1967/1968 18. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Leipzig 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 18. Spieltag |
Saison | Saison 1967/1968, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Leipzig |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 23.03.1968 15 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Gerhard Kunze (Karl-Marx-Stadt) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (weiß-weißblau)
- Wolfgang Blochwitz
- Heinz Marx, Peter Rock, Michael Strempel, Jürgen Werner
- Udo Preuße, Rainer Schlutter
- Helmut Stein, Peter Ducke, Dieter Scheitler, Roland Ducke (75. Werner Krauß)
- Trainer: Georg Buschner
- Leipzig (weiß-grün)
- Dieter Sommer
- Bernd Herzog, Manfred Walter, Volker Trojan, Wolfgang Krause
- Jörg Ohm, Helmut Schmidt
- Manfred Richter, Hans-Bert Matoul, Bernd Bauchspieß, Gerhard Waidhas (61. Bernd Dobermann)
- Trainer: Heinz Frenzel
Spielbericht
Das dritte schoß Scheitler nicht...
Örtlich gesehen ganz am Rande, nämlich an der Seitenlinie, spielte sich in diesem Treffen ein Dauerlaufwettbewerb ab: Marx mit Waidhas, Waidhas mit Marx. Hin und her, von Jenaer Strafraumhöhe bis Leipziger Strafraumhöhe. Remis das Fazit dieser leichtathletischen Konkurrenz.
Örtlich gesehen am Rande; doch läßt sich auch Wesentliches für das Spiel daraus ableiten. Für die Leipziger die Wirkungslosigkeit ihrer Flügelstürmer; denn auf der anderen Seite hatte Schmidt bei Werner genausowenig zu bestellen. Für die Jenaer: das eigenbrötlerische Verhalten der Jenaer Angriffsspitzen P. Ducke, Stein und Scheitler, die sich immer wieder lieber mit einem Dribbling versuchten, als daß sie das Spiel in Fluß brachten. Auf eine ganz einfache Formel brachte das der Tribünen-Stoßseufzer Jenaer Anhänger: "Mensch, spiel doch endlich ab." Aber sie gaben selten ab, weder zum Dauerläufer Marx noch untereinander.
So war die Jenaer Leistung trotz gutem Start nicht begeisternd. Obwohl man keinem so recht böse werden konnte. Dann pfefferte Peter Ducke eben wieder einmal einen Weitschuß dazwischen, daß ihm Beifall zukommen mußte und Sommer den schweren Schnitzer beim zweiten Tor (er ließ den Ball zwischen den Füßen hindurch über die Linie) vergessen machte (51., 60.). Ähnlich die anderen einschließlich Rock, dem zuviel Abspielfehler unterliefen. Und Scheitlers ständiges Nachsetzen von der ersten Minute an war ja schließlich zwei Tore wert; das dritte, da stand er ganz allein vor Sommer, schoß er einfach nicht - man weiß einfach nicht zu sagen, warum.
Daß Jena torgefährlich auch in spielerisch schwächeren Phasen blieb, das machte den hauptsächlichen Unterschied aus. Chemies Verbesserung in der zweiten Hälfte war offensichtlich. Richter, Ohm, Bauchspieß zogen da schon Fäden zu einem gefälligen Kombinationsgewebe. Aber Angst machten sie Jena damit nicht.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Eine insgesamt sichere Leistung. Kunze sollte sich aber nicht darauf einlassen, unzufriedenen Spielern seine Entscheidungen noch auf dem Feld zu erläutern.
(Otto Pohlmann in "Die Neue Fußballwoche" vom 26. März 1968)
Reserven : 1:0 - Jena : Keller , Franke , Störzner , Frankowski (Ufert) , Pfannschmidt , Freitag , Rauchmaul , Dreier , Hadersbeck , Milas , Brambor - Tor : Ufert