2024/2025 6. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 5:1

Aus FCC-Wiki - Wiki vom FC Carl Zeiss Jena
Version vom 5. September 2024, 00:14 Uhr von Jens (Diskussion | Beiträge) (Spielbericht)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 6. Spieltag
Saison Saison 2024/2025, Hinrunde
Ansetzung FCC - FC Rot-Weiß Erfurt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Mi. 03.09.2024 19:00 Uhr
Zuschauer 12.432
Schiedsrichter Florian Markhoff
Ergebnis 5:1 (2:1)
Tore
Andere Spiele
oder Berichte
Programmheft
als PDF

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Marius Liesegang
Paul Krämer (90.+9 Philipp Wendt), Sören-Kurt Reddemann, Khalid Abu El Haija, Nils Butzen
Ken Gipson (67. Alexander Prokopenko), Hamza Muqaj, Justin Schau, Joel Richter (88. Ted Tattermusch)
Benjamin Zank, Erik Weinhauer (46. Kay Seidemann)
Trainer: Henning Bürger
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
RWE
Lorenz Otto
Jeremiaha Maluze, Ben-Luca Moritz, Til Schwarz (46. Robin Fabinski), Lucas Zeller
Marco Wolf (74. Dennis Lerche), Andy Trübenbach (74. Maxime Langner), Philip Aboagye (74. Lars Kleiner), Hinata Gonda (90. Benny Boboy), Dominic Duncan (, 80.)
Ömer Uzun
Trainer: Fabian Gerber

Spielbericht

Schützenfest im 108. Thüringenderby

Mit 5:1 (2:1) setzt sich die Zeiss-Elf mehr als deutlich und ebenso verdient gegen den Rivalen aus der Blumenstadt durch und bleibt auch nach dem sechsten Saisonspiel verlustpunktfrei.

Was wurde und wird nicht alles im Vorfeld über ein solches Spiel berichtet, gefachsimpelt, prognostiziert, Tendenz und Favorit und Underdog ausgemacht. Fakt ist, dass dieses Spiel für viele eines, nein, DAS wichtigste in einer ganzen Saison ist. Es ist das Salz in der Suppe eines jeden Fußballfans, wenn das Kräftemessen mit dem Erzrivalen ansteht. Es ist DAS Derby, die Mutter aller Fußballspiele und ungeachtet des Spielausgangs wird jede Seite auch hinterher für sich in Anspruch nehmen, die Nummer eins zu sein. Daran könnten auch eintausend Siege des jeweiligen Kontrahenten nichts ändern.

Die entsprechend der freibleibenden Pufferzonen mit 12.432 Zuschauern ausverkaufte ad hoc arena im Ernst-Abbe-Sportfeld erlebte ein wie erwartet stimmungsvolles 108. Thüringenderby. Der mit 5 Siegen aus 5 Spielen sowie dem knappen 0:1 im DFB-Pokal gegen Double-Sieger Bayer Leverkusen gestartete FCC empfing also den FC Rot-Weiß aus der Landeshauptstadt. Trainer Henning Bürger nahm gegenüber der Vorwoche nur zwei Wechsel in der Startelf vor: Für „Pokaltorwart“ Dedidis nahm Liesegang den Platz ein und für den verletzten Cemal Sezer begann Benjamin Zank. Neuzugang Ted Tattermusch nahm zunächst auf der Bank Platz.

Die Zeiss-Elf nahm sofort das Heft des Handelns in die Hand. Schon in den ersten Minuten ließ sie erkennen, wer die breitere Brust hat. Der erste Aufreger nach 7 Minuten: Einen Freistoß von Weinhauer klärte Keeper Otto vor die Füße von Reddemann – der Nachschuss ging drüber. Und auch die nächste Aktion – wieder ein Standard – landete am langen Pfosten bei Schau, der aber der Kugel keine entscheidende Wendung geben konnte (9.). Doch im nächsten Anlauf sollte es klappen: Scharfe Flanke durch Gipson von rechts, Otto konnte nicht festhalten und Weinhauer staubte per Kopf zu seinem 11. Saisontor ab (12.). Im Gegenzug die Blumenstädter: Einen Freistoß klärte Abu El Haija nicht ungefährlich für Liesegang, der aber zur Stelle war (15.). Doch der FCC wollte den Vorsprung nicht verwalten: Die nächste Weinhauer-Ecke landete bei Butzen, dessen Aufsetzer konnte der vielbeschäftigte RWE-Keeper zur nächsten Ecke klären (19.). Dann war Richter schneller am Ball als sämtliche Gegenspieler und knallte den Ball trocken ins Netz – 2:0 (22.). Und wieder konnten die Gäste antworten: Nach einem Einwurf kam Trübenbach an den Ball und flankte nach innen zu Uzun, doch Liesegang blieb Sieger (26.). Jenas Abwehr blieb stabil und Liesegang ließ sich auch von Schwarz´ Kullerball nicht beeindrucken (31.). Auf der anderen Seite setzte der FCC immer wieder Nadelstiche: Nachdem Zank gelegt wurde, gab es nach dem Freistoß von Weinhauer gleich mehrere Einschussmöglichkeiten, doch Otto klärte Butzens Versuch letztlich zur Ecke (34.). Kurz vor der Pause dann für die Gäste die große Chance zum Anschlusstreffer: Einen Freistoß aus dem Mittelkreis konnte Liesegang nicht entscheidend klären, doch der Nachschuss von Duncan ging haarscharf am verwaisten Jenaer Kasten vorbei (44.). Mit dem Pausenpfiff gelang den Rot-Weißen dann doch noch der Ausgleich: Uzun tauchte plötzlich frei vor Liesegang auf und ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen (45.+3) Sollte dies der so berühmte psychologisch wichtige Treffer vor der Pause sein?

