1952/1953 26. Spieltag: SG Volkspolizei Dresden - BSG Motor Jena 0:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 26. Spieltag
Saison Saison 1952/1953, Rückrunde
Ansetzung SG Volkspolizei Dresden - BSG Motor Jena
Ort Heinz-Steyer-Stadion in Dresden
Zeit So. 01.03.1953 15:30 Uhr
Zuschauer 20.000
Schiedsrichter Hans Haberland (Teltow)
Ergebnis 0:0
Tore
  • Fehlanzeige
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Dresden
Heinz Klemm
Karl-Heinz Duffke, Herbert Schoen, Erhard Haufe
Kurt Fischer, Günther Usemann
Günther Thorhauer, Günther Schröter, Karl-Heinz Holze, Rudi Moebius, Johannes Matzen

Trainer: Paul Döring


Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Rolf Jahn
Harry Heiner, Karl Oehler, Bernhard Schipphorst
Hans Ziehn, Wolfgang Fischer
Gerhard Gödecke, Georg Buschner, Siegfried Woitzat, Gerhard Frank, Karl Schnieke

Trainer: Bernhard Schipphorst


Spielbericht

Jenaer Abwehr wie ein Bollwerk

Als in der 2. Halbzeit des Oberligaspieles zwischen VP Dresden und Motor Jena nach halbstündiger Druckperiode der Gastgeber noch immer kein Tor gefallen war, gingen etwa 20000 Zuschauer im Heinz-Steyer-Stadion mit fliegenden Fahnen zu den Jenaer Gästen über, die sich zu diesem Zeitpunkt zwar wieder etwas freimachen konnten, die Dresdner Deckung jedoch auch nicht zu überwinden vermochten. So endete die Partie, die ganz im Zeichen starker Abwehrreihen stand torlos, und ergab eine Punkteteilung, mit der die abstiegsgefährdeten Jenaer wohl zufrieden sein konnten, nicht aber die Dresdner Ordnungshüter. Ihnen kann bei der Endabrechnung jeder verlorene Punkt fehlen.

Die ganze Spielanlage der Jenaer deutete darauf hin, als wäre ihnen mit einem torlosen Ausgang des Treffens bereits Genüge getan. Von Anfang an verlegten sich die Thüringer auf starke Abwehr, die mit zunehmender Spieldauer zu einem unüberwindlichen Bollwerk anwuchs, an dem alle Angriffe der Einheimischen zerbrachen. Daß ein solch ausgeprägtes Betonsystem zwangsläufig auf Kosten der eigenen Angriffswucht gehen muß, liegt auf der Hand.

Fand sich der Jenaer Sturm in der ersten Halbzeit noch zu teils recht netten Kombinationen zusammen (wobei sich Mittelstürmer Woitzat von vornherein zurückhielt), so blieb nach der Pause von dem Angriffsquintett nur noch ein Fragment übrig. Nationalspieler Schnieke, vom Dresdner Rechtsverteidiger Duffke ausgezeichnet bewacht und auf Schritt und Tritt verfolgt, pendelte als einziger in der beinahe verwaisten Spielhälfte der Volkspolizisten. Dabei kam er, da auch Mittelverteidiger Schön für ihn ein "wachsames Auge" hatte, wenig zur Geltung. Schnieke gelang ein einziger kräftiger Torschuß - und der ging neben das Gehäuse. Im übrigen hatte auf Seiten der Gäste nur noch Buschner eine reelle Chance, aber sein Flachschuß hielt Klemm im Sprung.

Anders die Dresdner, die mindestens ein halbes Dutzend Gelegenheiten, von denen Holze, Matzen und Möbius (Kopfball) drei sogenannte "faustdicke" Chancen vergaben, nicht auszunützen verstanden. Einmal scheiterten die Elbestädter am Unvermögen des eigenen Sturms, der sich allzu oft in seinen Aktionen verzettelte, zum anderen an der überaus wirksamen Jenaer Abwehrmauer, die trotz ständigen Druckes nicht ins Wanken geriet. Mittelverteidiger Oehler mit seinen Nebenleuten Heiner und Schipphorst verdienen hier hervorgehoben zu werden. Mußte diese Abwehrkette doch einen Ball passieren lassen, dann machte ihn Torwart Jahn, zuweilen etwas tollkühn, unschädlich. Wahrlich, dieser Verteidigung war kaum beizukommen. Ihr ist der Gewinn des einen Punktes zu danken, den sich die Gäste auf Grund ihrer bravourösen Abwehrleistungen auch verdienten. Das objektive Dresdner Publikum erkannte dies durch Anfeuerungsrufe und Beifall neidlos an.

(Hans Günther in "Die Neue Fußballwoche" vom 3. März 1953)

Reserven : 3:0