1940/41 DM3: 1. SV Jena - Hamburger SV 2:2: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Oktober 2021, 10:56 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | Endrunde Deutsche Meisterschaft, 5. Spieltag |
Saison | Saison 1940/1941 |
Ansetzung | 1. SV Jena - Hamburger SV |
Ort | 1.SV-Stadion in Jena |
Zeit | So. 04.05.1941 15:00 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Schumann (Berlin) |
Ergebnis | 2:2 (0:1) |
Tore | |
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Cestmir Ehrenfried Patzel
- Hermann Schüßler, Bernhard Schipphorst
- Heinz Werner , Kurt Beckert, Hans Ullrich
- Herbert Ganz, Walter Bachmann, Waldemar Gräbsch, Ludwig König, Ludwig Hoffmann
Trainer: Josef Kretschmann
- Hamburg
- Karl Schicker
- Friedo Dörfel ,Walter Staats
- Erwin Kubale ,Erwin Seeler , Eugen Kahl
- Erich Melkonian , Konrad Weber , Eddi Adamkiwicz , Heinz Spundflasche , Gustav Carstens
Trainer: Jonny Schulz
Spielbericht
In seinem Schlussspiel der Gruppe IIa musste der als Endsieger schon feststehende Hamburger SV doch noch einen Punkt lassen. Der 1. SV Jena zwang daheim vor 7000 Zuschauern dem Nordmarkmeister ein 2:2-Unentschieden ab, das den Gästen noch außerordentlich schmeichelt. Tonangebend waren die Mitteldeutschen, die zeitweise sogar beängstigend drückten, aber der erste Vorstoß des HSV brachte ihm durch Carstens, der einen von Patzl zu schwach abgewehrten Ball über die Linie beförderte, die Führung ein.
Die Thüringer stellten den Ausgleich erst nach dem Wechsel her, als Gräbsch einen Elfmeter verwandelte. Wiederum brachte Carstens den HSV nach vorn, doch entsprechend seiner spielerischen Überlegenheit buchte der 1. SV Jena durch seinen Halbrechten Bachmann den zweiten Treffer und dadurch zugleich das Unentschieden.
Quelle: „Fußball Illustrierte Sportzeitung“ vom 6. Mai 1941
Artikel aus Stadionheft "Anpfiff" vom 4. Mai 2019
Mitte-Meister gegen HSV nah am Sieg
Jenas große Spiele: Die Endrunde der Deutschen Meisterschaft 1940/41 (Teil 3/4)
Der Hamburger SV hatte sich eine Woche zuvor durch den 2:1-Erfolg beim VfB Königsberg den Sieg in der Untergruppe gesichert und konnte in Jena relativ unbeschwert aufspielen. Da es zur damaligen Zeit wirklich noch um die Ehre ging, stellten die Hanseaten zwar ihr Team ein wenig um, wollten ihre Serie von 22 Erfolgen in der Nordmark und drei Siegen in der Endrunde aber fortsetzen. „Der Kicker“ nahm in seinem Spielbericht zum Auftritt des Hamburger SV im Paradies kein Blatt vor den Mund: „Über 6.000 Zuschauer waren, das sei vorwegbemerkt, enttäuscht über die Leistung der Norddeutschen.“ Zwar war im Gegensatz zum Hinspiel der wichtige Dörfel wieder in das Team des HSV zurückgekehrt, aber so recht konnte der Gast nicht ins Spiel kommen. Selbst die Königsberger, die 14 Tage zuvor in Jena vorstellig geworden sind und mit 4:2 beide Punkte mitnahmen, wurden letztlich stärker eingeschätzt. Die Tagesform sprach diesmal für den 1. SV Jena. In dieser Verfassung, da waren sich die Augenzeugen einig, hätte die Elf von der Saale auch Königsberg bezwingen können. „Gewiss war Jena seinen Anhängern etwas Rehabilitierung schuldig“, formulierte der Verfasser des Spielberichts, „aber auch in jeder anderen Beziehung leistete die Mitte-Elf diesmal Vorzügliches.“ Die Elbestädter mussten in der Abwehr ordentlich zulangen, um die Angriffe von Jena unter Kontrolle zu bekommen und setzten, wie man es heute sagen würde, auf Konter. Rechtsaußen Malkowiak entzog sich der Bewachung von Schipphorst und flankte auf den einschussbereiten Adamkiewicz. Patzl hielt, war aber gegen den Nachschuss von Karstens machtlos. Jena glich verdientermaßen per Strafstoß aus, bevor wieder Karstens etwas schmeichelhaft das 2:1 für den HSV erzielte. Immerhin belohnte sich Jena mit dem Ausgleich und ließ die Hamburger Siegesserie reißen. Pfostentreffer kamen dazu. Das Lob des Tages war dem 1. SV an diesem Tag Gewiss gewesen!
(Jens Büchner)