kommt ja alle ganz anders, man weiß ja nie, was dem DFB so einfällt.
Vielleicht werden ja auch noch die Regeln geändert.
Paderborns sogenannter Trainer Pavel D. ließ eine (geplante?) Neuerung auf der PK schon mal durchblicken: „ … und wir wollten heute hier eigentlich doppelt punkten …“
Ach so?
Freiburg schlagen, warum nicht?
Wir wissen doch noch, wie das geht!
Und so ein dreckiges Auswärts-0:1 würde mir reichen …
'''''Auf geht’, Jena! Kämpfen und siegen!'''''<br/>
'''''YNWA'''''
--[[Kopfnuss]]


[[Kategorie:Punktspiele 2007/2008]]  
[[Kategorie:Punktspiele 2007/2008]]  
[[Kategorie:SC Paderborn 07]]
[[Kategorie:SC Paderborn 07]]

Version vom 6. April 2008, 22:16 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb 2. Bundesliga, 27. Spieltag
Saison Saison 2007/2008, Rückrunde
Ansetzung FCC - SC Paderborn 07
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit So. 06.04.2008 14:00 Uhr
Zuschauer 10112
Schiedsrichter Peter Sippel (München)
Ergebnis 3:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena
Vasili Khamutouski
Alexander Maul, Robert Müller, Michael Stegmayer (28. Torsten Ziegner)
Marco Riemer, Niels Hansen, Tobias Werner, Ilia Kandelaki
Jan Simak
Marcel Schied (79. Sandor Torghelle), Sami Allagui (90. Giorgi Oniani)

Trainer: Henning Bürger


Paderborn
Nulle
Gouiffe à Goufan (63. Hoilett), Djurisic, Gonther, de Graef (71. Damjanovic)
K. Fischer, Krösche
Schüßler, Koen (26. Halfar)
R. Müller, Löbe

Trainer: Dotchev

Spielbericht

Thüringer Renaissance
Der FCC setzt mit einem 3:0 gegen Paderborn seine Hoffnungsserie fort.

Interessantes zu beschauen gab es im dieswöchentlichen Süddeutsche Zeitung Magazin. Gesten, Blicke und Posen des Bayern-Stars Luca Toni wurden Gemäldedetails berühmter Maler der Renaissance gegenübergestellt. Herausgekommen sind verblüffende Déjà-vu–Erlebnisse mit Bildern von Guido Reni, Guiseppe Cesari, Niccolò dell’ Abbate, Sandro Botticelli, Tizian und Michelangelo. Ästhetische Wohlgenüsse renaissanceschen Formats waren beim heutigen Zweitliga-Kick zwischen den beiden Kellerkindern aus Jena und Pavelborn eher nicht zu erwarten. Kunst und Kampf würden sich wohl unversöhnlich gegenüberstehen. Allerdings würde den Unseren auch ein dreckiges 1:0 reichen, um allen Klassenerhaltsträumen zu neuer Renaissance zu verhelfen. Ob dies gelingen könne und wenn ja, wie - dies wollten sich immerhin mehr als 10.000 Unverzagte live im EAS ansehen.

Einen ersten und verdienten Applaus gab es schon einige Zeit vor Anpfiff, als Jenas langjährigem Kapitän Karl Oehler nachträglich zum 85. Geburtstag gratuliert wurde. Hoffentlich würde dies nicht der letzte Grund zur Freude sein …

Spätestens als Pfeifenmann Sippel beide Teams in’s sonnige Paradies führte, war klar, dass es in Paderborn wahrscheinlich mehr Verkehrsampeln als wahre Fußball-Fans geben muss, so erbärmlich dünn war der Gäste-Mob, aber auch das ja nichts Neues.

