1977/1978 25. Spieltag: SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena 2:0: Unterschied zwischen den Versionen

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Trainer: Walter Fritzsch
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=== Triumph der Spielsicherheit ===
 
Dieses Spiel war nach dem Geschmack des Titelverteidigers. "Heute können wir alles klarmachen, Konzentration ist das A und O", erklärte Dynamo-Cheftrainer Wolfgang Haustein auf der Tribüne. Dresden besaß diese Tugend. Als Töpfer (8.) nach einer bravourösen Aktion von Oldtimer Vogel das Leder gegen den Pfosten setzte, erinnerte sich Dörner der Worte von Walter Fritzsch: "Natürlich wollen wir in die Offensive. Aber derartige Konterangriffe, wie wir sie zuletzt in Berlin dem BFC Dynamo gestatteten, dürfen Jena nicht gelingen." Fortan hielt der Dynamo-Libero seine Neben- und Vorderleute zu größerer Konsequenz zu Disziplin an. Bis auf Vogel, dem Nimmermüden, erzielten die Gäste-Stürmer nun keine Wirkung mehr. Damit tat sich der Meister den besten Gefallen!
 
Niemand brauchte in Jena eine mathematische Leuchte zu sein, um sich ausrechnen zu können, daß allein eine Punkteteilung die Chance beläßt, doch noch Vierter und damit UEFA-Cupteilnehmer werden zu können. An Selbstvertrauen fehlte es nicht. Ballsicher, keineswegs hektisch, sondern besonnen zogen die Thüringer in der Abwehr und im Mittelfeld ihre Kreise. Die Saison mit diffizilen UEFA-Cup-Bewährungen sowie die letzte gute Serie von 11:1 Punkten aus sechs Spielen hatten moralische Tiefenwirkung. Teil 1 der taktischen Konzeption (Raumverengung) bewährte sich, solange es 0:0 stand und eine ganze Reihe sehenswerter Direktkombinationen der Gastgeber entweder in der vielbeinigen Zeiss-Abwehr endete oder in Fehlpässen versandete. Nach dem Rückstand jedoch, als Jena den Ausgleich anstreben mußte, mangelte es am 2. Teil der Konzeption, nämlich am modernen Umkehrspiel. Dynamo zu stoppen und sofort zu kontern, darauf verstanden sich die Thüringer in der 2. Halbzeit nicht mehr oder lediglich in sporadischen Ansätzen (Volleyschuß von Schnuphase, 54.).
 
Die Pokal- und Punktspielniederlagen, der Gleichstand mit dem 1. FCM nach der 22. Runde hatten Dynamo den Ernst der Situation bewußtgemacht. Für Lässigkeiten war kein Raum mehr. Jena bekam das zu spüren. Ungeachtet der kämpferisch bemerkenswerten Partie der Gäste setzten vornehmlich Riedel, Weber, Häfner, Schade und Dörner jene individuellen Akzente, aus denen ein überzeugendes Teamwork resultierte. Riedels Dribblings unterminierten die Stabilität der Zeiss-Abwehr, Webers Angriffswucht und Torgefährlichkeit brachten die Hausherren vollends an das Ziel ihrer Wünsche.
 
Zum Schiedsrichterkollektiv: Kirschen brachte die bedeutungsvolle Partie gut über die Zeit. Gelbe Karten hatten auch Neuber, Weber und Kotte verdient. Ganz und gar nicht konnten ihm jedoch die Hektik-Szenen (mit Handgreiflichkeiten!) angelastet werden, in die sich eine Reihe von Spielern viel zu gern hineinstürzten. Mehr Selbstbeherrschung war da hüben und drüben vonnöten.
 
''(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 30. Mai 1978)''
 
 
Nachwuchs: 2:0 , Tore : Trautmann , Richter
 
Jena : Runkewitz , Rode , Köhler , Schilling , Konik , Schlutter , Schmied (75. Dern) , V. Weise , Brückner (46.Roß) , Schröder , Burow  / Tr.: Thomale
 
Junioren / Jugend - HFC : Jena 4:5 / 1:1
 
Junioren am Ende auf Platz 6 , die Jugend auf 6.
 
