2010/2011 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - VfR Aalen 0:0

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Spieldaten
Wettbewerb 3. Liga, 9. Spieltag
Saison Saison 2010/2011, Hinrunde
Ansetzung FCC - VfR Aalen
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Mi. 22.09.2010 18:30 Uhr
Zuschauer 4.285
Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover)
Ergebnis 0:0
Tore
  • Fehlanzeige
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Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Carsten Nulle
Felix Holzner, Sören Eismann, Ronny Nikol, Ralf Schmidt
Jens Truckenbrod, Torsten Ziegner (79. Christian Reimann)
Tobias Kurbjuweit (62. André Luge), Josip Landeka (62. René Eckardt), Sebastian Hähnge
Orlando

Trainer: Jürgen Raab

Trikotfarben
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Aalen
Daniel Bernhardt
Thomas Scheuring, Aytaç Sulu, Dennis Kempe, Tim Bauer
Benjamin Barg, Ralf Kettemann, Sascha Traut (84. Thomas Brechler), Yannick Kakoko (42. Martin Dausch)
Elia Soriano, Marco Grüttner (42. Andreas Schön)

Trainer: Rainer Scharinger

Spielbericht [1]

Zum dritten Mal gastierte in dieser Saison das aktuelle Tabellenschlusslicht im Ernst-Abbe-Sportfeld. Nach einer Niederlage gegen Saarbrücken und dem Unentschieden gegen Bayerns Zweite wäre ein Sieg gegen Aalen eigentlich die logische Folge gewesen. Doch Fußballresultate sind schwer berechenbar.

Verletzungsprobleme und die überaus dürftige Vorstellung in Ahlen hatten zu einer gründlichen Umformierung der Anfangself geführt. Auf den ersten Blick suchte man in der Startaufstellung vergebens eine Viererabwehrkette. Doch bestätigte sich schnell die Vorahnung, dass Sören Eismann aus dem Mittelfeld zurückgezogen wird und mit Ronny Nikol eine Innenverteidigung bildet, die es so noch nicht gegeben hat. Die weiße Weste des neuen Gespanns drohte schon in der 10. Minute den ersten dunklen Fleck zu erhalten, nachdem Sascha Traut einen Freistoß aus 20 Metern flach aufs Jenaer Tor geschossen hatte. Carsten Nulle, in den letzten Wochen zurecht dafür kritisiert worden, die Bälle immer abprallen zu lassen, reagierte schnell. Diesmal kann ihm niemand ernsthaft einen Vorwurf machen, das Leder nicht festgehalten zu haben, dafür war der Freistoß einfach zu gut geschossen. Nulle gab sich sogar noch Mühe, zur Seite abzulenken, konnte jedoch nicht verhindern, dass mit Marco Güttner wieder ein Spieler der gegnerischen Mannschaft zum Nutznießer des Abprallers wurde. Güttner traf aus sieben Metern aber lediglich die Latte, wobei es schien, als sei Nulle auch hier noch dran gewesen.

Auf Jenaer Seite war die allgemeine Verunsicherung in der Anfangsphase noch deutlich zu spüren. Kurbjuweit in der zweiten und Eismann in der neunten Spielminute säbelten ohne Not über den Ball - mit dem Unterschied, dass Eismanns Patzer im Abwehrzentrum gravierende Folgen hätte haben können, wenn Soriano vor lauter Überraschung nicht das gleiche Missgeschick passiert wäre. Alles in allem aber harmonierte Jenas Blondschopf recht gut mit Nikol. Beide hatten einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass nach der erwähnten Schrecksekunde bis zur Halbzeit keine weiteren Gästechancen hinzukamen. Und obwohl eine derart klare Gelegenheit für Carl Zeiss nicht zu verzeichnen war, gab es wenigstens in Ansätzen auch mal ordentliche Aktionen nach vorn. So fehlte in der 22. Minute nur noch der berühmte finale Pass, um den in vorzügliche Schussposition laufenden Hähnge zum Abschluss kommen zu lassen. Orlandos Abspiel landete in den Füßen seines Gegenspielers. Noch einmal 22 Minuten später standen erneut Orlando und Aalens Mann mit der Nummer 36, Dennis Kempe im Mittelpunkt. Zugegeben, es war es kein Foulspiel der gröberen Art, mit dem Kempe unseren Stürmer vom Ball trennte. Doch war deutlich zu sehen, dass er mit dem Arm Orlando zur Seite schob. Ein solcher Schubser wäre von Schiri Osmers vermutlich an jeder anderen Stelle des Spielfelds mit Freistoß geahndet worden - weshalb also legt der Referee im Strafraum die Meßlatte höher an für einen Pfiff ? Jene Pfiffe der Zuschauer, die ihn dann beim Gang in die Kabinen begleiteten, hatte sich der Unparteiische selbst zuzuschreiben.