Erstmals nach 2 Minuten machte sich Schied auf links auf die Socken, spielte Allagui im Strafraum an und der ließ wunderbar zu Riemer zurückprallen. Der wird allerdings 20 Meter vor dem Tor von den Beinen geholt – erste Freistoß-Chance für Simak. Sein Schuss landet allerdings nur in der Gäste-Mauer und da er sich beim Nachschuss mit Tobias Werner gegenseitig behindert, verpufft diese erste Offensivaktion wirkungslos. Da dann spielerisch erstmal tote Hose herrscht, sorgt Herr Sippel für ein wenig Stimmung. Erst bleibt nach einem SCP-Freistoß mit anschließender Flanke von links der Abseitspfiff aus und für das folgende Foul an Hansen wäre Gelb dringend erforderlich gewesen. (6.) Ähnlich unverständlich Sippels Pfiff gegen Hansen kurze Zeit danach, als er wohl der einzige im EAS ist, der hier ein Foul an Löbe gesehen hat. (8.) Nach 10 Minuten segelt ein hoher Ball in unseren 16er und Paderborns R. Müller zieht reichlich unnötig voll durch, dabei Stegmayer am Fuß treffend, der daraufhin behandelt werden muss. Als Stegi nach kurzer Behandlungspause wieder auf’s Feld will, möchte man meinen Sippel hätte in seiner Jugend mal als Aushilfskellner gejobbt, so demonstrativ übersieht er den willigen Rückkehrer an der Mittellinie. Bis zur nächsten halbwegs brauchbaren Aktion dauerte es immerhin 5 Minuten. Stegi, noch auf die Zähne beißend, passt diagonal zu Allagui, der lässt den Ball watteweich von seiner Brust abtropfen und Tobi Werner haut volley aus 20 Metern dagegen. Nulle pariert gedankenschnell und gut. Die kurz danach folgende Ecke Simaks klärt Nulle faustend und im 2. Anlauf bleibt der Tscheche hängen. (16.) Kurz darauf will Simak den bis dahin besten Jenaer, Allagui, mit einem Diagonalpass los schicken aber wieder unterbindet eine umstrittene Abseitsfahne diesen Versuch. (18.) Für den nächsten Aufreger sorgte dann der Linienrichter auf der Tribünenseite. Der SCP im Angriff und Hansen liefert sich mit einem Gast ein Laufduell in der linken Strafraumhälfte. Der Ball scheint hinter der Auslinie, als ein Paderborner ihn zurück in’s Feld spielt – das Trio in Gelb übt sich in kollektiver Blindheit und lässt weiterspielen. (19.) Noch abstruser wird’s beim Jenaer Gegenzug: klarer Rückpass zu Nulle und der nimmt den Ball per Hand auf – den zwangsläufigen Freistoßpfiff unterlässt Sippel. Nach 20 Minuten schickt Simak Kandelaki auf der linken Außenbahn. Der flankt hoch und weit auf Allagui, der den Ball aber nicht mehr in die Mitte ziehen kann. Nur 2 Minuten später ist der nimmermüde Allagui erneut unterwegs, nun über rechts. Schwach flankt er zur Mitte und nach dem 2. Versuch und einem Kandelaki-Kopfball kommt Schied 5 Meter vor der Kiste frei zum Schuss – trifft Nulle aber nur am Bein. Nach 25 Minuten und einem Foul an Schied schreitet Tobi Werner 20 Meter vor dem Tor halbrechts zum Freistoß, setzt den Ball aber nur in die Mauer. Nach 27 Minuten ging es dann für Stegi nicht mehr weiter, Ziege kam in’s Spiel. In Minute 29 finden sich Schied und Allagui auf der linken Seite zu einer hübschen Kombinette, der finale Pass zum in der Mitte lauernden Simak kommt aber nicht an. Das war die Phase in Halbzeit 1, in der am deutlichsten wurde, warum hier der 17. und 18. aufeinander treffen. Als eine halbe Stunde gespielt ist, schlägt Ziege den ersten Freistoß von links vor’s Paderborner Tor und nach einem Kopfball fällt die Kugel 10 Meter vor diesem Riemer vor die Füße. Volley will der das Leder torwärts wuchten und schlägt doch nur ein Luftloch … Schon eine Minute später finden sich erneut Schied und Allagui zum fröhlichen Kombinieren auf links und dieses Mal schwebt eine blitzsaubere Flanke direkt auf Tobis Kopf – drüber!