In der Halbzeit mussten beide Trainer wechseln. Bei den Gästen blieb Kapitän Schwarz in der Kabine, für ihn kam Fabinski. Beim FCC wurde Weinhauer durch Seidemann ersetzt. Gleich nach Wiederanpfiff prüfte Trübenbach unseren Keeper aus der Distanz – Liesegang parierte zur Ecke. Auf der Gegenseite landete ein abgefälschter Freistoß von Muqaj nur knapp neben dem Tor der Gäste (55.). In der Folge entwickelte sich die Partie zunächst zäh. Die Gäste-Abwehr, die noch im ersten Spielabschnitt zuweilen überfordert wirkte, stand sicherer. Erst als Seidemann sein Tempo ausspielte und Otto zu einer Parade zwang, nahm die Begegnung wieder Fahrt auf (65.). Schon kurze Zeit später war es Richter, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für eine Vorentscheidung sorgte: Nach einem durchgesteckten Ball tauchte unsere 27 frei vor Keeper Otto auf, überlupfte diesen und überlupfte dann auch noch den Abwehrspieler, dessen Rettungsaktion somit verpuffte (69.). Danach war die Messe gelesen: RWE-Trainer Gerber reagierte mit einem Dreifach-Wechsel, doch mit Duncan wollte auch noch ein vierter Spieler zeitiger unter die Dusche und holte sich bei Schiedsrichter Markhoff die gelb-rote Karte ab (79.). Und der FCC hatte noch lange nicht genug: Hamza Muqaj, der tragische Held, der gegen Leverkusen die Verlängerung auf dem Fuß hatte, traf mit seinem ersten Pflichtspieltor für den FCC zum 4:1 (87.). Doch Schluss war noch lange nicht – wegen Rauch-Unterbrechung und Behandlung von Justin Schau gab es satte 10 Minuten Nachspielzeit. Mit Kay Seidemann traf auch der zweite Neuzugang aus der Blumenstadt (90. +3) und machte das 5:1. Jena hatte noch immer nicht genug, Zank tankte sich nochmals durch, konnte im Strafraum aber noch am Rande der Legalität vom Ball getrennt werden (90. +5). Und die Zeiss-Elf machte weiter. Als würden sie noch den Ausgleich oder den Siegtreffer - oder passend zum Wochentag - den entscheidenden Treffer im Europapokalspiel benötigen, gingen sie auch noch auf den sechsten Treffer. Doch dieser sollte weder Seidemann, noch Prokopenko gelingen.

Mit einer beeindruckenden Leistung konnte der FCC einmal mehr untermauern, wer in diesem Land die klare Nummer eins ist. Vorallem in der ersten Halbzeit waren die Bürger-Schützlinge klar überlegen, mussten sich aber durch einen Treffer zum Halbzeitpfiff den Sieg in der zweiten Halbzeit erkämpfen. Doch nach dem 3:1 durch den erneut überragenden Richter - nicht nur wegen seines Doppelpacks Spieler des Tages - waren die Verhältnisse geklärt und der RWE ergab sich seinem Schicksal. Das ewig junge Duell endete mit einem klaren und verdienten Sieg für den FC Carl Zeiss Jena, der damit auch im sechsten Ligaspiel dieser Saison verlustpunktfrei blieb.

Die Stimmen nach dem Spiel

Henning Bürger: "Ich habe nach dem Spiel in viele stolze und glückliche Gesichter gesehen. Wir haben den Schuss vor den Bug, kurz vor dem Halbzeitpfiff, benötigt. Unsere Körpersprache war nach dem 2:0 nicht die richtige, das haben wir in der Halbzeit angesprochen. In der zweiten Halbzeit haben wir wieder diese Gier entwickelt und da muss ich die ganze Truppe loben. Es war wichtig, dass wir genau im entscheidenden Moment das 3:1 machten."

Fabian Gerber: "Wir haben uns viel vorgenommen, aber ich glaube, nicht jeder unser Spieler hat verstanden, was es heißt, zum Derby in diesem Hexenkessel anzutreten. Die ersten 20 Minuten haben wir jeden Zweikampf verloren, erst nach der Pause kamen wir besser in die Partie. Mit der gelb-roten Karte war das Thema dann durch. Wir haben alles, was wir letzte Woche gegen Zwickau gut gemacht haben, heute schlecht gemacht. Ein Kompliment an unsere Fans, die allen Grund gehabt hätten, uns nach dem Spiel den Kopf abzureißen, aber uns trotzdem weiter unterstützten und friedlich blieben."