2000/2001 18. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SV 07 Elversberg 5:0

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Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 18. Spieltag
Saison Saison 2000/2001, Rückrunde
Ansetzung FCC - SV 07 Elversberg
Ort Ernst Abbe Sportfeld
Zeit Sa. 25.11.00 14:00
Zuschauer 2.782
Schiedsrichter Matthias Kristek (Büdingen)
Ergebnis 5:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena
Roman Görtz
Krzysztof Kowalik (78. Sebastian Barich)
Zoran Saraba, Timo Uster (68. Zeljko Polak), Dejan Raickovic
Christian Hauser, Michael Mason, Gediminas Sugzda, Dirk Hempel
Miroslav Jovic (17. Tobias Kurbjuweit), Aleksandar Jovic

Trainer Slavko Petrovic


Elversberg
Jörg Heidenreich
Bernd Eichmann
Jens Gerlach, Sascha Loos, Valentin Valchev
Charles Haffner, Minas Hantzidis (20.), Patrick Klyk (76. Dominik Holzer), Tim Lawson (9.)
Marek Czakon (23. Juan Corvalan), Branko Zibert (64. Tuukka Salonen)

Trainer: Neale Marmon

Spielbericht

Impressionen

Als Dankeschön für die Gastfreundschaft der Elversberger zum Hinspiel luden die Lokalmatadore zum Umtrunk nach Jena. Peter und Jochen nahmen die Einladung an und machten sich gemeinsam mit zwei Spielern des SV auf in den wilden Osten....
...21 Uhr in Jena angekommen, wurden sie von den LOKALEN bei McDoof aufgelesen und man wies ihnen den Weg zum Holiday Inn. Jaja, Jena hat schon was zu bieten. Nachdem wir die jungen Elversberger Spieler im Hotel abluden, machten wir uns mit den beiden Saarländern auf zum Umtrunk! Einige kurze Erläuterungen zu Jenas Prosperität, Geschichte, Schönheit und Glanz verkürzten den Weg in die Tränken. Endlich in der Weintanne angekommen, machte sich auch gleich eine Gruppe junger Philosophie-Studenten daran, den LOKALEN und deren Anhang den Platz zu räumen. Brav! Die Einladung wurde dankend angenommen und der Abend begann wirklich gut. Und das nicht zuletzt wegen einer liegengebliebenen F6-Schachtel. Unseren Auftrag als Brandschützer und Rauchmelder erkennend, nahmen wir uns des herrenlosen Freudenspenders an. Hardcore-Bauarbeiter-Zigaretten-Vernichter Groete erwies sich als selbstlos und entriß R1-Raucher Traudel die Beute.....
Überhaupt waren wir alle ziemlich entspannt! So wurde die Frage eines guten Bekannten nach den komisch redenden Begleitungen mit einem zärtlich bestimmten Kopfstoß beantwortet! Nein, wir wollten uns heute von unserer besten Seite zeigen.... Also gingen die ersten Staropramen auf die Rechnung der LOKALEN. Küchen-Kalle Schmidti schien nicht in Topform, wollte sich jedoch keine Blöße geben und beantwortete jede Frage nach dessen Wohlbefinden mit einem eindeutigen "jojo".
Etwas aufgewärmt und irgendwie beschwingt ging es ins Ali-Alster. Versuche, mit Jochen und Peter Konversation zu treiben, scheiterten am penetranten Krautrock der musizierenden Haarbüschel. Also wurde, nachdem man sich in Zeichensprache verständigte, die Klapsmühle als nächstes Ziel erkoren. Da man ja irgendwann ohnehin dort ende, könne man dem Schicksal den Weg gleich abnehmen. Gesagt getan. Haschisch-Rauch in der Luft ließ in einem das Gefühl von Geborgenheit und weihnachtlicher Atmosphäre aufkommen. Die Bedienung war ausgesuchtes Fachpersonal und verdient besondere Erwähnung. Irgendein Titane bediente uns und meinte, er würde am nächsten Tag schon irgendwie den Weg ins Stadion finden.... Nach zwei schnellen Bieren und ausgedehnten Pinkelpausen fühlte man sich bereit für die "Kneipe". Gleiches Prozedere, andere Biere. Glas hoch, Kippe an, das Leben kann so schön sein. Die Elversberger waren durchaus von der Vielfalt der Jenaer Kneipenlandschaft beeindruckt, ohne bemerkt zu haben, daß die Lokalmatadore auch -patrioten waren, und die Gäste an ziemlich jeder Kneipe mehrmals vorbeiziehen ließen. Einmal in Schwung muß man natürlich auch die Events mitnehmen, die man sonst links liegen läßt. Also beschlossen wir einstimmig mit einer Enthaltung des total durchhängenden Schmidti Jenas Eiffel-Turm zu besuchen. Kennt Ihr einen Pariser, der schonmal auf dem Eiffel-Turm war? Nein! Und kennt Ihr einen Jenaer, der schonmal im "Gerücht" war? Seht Ihr! Reingestürzt und was getrunken, aber entgegen der vollmundigen Ankündigung nix Neues erfahren. Traudel war schwer bemüht, den etwa 50 Kilo wiegenden Kopf aufrecht zu halten. An Schmidtis Augenliedern hingen 10-Kilo-Gewichte und er sah aus wie Kater Sylvester, nachdem er eine von Tweety geworfene Stange Dynamit geschluckt hat. Wohin die Elversberger die Brühe kippten, wissen wir nicht. Von Pionier-Blase keine Spur! Um dem Exodus durch die durchweg ..ähm... entspannte Atmosphäre im "Gerücht" zu entgehen, planten wir den Absturz in der Quergasse Nr. 1 und setzten dies auch in die Tat um. Es wurde zwar aufgrund einiger Orientierungsschwächen nicht der kürzeste Weg in das umliegende Kneipchen gewählt, allerdings war der Spaziergang dem Wohlbefinden der Akteure durchaus zuträglich. Nur bei Schmidti half nix mehr. So zerrten wir den mittlerweile schlafwandelnden und am Daumen nuckelnden Schmidti hinter uns her. Leider verliert sich hier die Spur. Der genaue Hergang vom ersten Bier in der Quergasse bis zur letzten Flasche Rotwein in Traudels Hütte um 4 Uhr früh konnte trotz größter Mühe nicht mehr rekonstruiert werden....