Der Mond ging auf über den Kernbergen mit Beginn der zweiten Halbzeit. Die komplette Erleuchtung darüber, wie der Aalener Abwehr am besten beizukommen sei, brachte er aber auch nicht. Orlando, wieder bedrängt von Kempe, erhielt diesmal die Gelegenheit zum Abschluss, schob das Leder aber an Torwart und langem Pfosten vorbei (51.). Als Sebastian Hähnge, assistiert von Kurbjuweit, mit großem Einsatz einen Freistoß herausholte, kam mal richtig Stimmung auf im Publikum. Leider zirkelte Landeka das Leder deutlich über die Latte (53.).

Die Gäste versuchten es in dieser Phase vornehmlich aus der Distanz. Fehlte bereits beim 16-Meter-Schuss von Soriano nicht viel, wähnten die Gäste-Reporter vom lokalen "Radio WSR" den Ball von Barg in der 69. Minute sogar schon im Netz, obwohl er es doch nur von außen berührt hatte. Auch auf der Gegenseite lagen Lust und Frust dicht beieinander. 72. Minute, Torsten Ziegner legt in einen Freistoß aus gut 30 Metern Torentfernung derart viel Wucht hinein, dass es Bernhardt beinahe die Fäuste wegreißt. Der VfR-Keeper produziert mit seiner Abwehr eine "Kerze", Luge setzt nach, doch auch an seinen Schuss bekommt Aalens Nummer 1 noch eine Hand heran. Die Partie ist fußballerisch auch jetzt kein Leckerbissen, mittlerweile jedoch recht abwechslungsreich. Drei Minuten nach Ziegners Knallbonbon liegt der Ball plötzlich im Netz des Jenaer Kastens, doch diesmal hat das Schiedsrichter-Gespann genau hingeschaut und ein Handspiel Sorianos entdeckt. Dann bringt Jürgen Raab für den defensiven Mittelfeldspieler Ziegner seinen letzten auf der Bank befindlichen Stürmer Reimann. Bei den Gästen vollzieht sich wenig später ein ähnlich gearteter Wechsel, was anzeigt, dass beide Trainer mehr wollen als nur den einen Punkt. Christian Reimann bekommt nach achtzig Minuten seine Torchance, trifft dabei aber den Ball nicht richtig und vergibt sie somit recht kläglich. Doch ihre größte Gelegenheit im ganzen Spiel heben sich die Jenaer für die Schlussminute auf: Orlando steht diesmal nicht im Abseits, als ihn Hähnge mit langem Ball bis in den Aalener Strafraum schickt. Bernhardt verkürzt im Herauslaufen etwas den Winkel, doch das kann keine Entschuldigung dafür sein, dass Orlando einfach nur den Torwart anschießt und den Big Point zum so wichtigen Siegestreffer nicht macht.

Da müssen alle etatmäßigen Innendecker ausfallen, bis der FCC endlich mal wieder zu Null spielt. Für den Heimsieg gegen ein Tabellenschlusslicht hat es aber wieder nicht gereicht. Eine solche "Glas halb voll - halb leer"- Konstellation ergab sich auch im Meinungsbild unter den Spielern im Interview. Während Ronny Nikol davon sprach, die komplette Mannschaft habe offensiv wie defensiv gut gearbeitet, resümierte Carsten Nulle trocken und direkt: "Es war nicht toll, aber es ist schon mal von Vorteil, nicht wieder eine auf den Sack bekommen zu haben."

--Frank Cichos

  1. Mit freundlicher Genehmigung von Franks FCC-Seite übernommen.