AF Tschammerpokal 1941

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Spieldaten
Wettbewerb Tschammerpokal 1941 Achtelfinale
Saison Saison 1941/1942
Ansetzung 1.SV Jena - FC Metz
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena
Zeit So. 24.08.1941
Zuschauer 7.000
Schiedsrichter Karl Bönig (Kassel)
Ergebnis 3:0
Tore
  • 1:0 Gräbsch (32.)
  • 2:0 Gräbsch (77.)
  • 3:0 Gräbsch (89.)
Andere Spiele
oder Berichte

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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Cestmir Ehrenfried Patzl
Hermann Schüßler , Bernhard Schipphorst
Heinz Werner , Kurt Beckert , Hans Ullrich
Beyer , Geukes , Waldemar Gräbsch , Ludwig König , Hage

Trainer : Josef Kretschmann

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Metz
Antoine Gorius
Nock , Johann Blaschek
Etienne Lorenzini , Charles Fosset , Marcel Marchal
Albert Rohrbacher , Jean Lauer , Emile Veinante , Robert Lorrain , Billon

Spielertrainer : Emile Veinante


Spielbericht

Drei Tore von Gräbsch schlugen Gorius - Die Metzer waren nur vor der Pause die erwartete gute Elf

Wenn schon eine Mannschaft aus 600 km Entfernung angereist kommt , so ist das für die Einheimischen schon Anziehungskraft genug . Wenn dann diese Mannschaft auch noch aus dem nunmehr wieder deutsch gewordenen Lothringen kommt , so gibt das dem Besuch noch einen besonderen Charakter und dementsprechend war auch der Empfang in Jena , wo zum erstenmal in der Fußballgeschichte eine lothringische Mannschaft spielte . Der Vereinsführer Dr. Liebmann vom 1.SV Jena und seine Mitarbeiter haben es sich nicht nehmen lassen , den Metzern den Aufenthalt in der alten Universitätsstadt so angenehm wie möglich zu machen . Nach einem Rundgang durch die Stadt und einer Besichtigung der Sehenswürdigkeiten wurde auch den Weinstuben der gebührende Besuch abgestattet und die herzliche Kameradschaft zwischen den Lothringern und Jenensern bei einem herrlichen Moseltröpfchen in der " Göre " ließ nichts von dem erbitternden Kampf ahnen , der tags darauf zwischen den beiden Mannschaften im Ernst-Abbe-Stadion zum Ablauf kommen sollte .

Die Metzer hatten ihren Reiseplan so sorgfältig durchgearbeitet , daß sie unerkannt bereits eine Stunde früher mit einem Eilzug von Weimar aus in Jena eintrafen . So waren auch die Quartiere im Hotel " Sonne " am Marktplatz und im " Thüringer Hof " schneller bezogen als vorausgesehen und darum auch konnte ein rechtzeitiger Besuch dem Stadion abgestattet werden . Hier gab es noch eine nachträgliche Bekanntschaft : in der letzten Runde hatten die Metzer zweimal die Waffen mit Rotweiß Frankfurt gekreuzt , dessen Mannschaft 4 Jahre lang vom ostpreußischen Sportlehrer Kretschmann betreut worden war . In Jena stießen die Metzer erneut auf eine Mannschaft , die Kretschmann als Sportlehrer hat . Und dieser Kretschmann führte die Metzer über die Walstatt von Jena und gab ihnen Auskünfte über die Platzanlage . Wie es mit dem Siege wäre ? " Ja meint Kretschmann , Tagesform ist in solchen Spielen ausschlaggebend und die können wir morgen erst beurteilen ." Ganz Jena war gespannt auf die Metzer Elf . Der Vereinführer von Jena meinte , auch ein Unentschieden könnte nichts verderben , denn die Jenaer möchten ganz gerne einmal Lothringen und Metz kennenlernen , wobei man ja gewiß außer der Thüringer Wurst bei " Moitrier " noch so manche lukullische Genüsse anzutreffen sich Hoffnung machte . Er hat aber am Sonntag auf diese Zusatzleistung verzichtet , nachdem die Metzer Mannschaft , besonders im Sturm , enttäuschte und mit 3:0 Treffern den Jenensern den Weg in die nächste Pokalrunde frei gemacht hatte .

Dem Spiel voraus ging ein Jugendspiel , wo der Thüringische Gebietsmeister Kahla auf eine Auswahl der ungarischen Staatsjugend Levente traf , die sich augenblicklich auf einer Deutschlandreise befindet . Die Thüringer gewannen das Spiel mit 5:1 .

Dann pfiff Schiedsrichter Böning aus Kassel das Haupttreffen vor 7.000 Zuschauern an . In der ersten halben Stunde sah es aus als könnte Metz dieses Spiel überlegen auf sein Konto bringen , trotzdem bereits in der 7. Minute sein linker Verteidiger Blaschek verletzt vom Platz getragen werden mußte . Er hatte sich beim Sturz auf den Boden einen Bruch am rechten Arm zugezogen und wirkte nach seiner Rückkehr nur noch als Statist . Inzwischen rannte der Metzer Sturm immer wieder gegen das feindliche Tor an , aber die Stürmer verschossen alle Chancen . Umgekehrt lagen die Verhältnisse bei Jena , das erst in der 32. Minute eine wirkliche Torgelegenheit herausgearbeitet hatte , doch diese wurde vom Mittelstürmer Gräbsch sofort ins Netz geböllert und nun schien der Bann gebrochen . Nach der Pause versuchte wohl Metz noch einmal im energischen Zwischenspurt aufzuholen; aber alle Torschüsse waren zu zaghaft , und der Jenaer Sturm , von seiner Läuferreihe tatkräftig unterstützt , begann nun das Metzer Tor zu bestürmen . In der Verzweiflung des Mißerfolges stellte Veinante den Sturm um , ging selbst auf Linksaußen , setzte Rohrbacher in die Mitte und Billon auf Rechtsaußen . Das änderte aber nichts . Wieder kamen die Jenenser in der 77. Minute durch Gräbsch zu ihrem zweiten und entscheidenden Treffer . Das Schicksal der Metzer war besiegelt und zum drittenmal gab Gräbsch in der letzten Spielminute dem Torwart Gorius das Nachsehen .

Bericht im Kicker vom 26. August 1941


alle Spiele

  • in Köslin : LSV Kamp : VfB Königsberg 3:2 , 3.000 Z.
  • Holstein Kiel : Blau-Weiß Berlin 4:0 , 8.000 Z.
  • Austria Wien : Vorw./RS Gleiwitz 8:0 , 15.000 Z.
  • Dresdner SC : Hannover 96 9:2 , 10.000 Z.
  • Waldhof Mannheim : Admira Wien 0:1 , 10.000 Z.
  • Kickers Stuttgart : 1.FC Nürnberg 4:1 , 8.000 Z.
  • 1.SV Jena : FV Metz 3:0 , 7.000 Z.
  • (31.8.) SW Essen : Schalke 04 1:5 , 20.000 Z.