Und dann war es soweit. Zaghaft begleiten die Unseren einen Paderborner Angriff über die Tribünenseite. Ungestört kann Krösche flanken und ebenso unbedrängt kann Löbe 10 Meter vor dem Tor köpfen. Noch vor kurzem wäre der Ball wohl unweigerlich neben Vasili K. in’s Jenaer Tor gerauscht, dass er dies heute nicht tat – vielleicht ein gutes Zeichen? (32.) 3 Minuten später entscheidet Sippel auf Freistoß für die Pavel-Bande, 30 Meter vor Vasilis Tor. Flach wird der Ball an der Mauer vorbei gezogen und knapp neben dem Pfosten geht er in’s Aus. Ob mit oder ohne Unterstützung durch die Hand Vasilis wird für immer ungeklärt bleiben. Kurz durchschnaufen und dann machen sich Jan und Sami wieder auf den Weg zu Nulle, bleiben aber in der Mitte hängen. (38.) Eine Minute später startet Simak erneut, diesmal auf der linken Seite. Die Flugbahn des Balles antizipiert er präzise und startet genau im richtigen Moment. Mit viel Entschlossenheit und noch viel mehr Gefühl zieht Simak die Kugel aus vollem Lauf sofort flach nach innen. Am langen Pfosten lauert Allagui auf seine Beute. Mit letztem Einsatz rutscht und grätscht Allagui dem Pass entgegen. Eine Zehntelsekunde vor Nulle bekommt Sami die Fußspitze an das Spielgerät und schiebt es unter Nulle hindurch ins TOOOR! 1:0! (39.) Kaum ist der Jubel im paradiesischen Tal verklungen, läuft schon die nächste Simak-Allagui-Co-Produktion auf rechts – endet aber nur mit einer Ecke. 4 Minuten vor der Pause wertet Sippel eine Aktion Zieges gegen Müller als Foul und entscheidet auf Freistoß für die Gäste. Aus 25 Metern Torentfernung landet der Ball aber nur in Jenas Abwehrmauer und dann in Vasilis Armen. Mit dem nächsten Angriff legt Sami ein leichtfüßiges Solo auf den Rasen, düpiert mehrere Gast-Statisten und kann erst im Strafraum, kurz vorm Torschuss gestoppt werden. (42.) Also versucht sich der emsige Sami nun als Vorbereiter und schickt Schied auf die Reise, dessen Schuss Nulle pariert. (43.) Der anschließende Eckball wird von Simak und Werner kurz ausgeführt, Simaks Schuss missglückt dann gründlich. Das war’s – Pausenpfiff.

Von der Schönheit, Erhabenheit oder gar künstlerischen Brillianz der Bilder Renis, Cesaris, dell’ Abbates, Botticellis, Tizians oder Michelangelos war das bisherige Bild dieses Spieles Galaxien entfernt. Eher erinnerte es über weite Strecken an die uninspirierten und putzigen Selbstfindungsversuche gelangweilter Zahnarztgattinen im Volkshochschulmalkurs „Finde mit Wasserfarben zu Dir selbst!“. Nur gelegentlich ließen einige Kursteilnehmer ihr Talent aufblitzen, allen voran Allagui. Nur die letzten 5 Vorpausenminuten machten Hoffnung, dass aus vielen wirren Pinselstrichen noch ein stilvolles Gemälde werden könne …