==Erstes Auswärtsspiel in Dresden==
 
Trotz meiner Kniebeschwerden trat ich diese Auswärtsreise mit an . Und das , obwohl in Dresden eher nichts zu holen war . Man begann ganz gut und hielt lange dagegen . Aber nach der Dresdner Führung , fehlte einfach die Qualität um noch etwas zu reißen .Trotzdem ging man nicht unter .
 
Nach dem Spiel noch ein schönes Lokal besucht - gut gegessen und getrunken . Nachdem wir nach dem Lokalbesuch geschlossen (5-6 Mann) an die Hausmauer pieselten , kam der Ruf nach der Polizei . Noch nichts ahnend machten wir uns auf den Weg , hörten Musik und wollten in ein Gebäude zum Russentanz . Die Polizei war schneller , fing uns auf der Treppe ab - fuhr uns durch halb Dresden auf ein Revier . Nach stundenlanger Hand an der Wand stehen (ich durfte wegen des Knies nach Bitten sitzen) und stundenlanger Verhöre - wurden wir irgendwo in Dresden aus dem LKW entlassen .
 
Die Strafe kam 14 Tage später - betrug 50 Mark und wurde öffentlich in der Berufsschule bekanntgegeben . Die Klasse johlte - man war nicht auf Polizeiseite .
 
A.S.
 
 


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Aktuelle Version vom 28. September 2023, 16:35 Uhr

Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 25. Spieltag
Saison Saison 1977/1978, Rückrunde
Ansetzung SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena
Ort Dynamostadion in Dresden
Zeit Sa. 27.05.1978 15:00 Uhr
Zuschauer 37.000
Schiedsrichter Siegfried Kirschen (Frankfurt/O.)
Ergebnis 2:0
Tore
  • 1:0 Dieter Riedel (45. per Elfmeter)
  • 2:0 Gerd Weber (56.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Dresden
Bernd Jakubowski
Hans-Jürgen Dörner
Klaus Müller, Udo Schmuck, Christian Helm
Reinhard Häfner, Hartmut Schade, Dieter Riedel, Gerd Weber
Peter Kotte, Gert Heidler (62. Matthias Döschner)

Trainer: Walter Fritzsch

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Uwe Neuber
Lothar Kurbjuweit, Gerhardt Hoppe, Lutz Lindemann, Dietmar Sengewald
Thomas Töpfer, Martin Trocha (66. Jürgen Raab), Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Spielbericht

Triumph der Spielsicherheit

Dieses Spiel war nach dem Geschmack des Titelverteidigers. "Heute können wir alles klarmachen, Konzentration ist das A und O", erklärte Dynamo-Cheftrainer Wolfgang Haustein auf der Tribüne. Dresden besaß diese Tugend. Als Töpfer (8.) nach einer bravourösen Aktion von Oldtimer Vogel das Leder gegen den Pfosten setzte, erinnerte sich Dörner der Worte von Walter Fritzsch: "Natürlich wollen wir in die Offensive. Aber derartige Konterangriffe, wie wir sie zuletzt in Berlin dem BFC Dynamo gestatteten, dürfen Jena nicht gelingen." Fortan hielt der Dynamo-Libero seine Neben- und Vorderleute zu größerer Konsequenz zu Disziplin an. Bis auf Vogel, dem Nimmermüden, erzielten die Gäste-Stürmer nun keine Wirkung mehr. Damit tat sich der Meister den besten Gefallen!

