2002/2003 30. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - OFC Neugersdorf 0:1: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Juni 2007, 00:34 Uhr

Saison 2002/2003

NOFV Oberliga Süd - 30. Spieltag

FC Carl Zeiss Jena - OFC Neugersdorf 0:1

04.05.2003, 14 Uhr

Tore
0:1 Bering (69.)
Jena
Berbig; Holetschek; Grasser, Schwabe; Manai (64. Sonnenberg), Treitl, Hempel (58. Burgdorf), J. Zimmermann (74. Nowotny), Maul; Jovic, Klee
Neugersdorf
Barta; Maglica; Ladra, Winkler; Hecht, Studeny, Sigan (67. Haasler), Thomas, Israel (84. Neumann); Miltzow, Bering
Zuschauer
2481
Schiedsrichter
Simon (Schkopau)

Spielbericht:

Knapp 2500 Zuschauer pilgerten bei wunderbarem Fußballwetter ins Ernst-Abbe-Sportfeld, um dem nächsten Schritt in Richtung Relegation beizuwohnen. Wie auch ich, hatten viele von der besten Saisonleistung am vergangenen Mittwoch in Cottbus nur gehört und waren nun auf eine Fortsetzung gespannt. Die finanzielle Situation des Vereins entwickelte sich bis jetzt auch sehr positiv und die 130.000 Euro, die zum tilgen der Altschulden bis Montag notwendig sind, sind in greifbare Nähe gerückt. Vor dem Spiel wurde noch die Sammelbüchse unter den Fans herumgereicht, was noch einmal 650 Euro einbrachte. Die Zahl der Neumitglieder, die während der Aktion "Willkommen im Club" bis jetzt geworben werden konnten, liegt inzwischen bei sensationellen 80. Zusammen mit den zwei Punkten Vorsprung also beste Vorrausetzungen für einen perfekten 100. Geburtstag in drei Wochen. Es fehlt nur noch das sportliche I-Tüpfelchen.

Und gerade dies, schien der Mannschaft heute nie bewusst zu sein. Statt der alten Weisheit "Der nächste Gegner ist immer der Stärkste!" zu folgen, wähnte sie sich durch die Situation und wohl auch durch die Worte des Präsidenten nach dem Cottbusspiel zu sehr in Sicherheit (Herr Zipfel hatte zu unseren beiden kommenden Gegnern gesagt: "Ich will nicht überheblich klingen, aber große Angst muss man vor den Gothaern nicht haben." und zu Neugersdorf: "Ich erwarte nicht nur einen normalen Sieg, sondern einen klaren."). Neugersdorf, noch mit leichten Abstiegssorgen nach Jena gereist, spielte von Beginn an mit und beschränkte sich keineswegs auf reine Abwehrarbeit. Nach einem Fehler von Hempel konnte der Gast nach fünf Minuten auch die erste Chance im Spiel verbuchen, der Schuss von Maglica strich am langen Eck vorbei und nur eine Minute später gab es gleich die nächste Schusschance für den OFC. Danach begann zwar Jena das Spiel zu kontrollieren und die Gäste kamen nur noch selten aus ihrer eignen Hälfte heraus, gefährliche Situationen konnte der FCC dadurch aber nicht erzwingen. In der Regel kam beim Abschluss ein Jenaer einen Schritt zu spät oder ein Neugersdorfer Spieler konnte zu einem der unzähligen Eckbälle klären. Dazwischen lagen aber auch immer wieder gefährliche Konter der Gäste, wie in der 10.Minute, als Miltzow nach einem Fehler von Holetschek allein auf Berbig zuläuft, dieser aber klären kann. Den besten Jenaer Angriff in der ersten Halbzeit leitete nach einer viertel Stunde Klee ein, als er auf rechts Manai bediente, dieser nach links zu Maul passte, dessen Flanke von Treitl per Kopf schön in die Mitte des Strafraums gebracht wurde, doch Jovic schnappte dem besser postierten Manai den Ball weg und Barta konnte klären. Auf den Rängen beruhigte man sich, dass es trotz des unansehnlichen Ballgeschiebes doch letztendlich nur eine Frage der Zeit sein wird, bis der FCC den Ball ins Tor wurschteln wird. Außer einem Drehschuss von Klee (25.), der zur Ecke abgewehrt wird und einem Kopfball von Grasser knapp über das Tor nach Vorlage von Treitl (39.) hatte Jena allerdings keine Gelegenheit, die den Torschrei provoziert hätte. Gefährlicher waren da die Chancen für Neugersdorf. Nach einem erneuten Patzer von Holetschek stand Behring alleine vor Berbig (25.), doch der Stürmer der Gäste legte sich den Ball etwas zu weit vor. In der 28. Minute konnte Berbig einen Schuss gerade noch aus dem linken oberen Toreck kratzen. Hier hatte der ansonsten ganz ordentlich pfeifende Schiedsrichter allerdings übersehen (?), dass Manai schon eine Weile angeschlagen im Jenaer Strafraum lag. Und nur zwei Minuten später kann Grasser gegen den erneut freistehenden Behring gerade noch zur Ecke klären.

Die zweite Halbzeit begannen die Jenaer dann druckvoller, allerdings fehlte es an Ideen aus dem Mittelfeld und die Angriffsbemühungen verpufften in hohen Flanken, die die Gästeabwehr kaum vor Probleme stellte. Lediglich nach Standards gab es etwas mehr Gefahr. Nach einem Freistoß von Zimmermann kommt Jovic am Fünfmeterraum frei zum Schuss (54.), doch Barta kann im Nachsetzen klären und Grasser köpft eine Ecke von Zimmermann völlig unbedrängt (Barta hatte den Ball unterschätzt) neben das leere Tor (60.). Nach 69. Minuten leistete sich Holetschek seinen dritten groben Schnitzer im Spiel, als er eine weite Flanke unterschätzte. Diesmal ließ sich Behring die Gelegenheit nicht entgehen und schob den Ball aus 14 Metern unter Berbig zur Gästeführung ins Tor. Dieser Gegenschlag hatte gesessen. Bildlich gesprochen taumelte Jena danach nur noch über den Rasen. Irgendwie war zwar zu spüren, dass die Mannschaft das Spiel noch wenden wollte, allerdings war es erschreckend zu sehen, wie unbeholfen und planlos dies versucht wurde. Es gab während der verbleibenden 20 Minuten keine einzige hochkarätige Chance! Zu allem Überfluss übersah der Schiedsrichter in der 75. Minute, dass der eingewechselte Burgdorf nur dank guter Stoffqualität sein Trikot anbehielt. Er wurde zu Boden gerissen, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Es wäre wohl nur eine solche Gelegenheit gewesen, die Jena an diesem Tag zu einem Tor hätte nutzen können. Lediglich Jovic und Zimmermann erreichten heute Normalform. Die Auswechslung von Letzterem bleibt das Geheimnis von Trainer Steffens.

Eine aussichtsreiche sportliche Position wurde leichtfertig verspielt und ich mag jetzt nicht daran denken, wie sich all die Helfer und Spender, die die oben beschriebenen Vorraussetzungen im Umfeld geschaffen haben, heute Abend fühlen. Die Mannschaft ist dadurch jetzt im doppelten Zugzwang, sich für das heutige Auftreten zu entschuldigen - nicht durch Worte sondern vier konzentriert herausgespielte Siege. Wir sind nun wieder in der Situation, dass wir nur abwarten müssen, ob dies reicht.

--Jens 00:10, 23. Sep 2006 (CEST)

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