1951/1952 1. Endspiel: BSG Empor Lauter - BSG Motor Jena 1:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Liga, 1. Endspiel
Saison Saison 1951/1952
Ansetzung BSG Empor Lauter - BSG Motor Jena
Ort Am Jugendheim ( Lumbachhöhe) in Lauter
Zeit Sa. 10.05.1952
Zuschauer 3.000
Schiedsrichter Kurt Liebschner (Weißenfels)
Ergebnis 1:0
Tore
  • 1:0 Gebhardt (37.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Lauter
Hermann Roth
Ernst Wüst , Friedrich Riedel
Rudolf Schneider , Hans Meyer, Walter Espig
Johannes Friedrich , Walter Hartmann , Joachim Vogel , Walter Schmiedel ,Alfred Gebhardt

Trainer:

Jena
Wolfgang Brünner
Waldemar Neuendorf, Bernhard Schipphorst
Werner Jakob, Karl Oehler, Martin Kindl
Gerhard Gödecke, Wolfgang Fischer, Dieter Streller, Gerhard Frank (67. Helmut Flämmich), Hans Ziehn

Trainer: Kurt Findeisen

Spielbericht

Staffelbeste imponierten nicht

Entsprechend den Anweisungen der Trainer spielten beide Mannschaften in der ersten Hälfte defensiv in etwas übertriebener Form, so daß den Stürmereihen nur wenig Möglichkeiten zu erfolgversprechenden Angriffsaktionen blieben. Der Ball kam, da beide Deckungsreihen stark in der Abwehr waren, jedoch den Aufbau nach vorn vernachlässigten, kaum aus dem Mittelfeld heraus. So boten sich den beiden Mannschaften in den ersten 45 Minuten nur wenig reelle Torchancen, von denen Empor eine in der 37. Minute zum ersten und zugleich einzigen Tor des Tages ausnutzte. Schmiedel schloß einen vom rechten Flügel ausgezeichnet eingeleiteten Angriff mit einem scharfen Schuß ab. Brünner, der sich dem Ball entgegenwarf, entglitt das Leder, der nach innen gespurtete Gebhardt beförderte es ins leere Tor. Glück hatte Roth in der 42. Minute, als ein von Ziehn geschossener, für ihn aber nicht erreichbarer Ball auf der Querlatte aufsprang und ins Aus ging.

Nach der Pause trat das Gegenteil von dem ein, was man erwartete. Die Lauterer versuchten nicht, ihren Vorsprung durch Beibehaltung des Abwehrspieles zu halten, sondern gingen ihrerseits zum Angriff über, wobei die Läuferreihe gutes Aufbauspiel leistete. Wohl wurde dadurch eine gewisse Feldüberlegenheit erreicht, doch die Fünferreihe, in der ab und zu Ansätze eines flüssigen Kombinationsspiels aufblitzten, operierte zu langsam und unproduktiv, außerdem fehlte die notwendige Konzentration beim Torschuß.

Lauters Übergang zur Offensivtaktik brachte eine gewisse Verwirrung in die Reihen der Jenaer, deren Mannschaftsgefüge immer mehr auseinanderfiel und sich nur noch zu vereinzelten Durchbrüchen aufraffen konnte. Auch die Hereinnahme von Flemming für Frank brachte keine Wendung. Trotzdem lag wenige Minuten vor Schluß der Ausgleichstreffer im Bereich der Möglichkeit. Gödecke vergab durch überhastete Aktion, statt seine Nebenspieler einzusetzen.

Brünner machte den einen Fehler, der zum Siegestreffer der Platzherren führte. In zahlreichen gefährlichen Situationen vor seinem Gehäuse konnte er das aber wieder wettmachen. Die Hauptstützen der Mannschaften waren die Deckungsreihen, in denen bei Lauter Riedel, Espig und Meyer, bei Jena Oehler, Neuendorf und Jakob besonders gefielen. Von den beiden Fünferreihen verdient lediglich Schmiedel erwähnt zu werden, allerdings hatte auch er nicht beste Form. Hartmanns Kondition ist anscheinend besser geworden, denn er erwies sich auch in der zweiten Hälfte als kampffreudig und schnell. Liebschner (Weißenfels) amtierte sicher und hielt das hart durchgeführte Spiel stets in den Grenzen des Erlaubten. Am kommenden Sonntag steigt im Jenaer Ernst-Abbe-Stadion das Rückspiel.

(Treue in "Die Neue Fußballwoche" vom 13. Mai 1952)