2013/2014 22. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SV Babelsberg 03 2:0

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Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 22. Spieltag
Saison Saison 2013/2014, Rückrunde
Ansetzung FCC - SV Babelsberg 03
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit So. 30.03.2014 14:00 Uhr
Zuschauer 2.906
Schiedsrichter Max Burda (Berlin)
Ergebnis 2:0 (0:0)
Tore
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Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Tino Berbig
Sören Eismann, Marius Grösch, Justin Gerlach, Filip Krstic
Tino Schmidt (82. Patrick Milchraum), Matthias Peßolat, Gramoz Kurtaj, Marcel Schlosser (69. Fabian Scheffer)
Dominik Bock (77. Junior Torunarigha), Andis Shala
Trainer: Andreas Zimmermann


Trikotfarben
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Babelsberg
Marvin Gladrow
Maximilian Zimmer, Julian Prochnow, Zlatko Hebib (65. Sascha Rode), Severin Mihm
Daniel Becker, Heiko Schwarz, Christopher Blazynski, Lovro Sindik, Jerome Maaß (55. Kai Druschky)
Lucas Albrecht (49. Dennis Lemke)
Trainer: Cem Efe

Spielbericht

Sommerfussball mit ein wenig Bock

Ein Torwart-Bock sowie ein Treffer von Startdebütant Dominik Bock entscheiden die Partie gegen den SV Babelsberg 03 mit 2:0 zu Gunsten des FC Carl Zeiss Jena. Bei sommerlichen Temperaturen sahen die fast 3.000 Zuschauer eine überlegen geführte, aber müde und torlose erste Hälfte, bevor Matthias Peßolat nach einer Stunde einen Patzer von Gästekeeper Gladrow aus Nahdistanz zum 1:0 nutzte. Das 19jährige Stürmertalent Dominik Bock krönte sein Startdebüt mit dem zweiten Treffer nur sieben Minuten später. Andis Shalas vergebener Foulelfmeter (77.) hätte das Ergebnis noch höher schrauben können, letztlich aber stand der erste Heimsieg seit 1958 gegen diesmal harmlose Babelsberger zu Buche.

Trainer Andreas Zimmermann hatte die Startelf wie schon in den letzten Wochen kräftig durcheinander gewirbelt, statt Giebel, Milchraum und Torunarigha erhielten Eismann, Kurtaj und Youngster Dominik Bock das Vertrauen. "Trainingseindrücke" seien der Grund der personellen Umstellungen gewesen, diktierte der Trainer nach dem Spiel in die Mikrofone. Für den gebürtigen Saalfelder "Dome" Bock, dessen Vertrag beim FCC erst kürzlich um zwei Jahre verlängert wurde, bedeutete dies die Startelf-Premiere und er rechtfertigte das Vertrauen mit einer couragierten Leistung.

Eine solche erwarteten die 3.000 Zuschauer von der ganzen Mannschaft als Wiedergutmachung für zuletzt zwei verlorene Partien, doch von den Sitzen rissen die ersten 45 Minuten niemanden. Der FCC dominierte die Partie, beherrschte den lediglich bei Schwarz' Pfostenschuss nach Peßolats Ballverlust (15.) gefährlich werdenden Gast klar, erarbeitete sich auch selbst einige Möglichkeiten, doch Tempofußball und Leidenschaft waren unter der warmen Frühlingssonne nur zu erahnen. Dabei hätten die Paradiesischen zur Pause durchaus führen können: Doch Kurtajs Hammer aus 25 Metern an den Pfosten (3.), Schmidts missglückte Ballannahme frei vor dem Tor (20.), Shalas Kopfball nach Schlosser-Flanke (24.), Schmidts Direktabnahme nach Kurtaj-Pass (31.) oder zwei Kopfbälle des kleinen Bock brachten nicht das gewünschte Ergebnis. Und so schwieg der blau-gelb-weiße Teil der Südkurve, mühte sich Block M redlich und singsangte Babelsbergs 250köpfiger Anhang beide Teams torlos in die Kabinen.

