1960 21. Spieltag: SC Aufbau Magdeburg - SC Motor Jena 1:7
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 1960, Rückrunde |
Ansetzung | SC Aufbau Magdeburg - SC Motor Jena |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena |
Zeit | So. 23.10.1960 14:30 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Hans Haack (Karl-Marx-Stadt) |
Ergebnis | 1:7 (1:2) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Magdeburg (grün-rot)
- Wolfgang Blochwitz
- Klaus Lehmann, Hans-Dieter Busch, Hans Pollaene
- Günter Kubisch, Günther Weimann (85. Lothar Reidock)
- Helmut Schmidt, Dieter Dzial, Joachim Walter, Günter Hirschmann, Hermann Stöcker
Trainer: Fritz Wittenbecher
- Jena (rot-weiß)
- Harald Fritzsche
- Hans-Joachim Otto, Walter Eglmeyer, Hilmar Ahnert
- Hans Graupe, Siegfried Woitzat
- Roland Ducke, Helmut Müller, Peter Ducke, Dieter Lange, Horst Kirsch
Trainer: Georg Buschner
Spielbericht
"Einbruch" nach der Pause
Wegen Magdeburger Platzsperre in Jena gespielt
Alles was man vom modernen Fußball erwartet, boten die fünf Jenaer Stürmer auf dem schweren, durchweichten Boden. Sie spielten sich in eine glänzende Laune hinein und überliefen ein um das andere Mal alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Allerdings muß man dabei sagen, daß eine Mannschaft immer so gut spielt, wie es der Gegner zuläßt, und die Magdeburger ließen an diesem Sonntag mehr zu, als es zuträglich ist. Gegen den sehr trickreichen, ständig in Bewegung befindlichen und nicht mit scharfen Schüssen geizenden Peter Ducke sahen sämtliche Magdeburger Verteidiger nicht gut aus. Peter Ducke verstand es immer wieder, nach links und nach rechts auszubrechen, überraschende Wendungen ins Spiel zu bringen, und er wurde darin von seinen Nebenleuten prächtig unterstützt.
Doch lassen wir noch ein Stück Spielfilm abrollen. Zunächst versuchten die Spieler beider Mannschaften, nach bestem Können sich mit dem schwierigen Boden abzufinden. Von beiden Seiten war die Offensive Trumpf, und es schaute aus, als sollte es ein ausgeglichenes Spiel geben. Dann aber gelang Peter Ducke ein bildschöner Schuß aus 16 m, als er sich an dem in diesem Moment zu langsamen Weimann vorbeigemogelt hatte. Das war der Torauftakt. Wohl setzte dann Kubisch im Gegenzug einen 25-m-Freistoß knapp über die Latte, doch schon in dieser Zeit deutete sich die Feldüberlegenheit der Jenenser an. Immer wieder trat Peter Ducke in den Mittelpunkt: kurz vor dem zweiten Tor noch einmal mit einem Lattenschuß, und dann verwertete Lange einen von Blochwitz weggefausteten Ball. Das war der zweite Streich nach einer halben Stunde. Und wieder schien es, als sollte sich das Blättchen noch wenden: Strafstoß! Hirschmann brachte das Leder sicher unter.
Und dann kam der große Einbruch. Beide Mannschaften stellten sich zur zweiten Halbzeit, und dann bereits in der 47. Minute nach zögernder Abwehr war es wiederum Lange, der gemeinsam mit Lehmann an den Ball kam, dann aber die berühmte Zehntelsekunde schneller war. Wieder hatte es eingeschlagen. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Blochwitz im Tor der Magdeburger streckte sich noch einmal bei einem Schuß, wiederum von Peter Ducke. Doch es half nichts. Die schnell und direkt kombinierenden Mannen des SC Motor hatten ihre Chancen gerochen. Nach zwei abgeprallten Schüssen sandte Helmut Müller ein, und als Busch Kirsch foulte, verwandelte Lange den Strafstoß. Roland Ducke trug sich in die Torschützenliste ein, und zwei Minuten vor Schluß setzte sich dann im eindrucksvollen Sprint Kirsch gegen Kubisch durch.
(Günter Honig in "Die Neue Fußballwoche" vom 25. Oktober 1965)
Reserven : 4:1