2008/2009 32. Spieltag: VfR Aalen - FC Carl Zeiss Jena 3:2: Unterschied zwischen den Versionen

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:Marco Sailer, Vitus Nagorny  
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Trainer: Petrik Sander
Trainer: [[Petrik Sander]]


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Version vom 13. November 2011, 19:01 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb 3. Liga, 32. Spieltag
Saison Saison 2008/2009, Rückrunde
Ansetzung VfR Aalen - FCC
Ort Scholz-Arena in Aalen
Zeit Sa. 18.04.2009 14 Uhr
Zuschauer 2.975
Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin)
Ergebnis 3:2
Tore
Andere Spiele
oder Berichte


Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Aalen
Tobias Linse
Michael Schiele, Moses Sichone, Pascal Bader, Michael Stegmayer
Steffen Bohl
Daniel Hägele (68. Andreas Hofmann), Kristoffer Andersen (68. David Müller), Robert Lechleiter (89. Branko Okic)
Marco Sailer, Vitus Nagorny

Trainer: Petrik Sander

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Carsten Nulle
Tim Wuttke (80. Patrick Amrhein), Tim Petersen, Robert Müller, Ralf Schmidt
Naoya Kikuchi
Felix Holzner, Marco Riemer (46. Salvatore Amirante), Silvio Schröter (61. Carsten Sträßer)
Sebastian Hähnge, André Schembri

Trainer: Marc Fascher

Anmerkung: gegen den nicht eingesetzten Lars Fuchs wegen Reklamierens

Spielbericht

Ferien auf dem Bauernhof
Gemeinsam besiegen Felix Zwayer und der VfR Aalen den FCC mit 3:2


Das Spiel ist zwar schon seit gefühlten Ewigkeiten vorbei, aber die Wut über das, was dort ablief, wird wohl noch lange anhalten.

Mit 6 Punkten aus den letzten beiden Partien und einer gehörigen Portion Optimismus, verbreitet durch insgesamt 5 Unerschrockene, ging’s recht zuversichtlich in die tiefste schwäbische Provinz, welche, ständig einen aufreißenden Himmel herbeisehnend, auch flott erreicht war. Nach der flüchtigen Besichtigung des legendären Aalener Alfa-Autohauses D'Onofrio begann vor Ort eigentlich alles bestens, als der AWO-Rennfahrer mit seinem Wohnmobil auftauchte, aus welchem neben seiner Zukünftigen auch noch die Göppinger Konzertbesucher Lemmy und Mischobst entstiegen. Endlich gab’s ein (Zelt)Dach über dem Kopf und somit ein Plätzchen im Trockenen. Außerdem gab’s dann sensationell leckere Bratwürste und tollen Nudelsalat, garniert mit im Minutentakt auftauchenden Polizeistreifen, die sich ernsthaft wunderten, dass FCC Fans auch mit Autos anreisen, die kein J-Kennzeichen führen. Ganz abgesehen davon, dass ihnen anzusehen war, wie sehr sie uns um unser Essen beneideten ... Blöd nur, dass sich irgend jemand daran erinnerte, dass wir Ähnliches einst in Hoffenheim zelebrierten.

Nächstes Highlight war dann jener Ordner, der den überraschten Lemmy auf pitschnassem Asphalt aufforderte, seine Schuhe auszuziehen. Befragt, welchen Sinn das denn ergeben soll, zuckte er mit den Schultern, gab zu, dass er das auch nicht wisse, aber er habe eben die Anweisung, dass er gelegentlich die Schuhe ausziehen lassen solle … Dass man am Ende der Welt kein Gespür für eventuell reisende Auswärtsfans besitzt, zeigte sich auch an der seltsamen Konstruktion der Gästeeingänge. Immerhin 2 Kassen und Eingänge sorgen, wenn es dann mal richtig voll wird, sicherlich für reichlich Spaß und entspannte Stimmung schon im Vorfeld.

Das „Stadion“ war dann eine jener geschichts- und gesichtslosen Bauwerke, wie sie sich die neureiche Fußballschickeria gerne baut, um die eigene Bedeutungslosigkeit in Stahl und Beton zu gießen. Kein Wunder also, dass der Erbauer dieses Horrorkabinetts auf jeder Freifläche seine „Kompetenz in Schrott“ bewarb. In diesem „Stadion“ und mit diesem Heim-Publikum könnten der FC Barcelona, Real Madrid, die Reds, die Boca Juniors und wasweißichnichtwer gleichzeitig auflaufen, Fußballstimmung würde dort niemals aufkommen. Dass in einer solchen fußballfeindlichen Umgebung Leute wie Kohler und Sander ihr Unwesen treiben dürfen, scheint da nur folgerichtig.

Doch mit dem Anpfiff des Mafia-Paten vor Ort, Herrn Zwayer, trieben erstmal die Blauen ihr unverständliches Unwesen. Alles, aber auch wirklich alles, was in dieser vermaledeiten Saison schon an Negativem zu sehen und zu durchleiden war, komprimierten die Unseren in den ersten 45 Minuten nochmals auf bittere Art und Weise.

Als hätte man sie zu Ferien auf dem Bauernhof gezwungen, den sie aber, wegen des schlechten Wetters, schnell wieder verlassen wollten, stürzten, stolperten und stümperten die Gäste über den Acker. Um gegen eine derart limitierte Mannschaft wie diesen unnützen VfR zur Halbzeit mit einem 0:2 noch gut bedient zu sein, muss man das eigene Niveau schon deutlich unterhalb der Grasnarbe absenken – was den Gästen in HZ 1 erstaunlich problemlos gelang. Schon Tor Nummer 1 haftete einerseits Kurioses, andererseits Lethargisches an. Müßig, darüber zu streiten, ob Zwayer wieder hätte anpfeifen müssen oder nicht (seltsam [oder auch wieder nicht] nur, dass der Pfeifenhansel hernach am liebsten neben Freistößen und Eckbällen auch noch Einwürfe und Abschläge persönlich angepfiffen hätte), aber sich von Stehgeiger derart düpieren zu lassen – also bitte! Und was danach passierte, machte zunächst sprach- und nach dem 0:2 hoffnungslos. Aber wenigstens hörte endlich dieses Pisswetter auf und erste zarte Sonnenstrahlen schauten in den Ort des Grauens.

