1950/1951 10. Spieltag: BSG Carl Zeiss Jena - BSG Einheit Ost Leipzig 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DS-Liga Staffel Süd, 10. Spieltag |
Saison | Saison 1950/1951, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Carl Zeiss Jena - BSG Einheit Ost Leipzig |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 12.11.1950 15:00 |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Barth (Delitzsch) |
Ergebnis | 2:1 (1:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (schwarz-rot)
- Rolf Jahn
- Waldemar Neuendorf, Bernhard Schipphorst
- Günter Weber, Karl Oehler, Kurt Lindig
- Günter Vollandt, Werner Jakob, Dieter Becker, Gottfried Sorm, Helmut Speerschneider
Trainer : Hans Carl
- Leipzig (blau-gelb)
- Dörl
- Reichel, Rybarczyk
- Duffke, Hempel, Müller
- Skrony, Herbst, Braunert, Matthäus, Schauer
Trainer : Arthur Fischer
Spielbericht
Knapper und glücklicher Zeiß-Sieg
Im letzten Punktkampf der Herbstserie der DS-Liga Süd trafen zwei Gegner aufeinander, die sich in den vorhergegangenen Spielen als gleichwertig empfohlen hatten. Leipzig stand im Punktverhältnis um einen Punkt besser, und man erwartete einen Kampf auf Biegen oder Brechen. So kam es auch. Die Leipziger waren einsatzfreudiger und auch sonst während der 90 Minuten schneller und härter. Jena zeigte wohl ein besseres Zuspiel und eine streckenweise gute Spielanlage, aber zu nervös und überhastet wurden die herausgearbeiteten Chancen vergeben. Die Gäste bevorzugten das hohe Flugballspiel, verstanden es aber nicht, die Abwehrmauer von Jena zu durchbrechen.
Vom Spielverlauf: Beide Mannschaften beginnen sehr nervös, beinahe vorsichtig das Spiel, und bereits nach wenigen Minuten ist zu erkennen, daß hier zwei Mannschaften mit verschiedener Spielanlage gegeneinanderstehen. Jahn im Jenaer Tor hat einige gefährliche Fernschüsse abzuwehren. Sehr gut in der Leipziger Abwehr ist Mittelläufer Hempel, der Becker nicht zur Entfaltung kommen läßt. In der 27. Minute gelingt Vollandt nach Maßflanke von Speerschneider das 1:0. Das schafft Stimmung. Die Gäste erhöhen das Tempo, die Flügelstürmer zeigen sehr schöne Flankenläufe. Vor allem Schauer, der Linksaußen, ist ein gefährlicher Reißer, der Neuendorf eine schwierige Abwehraufgabe stellt. Leipzig bringt eine nicht notwendige Härte ins Spiel, und der unsicher wirkende Schiedsrichter pfeift des öfteren zu viel, seine harten Entscheidungen erregen das Mißfallen der leidenschaftlichen Zuschauer.
In der zweiten Hälfte gibt Zeiß zunächst den Ton an, aber die gut gemeinten Schüsse von Jakob und Sorm gehen ins Aus. In der 57. Minute schießt der wendige Leipziger Halblinke Matthäus den Ausgleich, und Leipzig bekommt dadurch gewaltigen Auftrieb. In der 72. Minute kann Vollandt erneut Jena in Führung bringen. Jena spielt nun verhalten, zieht seine Halbstürmer zurück und verteidigt sicher den knappen, glücklichen Vorsprung. Obwohl Leipzig alles noch einmal nach vorne wirft, gelingt der Elf nicht mehr der eigentlich verdiente Ausgleich.
(Hermann Giebel in "Die Neue Fußballwoche" vom 14. November 1950)