Der Abend war gelungen und so machte man sich ins Bettchen. Traudel machte die Augen zu, schien für einen Moment eingedöst und hörte die Stimmen der Elversberger Freunde im Nachbarzimmer. Wahrscheinlich können die Jungs vor lauter Karussell-Fahrt nicht einschlafen, dachte Traudel verständnisvoll. Ein Blick auf die Uhr offenbarte seinen Irrtum. 10 Uhr und einen Kopf wie Benjamin Blümchen. Egal! Als guter Gastgeber Frühstück und Kaffe gemacht und die Toten zum Leben erweckt. Schließlich war um 11.30 Uhr Treff in der "Jenschen Gilde". Der Termin wurde unter größtmöglichem Körpereinsatz gehalten! Und das war wichtig, wurde hier doch durch Traudel der Grundstein für den Sieg gelegt. So prophezeite er vollmundig in die Runde der Anwesenden, während er eine auf dem Tresen spazierende Fliege fixierte, daß Jena die Elversberger 5:0 weghaut, wenn Traudel schneller ist als das Komplexauge! Traudels Hand sauste hernieder und die Fliege klebte als Beweis für Jenas Erfolg an Traudels rechter Hand. Niemand nahm es ernst. Niemand....
Nachdem das Bier einem nicht schmecken wollte, machte man sich auf den Weg, um den Jungs das Stadion zu zeigen und am Fanhaus es nochmals mit dem Bier zu probieren. Was für ein Akt!! Erst die Zuhilfenahme von Matthias vom Fanprojekt und dem MSD-Obersheriff ermöglichten den Eintritt von Peter und Jochen ins Gelände. Warum heißt das Ding eigentlich FAN-Haus? Nachdem die Elversberger einen Schal zum Anpinnen an die Decke opferten, konnte man sogar das Bier wieder trinken. Viel Zeit verblieb jedoch nicht, schließlich wollte man im Elversberger Block als Zeichen unserer Sympathie für die Saarländer die Fahne der LOKALMATADORE hissen. Dies ging hingegen ohne Probleme......
Achja, jetzt zum Spiel!!!! Hoppla, hätte ich fast vergessen. Also, die bis dato zuhause ungeschlagenen und auch auswärtsstarken Elversberger gaben sich im traditionsreichen EAS die Ehre und reihten sich nahtlos in die Kette von Ajax, Girondins, AS Rom, Eindhoven und Sampdoria ein. Jena begann furios. Jovic brachte nach 35 Sekunden das Kunststück fertig, so gezielt neben das Tor zu köpfen, daß ein Elversberger sich nicht anders zu helfen wußte, als den glücklosen Jenaern den Ball ins eigene Netz zu befördern. Gracias! Herzkasper! "Oho 2010, oho ihr werdet sehn. Wir holen den U-U-EFA-Cup und wir werden Deutscher Meister." Solche und ähnlich realistische Gesänge waren zu vernehmen. Man hatte sich kaum richtig freuen dürfen, da fällte der einzige bisher mit Gelb belastete Spieler (eine ELVERSBERGER!!!!!) einen Jenaer und wurde dafür mit Gelb-Rot und aufmunternden Worten des grandiosen, überragenden Schiedsrichters zum Duschen geschickt. Ha! Gips doch gar nicht! Platzverweis für die anderen! Unglaublich. Bei Jenas Seuche trifft normalerweise erst die 12. Gelbe Karte den Richtigen....... Naja. Man konnte sein Glück nicht fassen und zahlte unermüdlich Gelder ins imaginäre Phrasenschwein. "Gegen 10 Mann wird's jetzt noch schwerer!" war aus den fachkundigen Mündern der umsitzenden Spielerbeobachter zu hören. Ja, man wünschte sich einen 0:1-Rückstand und einen Mann weniger auf dem Platz. Sonst wird's nix. Sonst nicht...!
Doch Andreas Papandreio Panatinaikos Hantzidis machte uns einen Strich durch die Rechnung und semmelte mit beeindruckender Willensstärke Hauser außerhalb der Torauslinie um. Grandios! Jetzt wurde es noch schwerer für die Jenaer. Der Grieche mußte mit Rot vom Platz, jedoch nicht, ohne sich noch ein paar nette Worte von seinem Trainer mit auf den Weg geben zu lassen. Doch die Unken sollten nicht Recht behalten. Denn Jena ging mit einem 3:0-Vorsprung in die Pause. "Zu wenig! Da muß mehr gehen!" und ähnliche Kommentare ließen den verwöhten Europapokal-Besucher früherer Jahre erkennen. In der 2. Hälfte versäumte es Jena in der Tat, das Dutzend voll zu machen. So blieb es bei einem 5:0, was für die Lokalmatadore nach den hellseherischen Fähigkeiten der Lokalmatadore nicht verwunderlich war.........

--Traudel