Gleich mit Wiederanpfiff setzte der erneut starke Kandelaki links Schied in Szene, dessen Schlenzer knapp über das Tor geht. (45.) 60 Sekunden später kommt der FCC erneut über rechts, allerdings unterbindet eine erneut falsche Abseitsentscheidung bei Simaks Flanke diesen Angriff. Auch der folgende FCC-Angriff läuft über Simak. Von halbrechts spitzelt der den Ball elegant zu Allagui, der eigentlich alles richtig macht und den Ball aus 8 Metern über Nulle hinweg bugsieren will. Der zeigt aber seine bis dahin beste Aktion und verhindert das sichere 2:0. (48.) In der 50. Minute erkämpft sich Ziegner stark einen Paderborner Pass und setzt sofort Simak auf der rechten Seite ein. Der erkämpft einen Eckball, welcher aber folgenlos bleibt. Aber jetzt lässt der FCC nicht locker und setzt weiter auf Offensive. Blitzschnell kreiselt der Ball durch die göttlichen Reihen und erreicht am Ende Schied, der schnurstracks in Paderborns Strafraum zieht. Von links hechelt Gonther heran und grätscht ungeschickt und ungestüm in den enteilenden Schied, der zu Fall kommt. Sippel pfeift und zeigt mit dem rechten Arm auf jenen Kreidepunkt, der genau 11 Meter von Nulles Torlinie entfernt ist. Glück und Hoffnung sind Huren. Sie becircen unstet und kopfverdrehend heute diesen und morgen jenen. Im EAS waren beide schon länger nicht zu Gast. Schön, dass sie das heute mal geändert haben und auf einen Sprung vorbei gekommen sind. Simak nimmt die Avance dankend an, legt sich den Ball parat und lässt sich seine fast schon meditative Ruhe auch von einigen rumhampelnden Gästespielern nicht nehmen. Sippel trällert. Simak läuft an. Simak schickt Nulle nach links. Simak schickt den Ball flach nach rechts. Simak macht das TOOOOOR! 2:0! (53.)

Nach 55 Minuten ist der bis dahin spektakulärste Spielzug der Unermüdlichen zu erleben. Allagui lässt mal wieder alle seine Begleiter stehen und passt exakt zu Schied. Der geht Richtung Grundlinie und spielt den Ball per Hacke auf den mitgelaufenen Riemer (der jetzt allerdings vom Mitläufer zum Mitspieler geworden war). Dem gelingt es allerdings nicht, den Ball am vor ihm stehenden Verteidiger vorbei zur Entscheidung einzusenden… Auch Zieges Nachschuss ist nicht dazu geeignet, alles klar zu machen.

Paderborn versucht das auszunutzen und bäumt sich nochmals auf. Eigentlich beste Voraussetzungen, die Gäste mit eigenen Mitteln zu schlagen und auszukontern. Nur durch einen abgeköpften Simak-Freistoß nach Foul an Schied unterbrochen, tummeln sich die Schwarz-Blauen minutenlang vor unserem Strafraum. Aber nach 63 Minuten rauscht rechts wieder der tunesische Express los. Blitzsauber kommt seine Flanke genau auf Simak, der links im Strafraum frei steht. Mit der Brust stoppt Jan die Flanke, allerdings springt ihm die Kugel einen Meter zu weit ab. Ein Paderborner rauscht heran – Chance vertan. Danach ist wieder 5 Minuten lang der SCP am Drücker, aber mit etwas Glück und vor allem viel weißrussischer Ruhe überstehen wir auch diese Zeit gegentorlos. Es dauert bis zur 71. Minute, bis der FCC mal wieder Luft holen kann. Werners Direktschuss aus 18 Metern halblinks ist sogar brandgefährlich und Nulle muss schon alles zeigen, um zur Ecke zu klären. Ziegner bringt diese herein und Allagui köpft knapp vorbei. (71.)

