2007/2008 Vorbericht: FC Carl Zeiss Jena - TSG 1899 Hoffenheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. Februar 2015, 02:19 Uhr

Saison 2007/2008

2. Bundesliga - Vorbericht - 13. Spieltag

Kir Royal in der Provinz

Hopps Millionen kaschieren Hoffenheims Armut nicht.


Fleißig war er und erfolgreich.
Generaldirektor Heinrich „Heini“ Haffenloher, der alleinige Besitzer eines führenden Klebstoffunternehmens in Kleinweilersdorf bei Tauberbischofsheim konnte sich sündhaft teuer kleiden, zu Mondpreisen überall nächtigen oder wie Gott in Frankreich tafeln. Nur, wenn Münchens Schickeria aufbrach, dorthin, wo es um’s „Sehen-und-gesehen-werden“ ging und sich sinn- und hüllenlos vollaufen ließ, nahm keiner den armen „Heini“ mit.
So fehlte er also in den (ihm) wichtigen Klatschspalten und drohte Klatschreporter Baby Schimmerlos an, diesen solange mit Geld „zuzuschei.ssen“, bis er endlich die ihm genehme Wahrnehmung finden würde. So ging’s zu in den 80-ern, genial umgesetzt in der BR-Serie „Kir Royal“.

Dietmar Hopp war fleißig und erfolgreich.
Wenn Haffenloher einst die tägliche Klatschkolumne zur Selbstbefriedigung reichte, sollte es bei Dietmar Hopp schon etwas Spektakuläreres sein. Durchaus angebrachter Respekt vor seinem beruflichen Erfolg scheint dem Bundesverdienstkreuzträger und Milliardär Hopp nicht zu reichen. Zumindest, was z. B. den meisten Politikern verwehrt blieb, gönnte sich Hopp oder ließ es sich gönnen. Und daher gibt’s ärmlicherweise schon zu Lebzeiten die Dietmar-Hopp-Straße und das gleichnamige Stadion. Personenkult nannte man Derartiges einst.

Was in Kir Royal die „Villa Medici“ oder die Kneipe Pippis und Paulas, ist dem Hopp der Sport. Erst verhalf er den Mannheimer Adlern zu den höchsten Saisonetats, dann nervte er die Handball-Fans mit seinen Rhein-Neckar Löwen (zuvor SG Kronau/Östringen), denen er auch noch den Fanclub „Baden-Lions“ und Maskottchen „Conny“ aufs Auge drückte und zu guter oder besser zu schlechter letzt, verging er sich am Fußball. Es geht gar nicht darum, ob der SV Waldhof Nachwuchfördersgeld bekommen und weitere Investitionen abgelehnt hat, es geht auch gar nicht darum, ob die TSG (egal ob sie angeblich 1897, 1898 oder 1899 gegründet wurde und wie oft sie diese Jahreszahl zur Täuschung in ihren Namen aufnimmt) Traditionen hat oder nicht. Es geht um Hoffenheims und Hopps Armut! Hopp kann Hoppenheim noch so lange mit seinem Geld ligaaufwärts scheißen und er kann auch die Champions-League gewinnen – er und „sein“ Verein werden immer arm bleiben!
Arm an Kultur!

