1950/1951 14. Spieltag: BSG Chemie Zeitz - BSG Mechanik Jena 1:2

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Spieldaten
Wettbewerb DS-Liga Staffel Süd, 14. Spieltag
Saison Saison 1950/1951, Rückrunde
Ansetzung BSG Chemie Zeitz - BSG Mechanik Jena
Ort Tiergartenhof in Zeitz
Zeit So. 04.02.1951 15:00
Zuschauer 7.000
Schiedsrichter Wutzig (Wurzen)
Ergebnis 1:2 (1:1)
Tore
  • 0:1 Simon (5.)
  • 1:1 Neumann (38.)
  • 1:2 Sorm (55.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Zeitz (rot-rot, gelbe Aufschläge )
Dreyer
Pillau, Otto
Klose, Emus, Fichtler
Neumann, Gräber, Krontal, Rydz, Jacob
Jena (blau-weiß)
Heinz Grünbeck
Waldemar Neuendorf, Günter Vollandt
Heinz Sänger, Werner Jakob, Kurt Lindig
Harry Simon, Dieter Becker, Karl Oehler, Gottfried Sorm, Helmut Speerschneider

Trainer : Hans Carl

Spielbericht

In Doppeldeckung zwei Punkte gerettet

Die Rivalität beider Mannschaften und das Mitwirken des früheren Zeitzer Simon hatte beim Publikum eine starke Resonanz gefunden. Rund 7000 Zuschauer, darunter etwa 800 Schlachtenbummler aus Jena, umsäumten den durch die Witterungsverhältnisse in wenig guter Verfassung befindlichen Sportplatz am Tiergarten. Beide Mannschaften aber boten keine Leistungen, die eines Meisterschaftsbewerbers würdig gewesen wären. Abgesehen von den ersten 30 Minuten, in denen Jena gut aufspielte, sah man vor allem von Jenaer nur Abwehrspiel mit vielen unschönen Szenen. Nach ihrem zweiten Treffer zogen die Saalestädter taktisch klug Mittelstürmer Oehler zurück und verteidigten mit Erfolg den Vorsprung.

Die Zeitzer Mannschaft ließ diesmal Liebig pausieren, hatte Gräber wieder dabei, aber blieb weit hinter ihrer Leistung von Leipzig zurück. Das Spiel wirkte verkrampft und in der Hintermannschaft zeigten sich in der ersten Halbzeit bedenkliche Schwächen, die sich in nervösen und überhasteten Handlungen auswirkten. Selbst der sonst so zuverlässige Torhüter Dreyer machte davon keine Ausnahme, an beiden Treffern war er nicht schuldlos.

Bei den Außenläufern vermißte man jeden planvollen Aufbau. Der Angriff litt unter dem Versagen der Halbstürmer Gräber und Rydz, die ihre schnellen Außenstürmer viel zu wenig einsetzten und außerdem gegen die schnelleren Jenaer oft den kürzeren zogen.

Jena bot in den ersten 30 Minuten eine gute Leistung. Der Angriff vermochte aber aus den Unsicherheiten in der Zeitzer Abwehr keinen Nutzen zu ziehen. Ausgezeichnet waren in diesem Abschnitt die Leistungen der Halbstürmer Becker und Sorm. Nach dem zweiten Treffer verlegten sich die Gäste nur auf das Halten des Ergebnisses, arbeiteten in der verstärkten Abwehr sehr sicher, nur oft überhart, was eigentlich Könner wie Oehler, Jakob und Neuendorf nicht nötig haben.

Das Spiel hätte vielleicht eine für Zeitz günstigere Wendung genommen, wenn der prachtvolle Treffer von Jacob in der zweiten Minute anerkannt worden wäre. Schiedsrichter Wutzig entschied aber auf Freistoß für Jena, obwohl Jacob seinen Körper korrekt im Kampf um den Ball eingesetzt hatte. Drei Minuten später hieß es dann 1:0 für Jena.

Abgesehen von wenigen Durchbrüchen stand das Spiel in der zweiten Hälfte klar im Zeichen der Zeitzer. Nach dem 1:2 stürmten sie mit der gesamten Mannschaft, scheiterten aber immer wieder an der rücksichtslosen Härte der vielbeinigen Jenaer Abwehr. Selbst fünf Freistöße blieben ungenutzt.

(Fritz Schlegel in "Die Neue Fußballwoche" vom 6. Februar 1951)