1973/1974 FDGB-Pokal Achtelfinale Hinspiel: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Achtelfinale Hinspiel |
Saison | Saison 1973/1974 |
Ansetzung | 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Bruno-Plache-Stadion in Leipzig |
Zeit | So. 11.11.1973 13:30 Uhr |
Zuschauer | 10.000 |
Schiedsrichter | Wolfgang Riedel (Berlin) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig
- Werner Friese
- Peter Gießner
- Gunter Sekora, Wilfried Gröbner, Joachim Fritsche
- Lutz Moldt, Henning Frenzel, Rainer Lisiewicz, Manfred Geisler
- Hans-Bert Matoul, Wolfram Löwe
Trainer: Horst Scherbaum
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Bernd Bransch
- Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Helmut Stein, Rainer Schlutter
- Norbert Schumann, Dieter Scheitler, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Torjäger Matoul war zweimal zur Stelle
Wieder konnten die Thüringer in der Messestadt keinen Erfolg verbuchen! Nach der 0:2-Niederlage im Punktspiel am 20. Oktober dieses Jahres mußte der FC Carl Zeiss am Sonntag nun erneut zwei Gegentreffer hinnehmen. Damals entschied der 1. FC Lok in der Anfangsphase die Begegnung, als Moldt und Matoul in den ersten 15 Minuten für klare Fronten sorgten. Diesmal war es genau umgekehrt. Erst im Schlußgang gewann der Gastgeber die Begegnung. "Wir haben durchaus verdient gesiegt, denn die größeren Spielanteile waren auf unserer Seite", kommentierte Lok-Cheftrainer Horst Scherbaum. Seine Schützlinge lagen pausenlos im Angriff, schnürten den FC Carl Zeiss über weite Strecken förmlich ein und setzten seine Abwehr ständig unter Druck. Aber in der tiefgestaffelten Verteidigung schien es kein Durchkommen zu geben, weil sich zudem Torsteher Grapenthin in großartiger Manier aus der Affäre zog. Er brachte Matoul, Frenzel und Geisler schier zur Verzweiflung, meisterte selbst schärfste Geschosse der Leipziger Stürmer. Beim ersten Treffer allerdings unterlief ihm ein Fehler, da er den von Matoul aus spitzem Winkel geköpften Ball nicht unter Kontrolle bringen konnte, beim zweiten Treffer war der Jenaer Schlußmann machtlos.
"Wir verstanden es einfach nicht, aus der sicherheitsbetonten Abwehr heraus gefährliche Konter anzusetzen", bemerkte Jenas Cheftrainer Hans Meyer. Zweifellos machte sich das Fehlen von Peter Ducke (Zwangspause nach 3 gelben Karten) nachteilig bemerkbar. Doch die einzige Ursache für die Niederlage ist das nicht. Die Mannschaft tat viel zu wenig für die Offensive, gefiel sich im Klein-Klein-Spiel und mußte am Ende froh sein, nicht noch höher verloren zu haben.
Beim 1. FC Lok lief längst nicht alles nach Plan, übertrieben einige Spieler die Einzelaktionen, rannte sich der Gastgeber zu oft fest. Beim FC Carl Zeiss sah man gefällig Kurzpaß-Kombinationen, aber echte Torgefahr strahlte das Kollektiv keineswegs aus. Die defensive Einstellung kostete den Zeiss-Städtern schließlich ein günstigeres Resultat für die Rückbegegnung am kommenden Wochenende. "Zweimal war unsere Abwehr nicht auf der Hut", ärgerte sich Hans Meyer hinterher. Matoul bestrafte das und erhielt dem Gastgeber die Chance, eine Runde weiterzukommen.
(Otto Schaefer in "Die Neue Fußballwoche" vom 13. November 1973)