1979/1980 10. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Sachsenring Zwickau 3:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 10. Spieltag
Saison Saison 1979/1980, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - BSG Sachsenring Zwickau
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 24.11.1979 13:30 Uhr
Zuschauer 2.500
Schiedsrichter Günter Supp (Meiningen)
Ergebnis 3:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Lothar Kurbjuweit, Dietmar Sengewald
Gerhardt Hoppe, Andreas Krause, Ulrich Oevermann
Martin Trocha (57. Lutz Lindemann), Jürgen Raab (50. Eberhard Vogel), Thomas Töpfer

Trainer: Hans Meyer

Zwickau
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Jürgen Croy
Roland Stemmler(75.)
Peter Keller, Andreas Langer, Gert-Rainer Stephan
Jürgen Ganz, Gerd Schellenberg, Hans-Uwe Pilz (80. Frank Döhler)
Werner Bräutigam (75. Klaus Becher), Andreas Bielau, Uwe Fuchs

Trainer: Peter Henschel

Trocha und Raab bejubeln das 1:0 gegen Croy

Spielbericht

Sachsenring ohne spielerische Impulse

Wer nach Jena reist, der trägt sich nicht unbedingt mit Erfolgsabsichten. Schon gar nicht dann, wenn - wie bei Sachsenring Zwickau - die Bilanz von 2:11 Toren und 0:8 Punkten nach vier Auswärtsspielen aufs Gemüt drückt. Doch ein gewisser Mut zum Risiko, so meinen wir, muß ungeachtet dessen spürbar werden. Sachsenring zeigte davon am Sonnabend in Jena allerdings keine Spur. Der ansprechende Eindruck, den die Elf zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle im Pokal hinterlassen hatte, wurde total verwischt. Warum eigentlich?

Von jungen und relativ unerfahrenen Akteuren wie P. Keller, Langer oder auch dem durchaus spielbegabten Stephan ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu verlangen, daß sie sich stärker als Triebfedern der Sachsenring-Aktionen engagieren. Das muß man weit eher von Routiniers wie Schellenberg oder Ganz fordern. Auch auswärts, wenn Abwehraufgaben wie diesmal gegen Hoppe und Oevermann in einer sofort auf hohes Tempo drückenden Jenaer Elf die konstruktive Spielweise erschweren. Hier klaffte bei Zwickau das große Loch. "Wir haben schnelle Spitzen, die auch in Jena hin und wieder hätten Luft schaffen können. Doch diesmal hingen sie förmlich in der Luft." Sachsenrings Sektionsleiter Werner Franz sah es nicht anders: Keine Bindung im Spiel und damit auch keine nennenswerte Entlastung. Jena marschierte relativ mühelos auf einen Sieg zu.

Wenn sich dem FC Carl Zeiss dabei überhaupt ein Erschwernis in den Weg stellte, dann dieses: Lücken in der dicht geschlossenen Abwehr des Kontrahenten zu finden. Das erforderte schon instinktsicheres Verhalten, wie es Raab bei seinem Führungstor mit unhaltbarem Schuß gegen den rechten Innenpfosten oder aber der immer wieder aufrückende Libero Schnuphase mit seinem attraktiven Flugkopfball knapp über die Latte (26.) verrieten. Im Dribbling, im Fintieren, in der Zweikampfhärte lagen alle Vorteile auf Seiten des Gastgebers. Eines vermochten die Zwickauer allerdings zu verhindern: Daß sich der Gastgeber auch spielerisch überzeugend in Szene setzte.

Bestenfalls 15 Minuten in jener Phase, da Jena nach den beiden kurzfristigen Verletzungsausfällen von Raab und Trocha umformierte und um Zusammenhang rang, deutete Sachsenring eine gewisse Spielbefähigung (Pilz) an. Vielleicht leitet sich daraus Hoffnung für die beiden nächsten Vergleiche mit Aue und dem HFC Chemie vor eigener Kulisse ab? Zwickau muß, nach dem bescheidenen Jenaer Auftritt um so mehr, damit leben!

Zum Schiedsrichterkollektiv: Supp ließ souveränes, regelsicheres Auftreten vermissen, differenzierte bei der Beurteilung von unsauber geführten Zweikämpfen derart kraß, daß die Unruhe auf dem Feld stetig zunahm. Stemmlers Feldverweis (der bereits verwarnte Libero hatte Krause auflaufen lassen) zögerte er, offensichtlich über das Strafmaß nicht im klaren, unverantwortlich lange hinaus. So ging ihm das Spiel letztlich fast völlig aus der Hand.

(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 27. November 1979)


Nachwuchs: 2:2 , Tore : Burow , Roß (F) / Bielmeier , Babik

Jugend / Junioren - FCV : Jena 1:2 / 1:3