1978/1979 21. Spieltag: BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena 0:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 21. Spieltag
Saison Saison 1978/1979, Rückrunde
Ansetzung BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena
Ort Otto-Grotewohl-Stadion in Aue
Zeit Sa. 12.05.1979 15:00 Uhr
Zuschauer 6.000
Schiedsrichter Klaus Peschel (Radebeul)
Ergebnis 0:1
Tore
  • 0:1 Espig (52., Eigentor)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Aue
Ulrich Ebert
Frank Espig
Andreas Pekarek, Wolfgang Höll, Ralph Kraft
Jürgen Körner, Thomas Teubner, Holger Erler
Günter Seinig, Dieter Schüßler (76. Michael Lerche), Hans-Jürgen Thomas (61. Frank Stein)

Trainer: Manfred Fuchs

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
Andreas Krause, Gerhardt Hoppe, Ulrich Oevermann (66. Uwe Neuber)
Thomas Töpfer, Jürgen Raab, Dietmar Sengewald (77. Eberhard Vogel)

Trainer: Hans Meyer

Spielbericht

Nach Halbzeit zerfiel Wismuts Spiel

Alle noch so gut gemeinten Worte des Trostes und der Zuversicht prallten nach diesem Spiel wie von einer Wand zurück. "Wir haben eine Schlüsselpartie verloren - das ist nun einmal der unumstößliche Fakt. Und Mut für die noch ausstehenden schweren Prüfungen macht die heutige enttäuschende Leistung sicherlich auch kaum!" Kurt Steinbach, wie viele der anderen ehemaligen Wismut-Recken voller innerer Ungeduld auf der Tribüne sitzend, sprach es mit jener Deutlichkeit aus, die dem Ernst der Lage absolut angemessen ist!

Möglicherweise bewegten sich die Vorstellungen dahingehend, was Wismuts spielerische Ausstrahlung gegen einen so routinierten Kontrahenten wie den FC Carl Zeiss anbetrifft, von vornherein in bescheidenen Grenzen. Am festen Vorsatz der Erzgebirgler, sich kämpferisch auf diese Art zu fordern, zweifelte aber wohl kaum jemand! Um so größer mußte deshalb die enttäuschte Reaktion auf den lange ungewohnt zaghaften Stil, auf die von nur geringer Tempo- und Einsatzschärfe gekennzeichneten Aktionen sein. Das war nicht jene Mannschaft, die wir in ähnlich kritischen Situationen mit allem Ehrgeiz, allem Fleiß um ihre Selbstbestätigung ringen sahen!

Keine Frage: Der wochenlange Kampf gegen den Abstieg, um jeden so eminent wichtigen Punkt strapaziert die Nerven über Gebühr. Das ist den Erzgebirglern unbedingt zugute zu halten. Aber es erklärt den enormen Leistungsschwund im Verlauf dieser 90 Minuten, die nach Chancen durch J. Körner (13., 17.) einen doch so erfolgversprechenden Auftakt nahmen, auf keinen Fall; auch nicht die Desorganisation des Spiels im Mittelfeld (Teubner), die Unruhe in der Abwehr (Espig). Holger Erler, um Stil und Linie bemüht, wenn auch 45 Minuten lang gegen den emsigen Krause zu stark defensiv orientiert, traf den Nagel auf den Kopf: "Wir besaßen nach der Pause und vor allem nach Espigs umglücklichem Selbsttor kaum noch mannschaftliche Bindung." Anders sind die Dinge in der Tat nicht zu sehen und kritisch zu beurteilen!

Das unausbleibliche Resultat dieses Auseinanderfalls: Jena, in den ersten 20 Minuten unter Druck stehend, stabilisierte sich bald und beherrschte die Szenerie. Probleme für Schnuphase, Weise bedeuteten die über das Mittelfeld hinweg hoch nach vorn geschlagenen Bälle später nicht mehr. Und wer darauf gehofft hatte, Thomas oder der für ihn eingewechselte Stein könnten wie im Hinspiel (mit zwei Treffern des bulligen Wismut-Stürmers) Furore machen, hatte Brauers (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) überragende Partie nicht einkalkuliert. "Jede Aktion von ihm verriet Format", so Cheftrainer Bernd Stange. Ansätze zum erfolgreichen Konterspiel waren nun, da Wismut zum "Alles oder nichts" gezwungen war, mehr als genug gegeben, doch nur Hoppe trieb die Jenaer Aktionen in den zweiten 45 Minuten mit jener Vehemenz nach vorn, die Raab und Töpfer bei aller Laufarbeit fehlte. Typisch für die Begegnung: Wenig Torraumszenen, wenig platzierte Schüsse, Wismuts einziger (!) nach Halbzeit, von Teubner abgegeben, landete am Quergebälk. Wie wollte man da die so dringend notwendige Siegeschance wahren...?

Zum Schiedsrichterkollektiv: Bis auf einige unterschiedliche Beurteilungen von Fouls nach Zweikampfsituationen leitete Peschel korrekt.

(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 15. Mai 1979)


Nachwuchs: 1:4 , Tore : Herrmann / Köberlein , Schmied , Burow , Pohl

Jena : Runkewitz (79. Zimmermann) , Fleck , Wachter , Schakau , Schilling , Köberlein , Pohl , Schmied , Trocha (46. Roß) , Burow , Dern / Tr.: Thomale

Junioren / Jugend : Lok : Jena