Es gibt in Hoppenheim keine ursprüngliche, gewachsene Fußballkultur (und diese wird sich auch nicht entwickeln). Schon gar keine Fankultur. Selbst mit noch so großem Etat versehen, wird Hoppenheim somit immer arm bleiben. Hopp kann sich auch nicht die Seele der TSG erkaufen, sie hat(te) ja keine. Was wir die Seele eines Vereines nennen, ist das Identitätsstiftende desselben. Identitätsstiftend kann nur sein, was eine eigene, mit Glanzlichtern und Narben versehene und vor allem gewachsene Identität hat. (Hamborn 07 oder der FSV Zwickau haben davon mehr als diese TSG.) Das hat auch nix mit der immer wieder aus der Schublade geholten „Bedeutung des Vereins für die Region“ zu tun. Ein 1.FC-Union-Fan würde niemals sagen, ein eventueller Aufstieg wäre wichtig „für die Region“. Auch kein Fortunen-Fan aus Düsseldorf oder ein Supporter der Gunners käme auf die Idee zu argumentieren, ein Erfolg seines Vereines sei wichtig „für die Region“. Aber Leute wie Hopp sagen solche Sätze.
Sie wollen Identität künstlich schaffen, oder besser verordnen. Menschen wie Hopp werden nie kapieren, warum ein Fan von Norwegen nach Deutschland fliegt, nur um den FCC zu sehen. Leuten wie Hopp ist wahrhaftes, würdiges Fan-Sein fremd. Ein Fußball-Fan ist für die Hopps dieser Welt erst dann ein guter Fan, wenn er sich die neu geschaffene Vereinshymne der TSG als Klingelton auf’s Handy lädt. Gesungen wahrscheinlich vom schwäbischen Kakadu Hartmut Engler in dessen so genanntem Englisch, in dem er vom „sky“ singt, wenn er den „heaven“ meint.
Aber wenn Hopp von „Fans“ spricht, meint er ja eigentlich auch „Kunden“, wie ein kluger Wahlkopenhagener hier kürzlich schon treffend feststellte. Wer glaubt, Sänger oder Musiker würden bei „DSDS“ oder „Popstars“ gemacht, der glaubt auch, Hoppenheim sei ein (traditionsreicher) echter Fußballverein.
Die Generation der heranwachsenden Sinsheim-Fans wird wohl so aussehen und „denken“ wie die Gaga-Kids in Ben Eltons und Queens formidablen Rock-Musical „Wie will rock you“ - funktionierend und konsumierend! Hopp bestimme, wir folgen Dir!
Ohne Skrupel würden Leute wie Hopp ihre Team-Konstrukte auch vor leeren Rängen spielen lassen, Hauptsache auf der „Fan-Meile“, beim Public Viewing, herrscht fröhliche Event-Stimmung mit reichlich Umsatz. Daher hat Mainz-Manager Seidel Recht, wenn er es schade findet, „dass so eine Mannschaft einen der 36 Plätze im Profifußball wegnimmt“. Hopps anschließende Reaktion im Stile eines bockigen Kindes, das sein Spielzeug verteidigt, geriet da nur zur nachträglichen Bestätigung.

Es werden solche Fans, oder besser Konsumenten, dereinst im neuen TSG-Stadion sitzen, die Fußball zuerst auf der Konsole kennen gelernt haben und sich dann später darüber wundern, dass der Trainer nicht mit einem Joystick auf der Trainerbank des realen Stadions sitzt.

Obwohl, zuzutrauen wäre es Ralf Rangnick sicher. Wenn sein Gönner es verlangt, warum nicht?
Eine Zeit lang mochte man glauben, Rangnick könnte mal ein guter Trainer werden. Als er mit Ulm in die 2. Liga stürmte, z.B. Aber er war wohl doch auf falsche Art ehrgeizig. „Zufällig“ wurde sein VfB-Kontrakt vorzeitig bekannt, er schmiss in Ulm hin und setzte sich auf Meyer-Vorfelders Schoß. Auch wenn er noch eine gute Zeit in Hannover und eine nicht ganz leichte in Assauers Fußballhalle hatte, ein richtiger Coup blieb immer aus. Der Geruch des manchmal bockigen, aber doch immer windschlüpfrigen Strebers, haftet an ihm (nicht nur wegen seines legendären Sportstudio-Auftrittes) wie die Kukident-Creme an Omas Dritten. Hopp und Rangnick, das passt. Wären die beiden zusammen in einer Klasse gewesen, bei der ersten pubertären Klassendisco mit Wein, Weib und Petting hätten sie sicher als Einzige gefehlt – sie hätten wohl Mathe gepaukt, freiwillig. (Auch Sarstedt, Finkes Ex-Schoßhund und neuer Rangnick- Co., passt da perfekt in’s Bild.)