Niemand brauchte in Jena eine mathematische Leuchte zu sein, um sich ausrechnen zu können, daß allein eine Punkteteilung die Chance beläßt, doch noch Vierter und damit UEFA-Cupteilnehmer werden zu können. An Selbstvertrauen fehlte es nicht. Ballsicher, keineswegs hektisch, sondern besonnen zogen die Thüringer in der Abwehr und im Mittelfeld ihre Kreise. Die Saison mit diffizilen UEFA-Cup-Bewährungen sowie die letzte gute Serie von 11:1 Punkten aus sechs Spielen hatten moralische Tiefenwirkung. Teil 1 der taktischen Konzeption (Raumverengung) bewährte sich, solange es 0:0 stand und eine ganze Reihe sehenswerter Direktkombinationen der Gastgeber entweder in der vielbeinigen Zeiss-Abwehr endete oder in Fehlpässen versandete. Nach dem Rückstand jedoch, als Jena den Ausgleich anstreben mußte, mangelte es am 2. Teil der Konzeption, nämlich am modernen Umkehrspiel. Dynamo zu stoppen und sofort zu kontern, darauf verstanden sich die Thüringer in der 2. Halbzeit nicht mehr oder lediglich in sporadischen Ansätzen (Volleyschuß von Schnuphase, 54.).

Die Pokal- und Punktspielniederlagen, der Gleichstand mit dem 1. FCM nach der 22. Runde hatten Dynamo den Ernst der Situation bewußtgemacht. Für Lässigkeiten war kein Raum mehr. Jena bekam das zu spüren. Ungeachtet der kämpferisch bemerkenswerten Partie der Gäste setzten vornehmlich Riedel, Weber, Häfner, Schade und Dörner jene individuellen Akzente, aus denen ein überzeugendes Teamwork resultierte. Riedels Dribblings unterminierten die Stabilität der Zeiss-Abwehr, Webers Angriffswucht und Torgefährlichkeit brachten die Hausherren vollends an das Ziel ihrer Wünsche.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Kirschen brachte die bedeutungsvolle Partie gut über die Zeit. Gelbe Karten hatten auch Neuber, Weber und Kotte verdient. Ganz und gar nicht konnten ihm jedoch die Hektik-Szenen (mit Handgreiflichkeiten!) angelastet werden, in die sich eine Reihe von Spielern viel zu gern hineinstürzten. Mehr Selbstbeherrschung war da hüben und drüben vonnöten.

(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 30. Mai 1978)


Nachwuchs: 2:0 , Tore : Trautmann , Richter

Jena : Runkewitz , Rode , Köhler , Schilling , Konik , Schlutter , Schmied (75. Dern) , V. Weise , Brückner (46.Roß) , Schröder , Burow / Tr.: Thomale

Junioren / Jugend - HFC : Jena 4:5 / 1:1

Junioren am Ende auf Platz 6 , die Jugend auf 6.

Erstes Auswärtsspiel in Dresden

Trotz meiner Kniebeschwerden trat ich diese Auswärtsreise mit an . Und das , obwohl in Dresden eher nichts zu holen war . Man begann ganz gut und hielt lange dagegen . Aber nach der Dresdner Führung , fehlte einfach die Qualität um noch etwas zu reißen .Trotzdem ging man nicht unter .

Nach dem Spiel noch ein schönes Lokal besucht - gut gegessen und getrunken . Nachdem wir nach dem Lokalbesuch geschlossen (5-6 Mann) an die Hausmauer pieselten , kam der Ruf nach der Polizei . Noch nichts ahnend machten wir uns auf den Weg , hörten Musik und wollten in ein Gebäude zum Russentanz . Die Polizei war schneller , fing uns auf der Treppe ab - fuhr uns durch halb Dresden auf ein Revier . Nach stundenlanger Hand an der Wand stehen (ich durfte wegen des Knies nach Bitten sitzen) und stundenlanger Verhöre - wurden wir irgendwo in Dresden aus dem LKW entlassen .

Die Strafe kam 14 Tage später - betrug 50 Mark und wurde öffentlich in der Berufsschule bekanntgegeben . Die Klasse johlte - man war nicht auf Polizeiseite .

A.S.