1939/1940: 1. SV Jena - FC Thüringen Weida 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | Gauliga Mitte, 10. Spieltag |
Saison | Saison 1939/1940, Rückrunde |
Ansetzung | 1. SV Jena - FC Thüringen Weida |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena |
Zeit | So 11.02.1940 15:00 |
Zuschauer | 2.500 |
Schiedsrichter | Schulz (Zeitz) |
Ergebnis | 3:0 (1:0) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Ehrenfried Patzel
- Hermann Schüßler, Walter Hädicke
- Heinz Werner, Kurt Beckert, Bernhard Schipphorst
- Herbert Gans, Hans Ullrich, Walter Bachmann, Ludwig König, Schönborn
- Weida
- Pabst
- Fischer, Bilke
- Safar, Buschner, Findeisen
- Harlas, Fröhlich, Lederer, Mach, Semmer
Spielbericht



Meisterschaftsstimmung in Jena
Und doch wird die rechtzeitige Meldung unseres Meisters kaum irgendwie gefährdet. Denn der 1. Sportverein Jena hat einen so gewaltigen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern um den Meistertitel erzielt, daß an seiner Meisterschaft auch Pessimisten kaum noch zweifeln. In der gegenwärtigen Form der Jenaer ist nicht damit zu rechnen, daß in den noch ausstehenden 4 Spielen 3 verlieren könnten, wobei zu berücksichtigen bleibt, daß Jena den Mitbewerber aus Dessau zweimal hinter sich hat, ferner auch Gera wird er zu Hause ebenfalls entsprechend "empfangen". Ein Sieg von Thüringen Weida im Spiel am 11. Februar in Jena hätte den Jenensern die sichere Führung in der Tabelle wesentlich beeinträchtigt und den Dessauern nochmals Chancen gegeben. Aber Jena passte höllisch auf und bezwang Thüringen Weida sehr sicher nach einem ausgezeichneten Spiele trotz des glatten Bodens mit 3:0 (1:0). Die Weidaer Gäste spielten ohne den infolge Feldverweises vor acht Tagen gesperrten Verteidigers Munkert. Bachmann, König und Schönborn waren die Torschützen dieses sehr gut besuchten Kampfes. In der Zeißstadt Jena herrscht (berechtigte) Meisterschaftsstimmung.
(Bericht von Georg. im "Kicker" vom 13. Februar 1940)
Der 1.SV Jena steuert unangefochten der Fußballmeisterschaft zu. Bei denkbar ungünstigen Bodenverhältnissen errangen die Jenaer einen eindrucksvollen Sieg über die etwas enttäuschenden Weidaer und sind also in zehn Kämpfen noch ohne Niederlage. Dabei mußten die Soldaten Hoffmann und Schulschewsky ersetzt werden durch Gans und Ullrich, die beide gut einschlugen. Weida trat ohne den gesperrten Munkert und ohne den zur Zeit nicht in Form seienden Stoll an. Also bis auf Munkert die gleiche Deckung wie im Vorkampf. Im Sturm wirkten Harlas und Mach für Stoll und Fuchs im Vorkampf mit. Der 1. SV zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung und kaufte den Weidaern mit seiner größeren Kampfkraft den Schneid ab. Die Weidaer hatten für Munkert nicht vollwertigen Ersatz, so daß Buschner vornehmlich defensiv spielte und Weidas gute Läuferreihe nicht so wie sonst das Feld beherrschen konnte. Da die Durchschlagskraft der Weidaer Fünferreihe zudem nachgelassen hat, konnten sie zu keinem Tor kommen. Technisch ist Weida noch immer famos, aber als Einheit ist die Elf nicht mehr so gut wie früher. Der 1. SV spielte dagegen wieder wie sonst und war meist stark überlegen. Der unebene und glatte Boden ließ nicht mehr als drei Tore zu, außerdem war der jugendliche Torwart Pabst wieder recht gut. In Anbetracht der äußeren Umstände wurde guter Fußball geboten, der für die Qualität beider Mannschaften spricht. Schiedsrichter Schulz - Zeitz war sehr aufmerksam und genau.
Anfangs war Weida recht gefährlich, dann aber kam der 1. SV ins Spiel und erzielte fünf Ecken, ehe das erste Tor in der 29. Minute fiel. Bachmann setzte sich bei einer langen Vorlage Werners gegen mehrere Weidaer prächtig durch und schoß sauber ein. Bis zum Wechsel fielen keine weiteren Tore, doch mußte auch Patzl durch entschlossenes Herauslaufen, gefährliche Lagen klären, die meist durch die Außenstürmer Weidas hervorgerufen worden. Nach dem Wechsel wurde Jenas Ueberlegenheit offensichtlicher, oft sogar drückend. König, der sich zuerst schwer tat, wurde nun besser und setzte einen von rechts kommenden Ball mit Energieschuß bombig in die lange Ecke. Damit erst war der Sieg sichergestellt, da bei solchem Boden ein 1:0 keine Sicherung ist. Zur Freude der zahlreichen Zuschauer erzielte König noch ein Tor. Der Halblinke gab einen von Gans kommenden Ball nicht verloren, setzte nach und schoß aus ganz spitzem Winkel flach ein. Ein sehr schönes Tor, wie überhaupt alle dieses Kampfes. Die Jenaer dürften den nächsten Spielen mit Ruhe entgegensehen und werden am nächsten Sonntag auch VfL 96 Halle schlagen können.
Bachmann dreihundertmal in der SV-Elf Am Sonntag stand der unverwüstliche Bachmann zum 300. Male in der 1. Elf des 1.SV Jena. Noch immer gehört Bachmann zu den besten Spielern der Jenaer, ja gerade jetzt konnte er seine Form steigern und schoß in dieser Serie viele Tore. Dem sympathischen , bescheidenen Spieler auch unseren Glückwunsch und noch recht viele Erfolge beim 1. SV.
(Bericht in der Jenaischen Zeitung vom 12.02.1940)
andere Spiele
- VfL Halle 96 - CV Magdeburg 2:2
- SV 05 Dessau - 1.SV Gera - Ausfall
- SV 99 Merseburg - Spfr. Halle - Ausfall