1984/1985 24. Spieltag: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 24. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Rückrunde |
Ansetzung | 1. FC Lokomotive Leipzig - FCC |
Ort | Bruno-Plache-Stadion in Leipzig |
Zeit | Sa. 11.05.1985 15:00 Uhr |
Zuschauer | 9.000 |
Schiedsrichter | Wieland Ziller (Königsbrück) |
Ergebnis | 1:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig
- Rene Müller
- Uwe Zötzsche
- Frank Edmond (72. Torsten Kracht), Andreas Treske
- Lutz Moldt, Uwe Bredow, Ronald Kreer, Wolfgang Altmann (76. Hans Richter), Matthias Liebers
- Horst Kunze, Dieter Kühn
Trainer: Harro Miller
- Jena
- Perry Bräutigam
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Heiko Peschke
- Stefan Meixner (37. Jörg Burow), Andreas Krause, Thomas Schmiecher, Mathias Pittelkow, Jürgen Raab
- Andreas Bielau (75. Robby Zimmermann), Ulf-Volker Probst
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
Das Ende einer Serie
Loks Heimserie war beachtlich. Seit Dezember 1983 gab die Mannschaft in 18 aufeinanderfolgenden Punktspielen keinen einzigen Zähler im Bruno-Plache-Stadion ab. Und mit dieser erfreulichen Konstanz legten die Messestädter auch in dieser Saison den Grundstein für einen Medaillenplatz, "der uns nun nicht mehr zu nehmen ist", wie sich Trainer Harro Miller am Ende der 90 Minuten sichtlich freute.
Hofffentlich verkleistert dieser Erfolg aber niemand die Augen. Was die Blau-Gelben ihrem Anhang nämlich gegen den FC Carl Zeiss boten, war in keiner Weise dazu angetan, ein Fläschchen zu öffnen - ganz im Gegenteil. Natürlich hatte der Gastgeber seine Sorgen, wenn man will auch Entschuldigungen. Da fehlte Baum wegen seiner siebten Karte. Für ihn spielte Zötzsche auf der für ihn seit den Junioren entwöhnten Position des Liberos. Da verletzte sich Richter im Training so, daß sein Einsatz von Beginn an als Risiko empfunden wurde. Aber: Wenn eine Handvoll von Auswahlspielern zum Einsatz kommt, dann müßte man doch eigentlich erwarten, daß in den eigenen Wänden "Dampf" gemacht, der Gegner unter Druck gesetzt wird! Nichts von alledem war zu bemerken. Weder Kreer noch Liebers, auch nicht Moldt, Bredow oder Altmann rissen das Spiel an sich, versuchten sich als Lenker. Bei der Anhäufung von Spielern im Mittelfeld - fünf bis sechs von jeder Mannschaft traten sich dort auf den Füßen herum - war ein ruhiger Spielaufbau sowieso nicht möglich. So ist das Bild schnell gezeichnet: fehlende Übersicht, mangelnde Präzision, in deren Folge fast jeder Paß beim Gegner landete. Da Lok auch in den Heimspielen gegen Brandenburg und Suhl erst nach einer guten Stunde aus seinem Dämmerzustand aufwachte, ließen Unmutsäußerungen auf den Rängen lange auf sich warten. Sie setzten aber doch ein, als der Gatgeber seinen mühevoll herausgeschossenen Vorsprung wie ein Bruder Leichtfuß wieder aus der Hand gab.
Um aber Mißverständnissen vorzubeugen: Jena hatte sich diesen Punkt redlich verdient. Eine kompakte Abwehr (Bräutigam und Weise sehr solide), dazu mit Bielau und Probst zwei entschlossen, schnelle Spitzen - das waren die Stützen in einer Jenaer Elf, "die für ein Auswärtsspiel ordentlich spielte", wie es Trainer Lothar Kurbjuweit ein wenig unterkühlt einschätzte. Tatsächlich hatte seine Mannschaft schon vor Loks Führungstreffer Pech, als Schmiecher (56.) einen kapitalen Schuß an die Querlatte setzte, an den Müller wohl nicht mehr herangekommen wäre. Und wenn Bielau (Treske spielte stark gegen ihn), Probst und später auch Zimmermann anruckten, dann wackelte die Lok-Abwehr doch bedenklich. Jena hatte die bessere Spielanlage, und so ging die Serie der Leipziger fast erwartungsgemäß zu Ende.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fussballwoche" vom 14. Mai 1985)
Jun-OL - 3:2 - Tore : Zimmerling , Hoja , Röhrborn / ET , Steinbach (F)
-ohne Aufstellung-