Mit unverändertem Personal, aber deutlich mehr Drive starteten Jenas Mannen dann in die zweite Hälfte, zogen nun das Tempo merklich an. Bereits in der 47. Minute hatte Dominik Bock die Führung auf dem Fuß, als er eine Schlosser-Flanke artistisch über selbigen rutschen ließ und nur die Latte traf. Marcel Schlosser selbst erwischte sechs Minuten später freistehend den Ball nicht richtig und produzierte nur eine "Rückgabe", auch Kurtajs ungleich gewaltigerer Doppelschussversuch nach 54 Minuten fand nicht den Weg ins Ziel. Und so brauchte es einen zweiten Bock auf dem Platz, den Babelsbergs Keeper Gladrow schoss, als er Schlossers nah ans Tor gezogene Freistoßflanke durch die Handschuhe gleiten ließ und Matthias Peßolat am langen Pfosten flach zum hochverdienten und längst überfälligen Führungstreffer einschob (60.). Und Jena setzte nach. Wieder Freistoß, wieder Schlosser, der zentral aus etwa 30 Metern aufs Tor zimmert und Glück hat, dass der Ball in Pingpongmanier bis zum im Strafraum lauernden Dome Bock durchrutscht. Wie dieser dann wunderbar seinen Körper gegen den ihn bedrängenden Verteidiger einsetzt und überlegt am herausstürzenden Keeper vorbei zum 2:0 verwandelt, war sehenswert und deutet das Talent an, das in dem 19jährigen Abiturienten steckt.

Und Babelsberg? Fand wie schon vor der Pause offensiv kaum statt, um dann doch aus dem Nichts die Riesenmöglichkeit auf dem Fuß zu haben. Ein Lupfer aus dem Mittelfeld auf den durchstartenden Becker überlistete die Jenaer Abseitsfalle, Becker umspielt Berbig und verfehlt zum eigenen Entsetzen das leere Tor um Haaresbreite. Doch der FCC gab die Partie nicht aus der Hand, sondern hatte fast postwendend vom Elfmeterpunkt die Möglichkeit zur Resultatserhöhung. Marius Grösch hatte mit einem energischen Vorstoß Babelsbergs Verteidigung völlig überrumpelt, Kapitän Prochnow den Ball abgeluchst und war von diesem dann im Strafraum zu Fall gebracht worden. Andis Shala blieb es dann vorbehalten, sich neben Peßolat und Schlosser in die Liste derer einzureihen, die in dieser Saison bereits vom Elfmeterpunkt versagten, sein unplatzierter Schuss war zu wenig, um Gladrow zu überwinden (73.). Der Rest war Schaulaufen, Dominik Bock holte sich bei seiner Auswechslung den verdienten Applaus, Babelsberg vermochte keine Gefahr mehr auszustrahlen und so stand nach 90 Minuten der erste Heimsieg über Babelsberg seit dem 6:1 gegen die BSG Rotation aus dem Jahre 1958 zu Buche, es wurde Zeit. Für Trainer Andreas Zimmermann überwog die Erleichterung nach den zuletzt schwierigen Wochen im Paradies. Ob dieser Erfolg auch eine Trendwende im bisher so enttäuschend verlaufenen Jenaer Jahr 2014 bedeutet, darf am kommenden Sonntag im altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion beantwortet werden.

Trainerstimmen:

Cem Efe: "Erstmal Glückwunsch an Carl Zeiss, am Ende ein verdienter Sieg. Wir haben das Spiel sehr verhalten begonnen, hatten Probleme mit der taktischen Ausrichtung, uns fehlte die klare Linie. Trotzdem hatten wir eine Riesenchance mit dem Pfostenschuss von Heiko Schwarz. Aber auch Jena hatte eine gute Chance, so dass der Halbzeitstand denke ich in Ordnung gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, mehr Ballbesitz zu bekommen, dann aber durch zwei Standardsituationen das Spiel aus der Hand gegeben. Wir müssen dann eigentlich das Anschlusstor zum 2:1 machen, dann sind wir wieder im Spiel. Unter dem Strich ist es schade, es war mehr drin, als wir auch gezeigt haben."

Andreas Zimmermann: "Mich freut es erstmal für meine Jungs, dass sie den Bock umgestoßen haben, die guten Ansätze vom Spiel in Berlin diesmal in Tore und Punkte umgesetzt wurden. Auch die Zuschauerresonanz war toll, es kam mal wieder Stimmung auf. Ich sehe es ähnlich wie Cem, nur dass wir noch mehr Tore hätten erzielen müssen, Latte, vergebener Elfmeter, da war ja alles dabei. So hätte es noch einmal eng werden können bei der einen Chance, die der Babelsberger Stürmer knapp neben das Tor schiebt. Aber unter dem Strich haben wir verdient gewonnen und es freut mich für die Jungs nach den letzten Wochen, die ja nicht so gut liefen. Heute freuen wir uns noch über den verdienten Sieg und bereiten uns dann auf die schwere Aufgabe bei Lok Leipzig vor."

--GUNNER


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