Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine

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Der Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV) war ein regionaler Fußballverband, der in etwa die heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen umfasste. Der VMBV wurde am 26. Dezember 1900 in Leipzig gegründet.

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wuchs die Anzahl der zugehörigen Vereine beträchtlich an, über 81 (1906), 115 (1908) und 315 mit 18.600 Mitgliedern 1910/11 auf schließlich 414 Vereine mit knapp 27.000 Mitgliedern. Zum Zeitpunkt der Auflösung 1933 war der VBMV sowohl in Bezug auf die Mitgliederzahl (1930: 128.500 Mitglieder in 1.032 Vereinen) als auch in der räumlichen Ausdehnung der drittgrößte Verband im DFB. Das Verbandsgebiet reichte von Wittenberge an der mecklenburgischen Grenze bis nach Coburg an der bayerischen, von Heiligenstadt im Westen bis nach Bautzen im Osten.

1905 schlossen sich auch elf Thüringer Clubs dem Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine an. 1911 folgten auch die kleinen Thüringer Verbände, die ab 1905 gegründet wurden.

Durch den Beitritt immer neuer Vereine zum VMBV wurden die Mannschaften in Gaue eingeteilt, deren Grenzen mehrfach angepasst werden mussten. In der Saison 1913/1914 war das Verbandsgebiet des VMBV bereits in 20 Gaue eingeteilt. In den 1920er Jahren wuchs die Anzahl der Gaue auf 27 an, in der Saison 1927/1928 selbst auf 28. Eine starke „Verwässerung“ des spielerischen Niveaus war die Folge. Hohe, teilweise selbst zweistellige Resultate in den Endrunden um die Mitteldeutsche Meisterschaft zeugten von den Klassenunterschieden in den verschiedenen Ligen. Ab der Saison 1926/1927 wurde neben der Meisterschaft auch noch ein Verbandspokal ausgespielt.

Die Gaumeister nahmen jeweils an der Endrunde um die Verbandsmeisterschaft teil. Der Verbandsmeister wiederum war für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Bereits bei der ersten Deutschen Fußballmeisterschaft 1903 stellte der VMBV mit dem VfB Leipzig auch den Deutschen Meister.

Die Auswahlmannschaft des VMBV gewann in der Saison 1908/09 den erstmals ausgespielten Kronprinzenpokal und konnte den Erfolg 1920/21 sowie 1926/27 in dem in Bundespokal umbenannten Wettbewerb wiederholen.

Die dem Deutsche Fußballbund angeschlossenen Verbände, zu denen auch der VMBV gehörte, wurden zwischen 1933 und 1934 aufgelöst (der VMBV 1933) und die Funktion des DFB übernahm das Fachamt Fußball des „Reichsbundes für Leibesübungen“. Die Gebiete der bisherigen Regionalverbände wurden in Gaue, jeder Gau in Bezirke und diese wiederum in Kreise eingeteilt. Der VMBV zerfiel in die Sportgaue V und VI, wobei sich ersterer über die Region des Freistaats Sachsen erstreckte (Gauliga Sachsen) und letzterer über die Provinz Sachsen mit Anhalt und Thüringen (Gauliga Mitte).