1976/1977 FDGB-Pokal Achtelfinale Rückspiel: 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena 2:1

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Spieldaten
Wettbewerb FDGB-Pokal, Achtelfinale Rückspiel
Saison Saison 1976/1977
Ansetzung 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena
Ort Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg
Zeit Sa. 27.11.1976 13:00 Uhr
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Rudi Glöckner (Markranstädt)
Ergebnis 2:1
Tore
  • 0:1 Schröder (32.)
  • 1:1 Streich (45.)
  • 2:1 Streich (63.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Magdeburg
Bernd Dorendorf
Manfred Zapf
Detlef Raugust, Wolfgang Seguin, Klaus Decker
Axel Tyll (46. Martin Hoffmann), Jürgen Pommerenke, Wolfgang Steinbach
Siegmund Mewes, Jürgen Sparwasser, Joachim Streich

Trainer: Klaus Urbanczyk

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Ulrich Oevermann
Gert Brauer, Konrad Weise (81. Andreas Krause), Dieter Noack (82. Dietmar Sengewald)
Rüdiger Schnuphase, Lothar Kurbjuweit, Eberhard Vogel, Uwe Neuber
Thomas Töpfer, Klaus Schröder

Trainer: Hans Meyer

Spielbericht

Die Auswärts-Tor-Klausel rettete Jena

Dieter Busch, Rolf Retschlag und manch anderer aus der alten Garde der Magdeburger waren zum Pokalschlager gekommen und wurden wie die 10000 überrascht. Überrascht von einer Jenaer Elf, die den mageren 1:0-Heimsieg zu einem größeren Vorsprung ausbaute. 45 Minuten lang boten die Gäste eine selbstbewußte, kluge Partie mit vielseitigen Angriffsversuchen aus einem mobilen Mittelfeld-Quartett. Vogel, in "hängender Position" von Seguin kaum zu binden, setzte die spielerischen Impulse, "aber auch nahezu alle anderen Jenaer gewannen da die Mehrzahl ihrer Zweikämpfe", wie Klaus Urbanczyk registrierte.

Ja, das war erstaunlich. Schröder und Töpfer, die ständig nachprellenden Neuber, Kurbjuweit, Weise, Oevermann erzielten lange im Duell "Mann gegen Mann" eindeutige Vorteile. "Die Rollen waren zwar exakt verteilt, aber keiner hielt sich daran. Wir deckten viel zu locker", monierte der 1. FCM-Trainer. Jedenfalls bestimmten die Gäste mit weiträumigen, auf starkem Laufspiel und beherzten Dribblings basierenden Aktionen das Geschehen bis zum Wechsel. Und als Schröder einen Konterzug erfolgreich abschloß (32.), spürten die Magdeburger die Gefahr.

"Nun mußten wir schon drei Tore machen. Vielleicht ließ und das etwas verkrampfen", suchte Kapitän Manfred Zapf später die Ursachen. Jedenfalls legten die Gastgeber erst mit Wiederanpfiff so los, wie sie am Mittwoch gegen Videoton geendet hatten. Temposcharfe Angriffe mit Mann und Maus hieß die Devise. Streichs Ausgleich fast mit dem Pausenpfiff (er setzte den 8. Eckball nach Zwischenberührung volley unter die Latte) gab zusätzlichen Auftrieb. Aber das Tore-Defizit im Nacken verleitete zu Überhast. Ungestüm drängte alles nach vorn und im Angriffszentrum zusammen. 20 Mann in Strafraumnähe prägten das Bild dieser zweiten Halbzeit. "Wir kamen nun kaum noch zu den zuvor so wirkungsvollen Kontern. Im Druck des 1. FCM zeigten unsere jungen Leute doch Nerven", schilderte Hans Meyer. Aber mehr als ein zweites Tor (Streich nach Kopfballvorlage von Mewes) wollte nicht fallen. "Dabei fehlte es nicht an Chancen zu drei, vier Toren", fand Klaus Urbanczyk. Typisch die Szenerie in der 77. Minute, als Kurbjuweit im Getümmel den Ball gegen den Pfosten des eigenen Tores lenkte, Sekunden später einen Nachschuß von der Linie holte. Wie oft die 10000 in diesem würzigen Pokalkampf schon zum Torschrei ansetzten, läßt sich schwer aufzählen, aber ein 3. Tor fiel nicht. Die Auswärtstor-Klausel entschied.

(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 30. November 1976)