Und die Spieler? Soll man denen einen Vorwurf machen? Natürlich nicht. Wenn sie in der Provinz Geld verdienen können, so sei es ihnen gegönnt. Jeder, der seinen Job versteht und jemanden findet, der ihn dafür bezahlt, hat das Recht zu kassieren. Später werden sie es ihren Freunden so erklären, wie ertappte (Soft-) Pornodarsteller: Ich war jung und brauchte das Geld. Nur sollen sie sich eben nicht wundern, wenn man ihre emblemküssenden Jubelarien ebenso „ernsthaft“ belustigt zur Kenntnis nimmt wie das orgiastische Gewimmer einer Gina Wild in besagten Genre-Verfilmungen.
Ein gutes Team an Fußballern sind sie jedenfalls. Dass sie jedoch noch nicht auf einem Aufstiegsplatz stehen, wird ihren Aushälter grämen. Immerhin haben nur die Bayern in Deutschland vor Saisonbeginn mehr investiert.

Reisen, wie die zum FCC werden den Sinsheim-Kickern wie Feiertage vorkommen, dürfen sie doch auf den Plätzen wahrhaftiger Fußballclubs auflaufen, sogar vor echten Fußball-Fans. Aber wir sollten ihnen am Sonntag keinerlei Vergnügen gönnen! Und unsere Helden sollten dies schon gar nicht tun!

Gemeinsam – Fans und Mannschaft - müssen wir dafür sorgen, dass sie punkt- und illusionslos die Heimreise antreten! Betreten sie den Platz, sollen sie spüren, dass es sinnlos ist, sich diesen höllischen Horden entgegen zu stellen. Am Sonntag ruht das Paradies!

Nein, die Ruhmreichen stehen nicht mit dem Rücken zur Wand. Hinter uns ist keine Wand mehr, noch ein, zwei Rückschritte und der (Ab)Sturz ist perfekt. Alle Sprüche von den ach so guten spielerischen Ansätzen, vom eigentlich „Mithalten-Können“ verkommen zur Makulatur, gibt es am Sonntag keine 3 Punkte. Auch wenn nach dem Spiel wieder das große (Schön)Rechnen einsetzen sollte, zwei Rechengrößen würden dann zur unabwendbaren Bedrohung: Die Anzahl der Spiele sinkt und sinkt und auch die „Mitbewerber“ um den Klassenerhalt werden noch überraschende, nicht eingeplante Punkte holen. Wer immer „nur“ gut mithält, ohne zu siegen, demoralisiert sich fortlaufend selbst. Daher war es doppelt schade, dass der Pokal-Euphorie sogleich die Neuville-Bremse folgte.

Gegen diese spielerisch hervorragend besetzten Gäste gleicht das kommende Match einem Ritt auf der Rasierklinge. Allein die Offensive mit Ba, Edu und Copado ist sicher erstligatauglich. Daher: alles, was wir bisher richtig gemacht haben, muss auch am Sonntag klappen. Alles, was wir bisher falsch gemacht haben, darf uns am Sonntag nicht erneut passieren.

Fünf Phrasen-Euro für: Spucken, kratzen beißen!
Wir wollen nichts mehr davon hören, dass man ja auch gegen Top-Teams mithalten könne, das habe man ja gesehen. Nein, ihr blaugelbweißen Wappenträger, wir wollen sehen und erleben, dass ihr kämpfen, spielen UND siegen könnt! Denn wir wissen, dass ihr es könnt. Keinen Grashalm soll es im EAS geben, der nicht noch Tage später immer und immer wieder Schmerz verspürend an diese 90 + x Minuten zurück denkt. Tage soll es dauern, bis sie (die Grashalme) wieder aufrecht stehen können. Der Platz ist der gleiche, auf dem ihr Nürnberg bezwungen habt, verspielt diesen Nimbus nicht leichtfertig. Noch lodert ein wenig (Klassenerhalts-)Glut, ein (neues) Feuer zu entfachen, liegt an euch! Wer als Erster zündelt, hat Heldenpotential.
Brennt für euch! Brennt für uns! Brennt für den FCC!

6 Punkte nur – und doch glauben die meisten noch an euch. Wenn ihr es wollt und dies auch zeigt, wird dieser blaugelbweiße Glaube euch tragen – zum Sieg! Setzt eure Leidenschaft ihrer kulturellen Armut entgegen! Wir Fans tun es auch.

Hier regiert der FCC!
YNWA!


--Kopfnuss 17:58, 7. Nov 2007 (CET)


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