Dennoch, Entlastung muss auch weiterhin her und die Bälle dürfen in der Offensive nicht so schnell hergegeben werden. Gegenhalten, FCC! Wie es gehen kann, zeigt der überragende Allagui nach 74 Minuten. Zickzack verwuselt er 2 Verteidiger und zieht entschlossen mit dem linken Fuß aus 16 Metern ab. Blitzschnell bekommt Nulle gerade noch so die Fäuste hoch und vereitelt die Vorentscheidung. Den nächsten FCC-Konter leitet Riemer über rechts ein und spielt Simak an. Der rutscht aus, bekommt den Ball aber noch zu Schied. Schade, dass der Assi auf der Tribünenseite seine Haftschalen noch immer nicht gefunden hat und erneut fälschlicherweise das Abseitsfähnlein schwenkt. (75.) Beim nächsten FCC-Angriff in Minute 77 verhaspeln sich dann Ziegner und Schied im Duett an der 16-Meter-Linie. So können die Paderborner noch mal per Eckball gefährlich werden, dreschen den Ball am Ende aber von links über das Tor. 9 Minuten vor Ultimo startet Werner auf der linken Seite Richtung Grundlinie. Ein Verteidiger spielt den Ball einen halben Meter in’s Aus und bringt ihn dann zurück in’s Feld. Jetzt bleibt die Fahne unten, man glaubt es kaum! 8 Minuten vor dem Ende spielt der eingewechselte Sandor Torghelle von rechts auf Simak und es folgen 2 Eckbälle. Die zweite erreicht den freistehenden Alex Maul 5 Meter vor dem Paderborner Gehäuse. Mauls wuchtiger Kopfball geht aber neben das Tor … das nennt man wohl eine 100%-ige Torchance versieben. Aber egal, der FCC hat das Spiel jetzt wieder im Griff, hält die Gäste vom eigenen Strafraum fern. Da stört es auch nicht weiter, dass auch Torghelles nächster Versuch über links im 16-er abgeblockt wird. (84.). Torghelle ist es übrigens auch, der nach Paderborns Eckball in Minute 86 entschlossen klärt. Allerdings folgt der nächste Eckball prompt und nun ist es Riemer, der per Kopf klärt. Als Paderborn nachsetzen will, unterbindet dies der erneut starke Hansen und bringt den Ball zu Simak, der jetzt allerdings noch den richtigen Abspielzeitpunkt verpasst.

Statt den Ball nach dem nächsten abgewehrten SCP-Angriff in’s Aus gehen zu lassen, erläuft sich Ziegner den Ball energisch in der eigenen Hälfte. Ziegner schaut. Ruhig und mit viel Gefühl schickt Ziege den rechts startenden Simak. Simak hat den Ball unter Kontrolle. Simak schaut. Simak flankt. Vorbei segelt der Ball an einem foulspielenden Paderborner. Der Ball nähert sich dem 20 Meter vor dem Tor wartenden Werner. Werner bleibt ruhig. Der Ball springt auf. Werner bleibt ruhig. Der Ball springt auf. Werner holt aus. Werner trifft das Leder. Besser kann man es nicht treffen. 10.000 Münder stehen offen, die Flugbahn ist nur zu ahnen, so saust der Ball torwärts! Nulle? Arme Sau – keine Chance! Dann wölbt sich unnachahmlich das Netz. TraumTOOOOOOOOR! 3:0! (89.)

Ein Bild von einem Tor!

Dann sorgt Simak schnell noch dafür, dass er zunächst im wichtigen Heimspiel gegen Gladbach und den darauf folgenden Alles-Oder-Nichts-Partien dabei ist, bevor Oniani und Riemer den letzten Angriff des Spiels inszenieren. Riemers Hereingabe kruschteln sich die Geschlagenen fast noch selbst in die Kiste. Dann ist Schluss!

Wohin man das Ohr auch wendete, allüberall wurde schon von Jenas Wiederkehr geredet. 9 Punkte in Folge – Respekt! Aber reicht das wirklich schon für eine Renaissance aller kühnen Zweitligaträume? Mein Gott, jetzt geht doch tatsächlich die (blöde?) Rechnerei wieder los …

Aber vielleicht kommt ja alle ganz anders, man weiß ja nie, was dem DFB so einfällt. Vielleicht werden ja auch noch die Regeln geändert. Paderborns sogenannter Trainer Pavel D. ließ eine (geplante?) Neuerung auf der PK schon mal durchblicken: „ … und wir wollten heute hier eigentlich doppelt punkten …“ Ach so?

Freiburg schlagen, warum nicht? Wir wissen doch noch, wie das geht! Und so ein dreckiges Auswärts-0:1 würde mir reichen …

Auf geht’, Jena! Kämpfen und siegen!
YNWA

--Kopfnuss