Und fast hätte dies zu einem fulminanten Frühlingserwachen geführt. Ja, Riemers Auswechslung war eine Erlösung, vor allem für den armen Kerl selber. Aber mal ehrlich, wer rechnet im Normalfall bei einer Einwechslung Amirantes damit, dass ausgerechnet dies der Schlüssel zum Erfolg sein könne? Eher rechnete man mit einer vergnügungsteuerpflichtigen Erhöhung des Unterhaltungswertes, die das Fußballerische aber außen vor lässt. So kann man sich täuschen. Unglaublich, was der zuletzt so grotesk agierende Italiener plötzlich für einen Hammer aus dem Unterschenkel und dem Fußgelenk abschickte! Nicht nachvollziehbar, wie da urplötzlich aus dem Nichts Holzner angerauscht kam und den wahrlich nicht einfachen Ball fulminant ins Netz katapultierte! Womit auch immer Fascher seinen Jungs in der Halbzeitpause gedroht hat (vermutlich drohte er, das Team komplett nach Aalen zu verhökern), es zeigte eine kaum erklärbare Wirkung. Kampf und Leidenschaft, Begriffe, die für die Unseren in Halbzeit 1 ebensolche Fremdworte zu sein schienen, wie Ehrlichkeit und Unrechtsbewusstsein für Politiker, feierten plötzlich eine wundersame Auferstehung. Und dass Schembri und Amirante die Abwehr der Aalener Bauerntölpel dann auch noch auf exzellente spielerische Art und Weise pulverisierten, ließ dem leidgeprüften FCC-Fan beim Ausgleich den Mund vor Staunen offen stehen. Jeder im Stadion (wahrscheinlich nur mit Ausnahme des dauerblinden Jürgen K., der ja schon beim Hinspiel eine deutliche bessere und mit zahlreichen Großchancen ausgestattete Aalener Elf halluziniert hatte) wusste und spürte, dieses 2:2 ist nur eine Momentaufnahme, ehe der letzte Rest Aalener Selbstbewusstsein in sich zusammenfallen würde wie das Kölner Stadtarchiv, und der FCC das Ding noch dreht.

Dieses Spiel auf eine derart dreiste, verabscheuungswürdige und offensichtliche Art zu manipulieren, wie es Zwayer dann tat, ist auch jetzt noch nicht zu verzeihen. Fraglich nur, ob der Betrüger überhaupt ein schlechtes Gewissen hat, wenn er sich seinen unbegründeten Elfmeterpfiff auf seinem vermutlich neuen Plasma-Fernsehgerät nochmals anschaut. Aber warum soll, was im deutschen Handball möglich ist, nicht auch in Fußball-Liga Drei funktionieren… Doppelt bitter, dass Nulles Fußkontakt nicht reichte, den Ball über die Latte zu bugsieren. Auch Aalens folgende Chance, die erneut Nulle zunichte machte, war wohl eher der Jenaer Fassungslosigkeit ob dieses offensichtlichen Betruges geschuldet, als dass die Aalener sie herausgespielt hätten. Die Blauen waren im Mark getroffen und hätten beinahe dennoch, nach Hähnges Großchance, erneut jubeln können. So, wie es berechtigt ist, unsere Jungs für ihr desaströses Auftreten in Halbzeit 1 zu kitisieren, ist es aber ebenso angebracht, anzuerkennen, wie sie sich mühten, die zwayersche Benachteiligung doch noch zu kompensieren. Womit wir wieder bei Amirante sind. Regelrecht verblüfft blieb festzustellen, dass der an guten Tagen auch richtig gut Fußball spielen kann! Und was er doch für tolle Seitfallzieher auf Lager hat! Aber vielleicht sollte ihm mal jemand sagen, dass Tore auch dann zählen, wenn sie unspektakulär fallen. Vielleicht wäre der Ball dann in jener Situation, als den Jenaer Fans der Torschrei auf den Lippen erstarb und die 14 Aalener Fans staunend und wie immer schweigend zuschauten, tatsächlich ins Netz statt an den Pfosten gegangen.

Fakt ist, dass der Liga-Verbleib am Samstag eher schwieriger denn leichter geworden ist, vor allem, wenn man bedenkt, welche „kuriosen“ Schiedsrichter-Entscheidungen und „ungewöhnlichen“ Spielergebnisse es in der heißen Phase des Abstiegskampfes noch geben wird. Einen kleinen Vorgeschmack hatte das vergangene Wochenende ja schon mal parat. Bleibt zu hoffen, dass die Wut über das eigene und unnötige Versagen in Halbzeit 1 und den skandalösen Pfiff in Halbzeit 2 jene (gesunde) Aggressivität aufbauen, die es braucht, auch weiterhin 3 Teams hinter sich zu lassen. Wäre der VfR am Ende bei jenen 3 dabei, wär’s um so schöner! In einer Fußball-Profi-Liga braucht die keiner! (Und Ferien auf dem Bauernhof bleiben Geschmackssache.)

Ein Sieg am Samstag gegen Bremen ist also (wieder mal) Pflicht! Auch „dreckige“ Siege bringen 3 Punkte!

Auf geht’s Jena! Kämpfen und siegen!
YNWA

--Kopfnuss