1958 02. Spieltag: SC Chemie Halle-Leuna - SC Motor Jena 1:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga , 2. Spieltag
Saison Saison 1958, Hinrunde
Ansetzung SC Chemie Halle-Leuna - SC Motor Jena
Ort Kurt-Wabbel-Stadion in Halle
Zeit Mi. den 16.04.1958 18:00 Uhr (Nachholespiel)[1]
Zuschauer 18.500
Schiedsrichter Gerhard Schulz (Berlin)
Ergebnis 1:1 (1:0)
Tore
  • 1:0 Lehmann (25.)
  • 1:1 Müller (62. Foulelfmeter)
Andere Spiele
oder Berichte


Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Halle
Günter Melchior
Diethard Stricksner, Robert Heyer, Klaus Hoffmann
Gerhard Bierbaum, Hans Küchler
Emanuel Linkert, Werner Lehrmann, Joachim Lehmann, Günther Imhof, Günter Busch

Trainer : Horst Sockoll

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Harald Fritzsche
Georg Buschner, Klaus Gablick, Rolf Hüfner
Günter Rahm, Siegfried Woitzat
Helmut Müller, Roland Ducke (ab 78. Hilmar Ahnert), Horst Kirsch, Karl Schnieke, Erwin Schymik

Trainer : Heinz Pönert

Spielbericht

"Inferno" der 35 Torszenen

18:0 Ecken für Halle, Torschüsse 17:2 für Halle, 4x Holztreffer für Halle. Bei Jena überzeugte nur Fritzsche im Tor. Sehr glückliches Remis für Jena. Jena wirkte nervös. Halle spielte wie aus einem Guß. Aber halt nur ein Tor. Der Elfmeter war berechtigt und entstand aus einem der wenigen Jenaer Angiffe.

(Frei aus dem Bericht von W. Stück aus der FUWO vom 22.04.1958)

Reserven : 1:0

An einige Zuschauer

Am vergangenen Mittwoch mußte nach dem Fußballspiel SC Chemie Halle-Leuna gegen SC Motor Jena Schiedsrichter Gerhard Schulz unter Polizeischutz aus dem Kurt-Wabbel-Stadion geleitet werden, da fanatisch randalierende Zuschauer gegen ihn tätlich werden wollten. Wir waren bis zum Mittwoch der festen Meinung, daß Flegeleien der Zuschauer bei uns in Halle ausgestorben sind. Wir mußten uns sehr s c h l e c h t belehren lassen. Wenn wir hier über diese böse Entgleisung einiger Zuschauer berichten, dann nicht etwa aus Sorge um eine mögliche Platzsperre[2], die nach solchen Vorkommnissen berechtigt verhängt werden könnte und sowohl für die Mannschaft als auch für die Zuschauer zum Schaden ist. Nein, das wäre nur eine Begleiterscheinung. Uns geht es um das Prinzip, um den Anstand, um das sportliche Verhalten unserer Zuschauer allgemein. Das Mittwochspiel hat auch bei den Zuschauern allerhand Nervenanspannung gekostet, und das ist auch verständlich, wenn man dauernd den Torruf schon auf den Lippen hat und dann doch nicht in Jubel ausbrechen kann. Doch eine Enttäuschung darf nicht in Flegeleien das Ueberdruckventil suchen, weder während des Spieles noch anschließend. Für das Pech der Chemiespieler kann man doch unmöglich dem Schiedsrichter die Schuld geben. Und Gerhard Schulz bot eine einwandfreie Leistung, das möchten wir betonen. Rowdyhaftes Benehmen muß nun endgültig von den Sportplätzen verschwinden. Die Zuschauer sollten sich dabei gegenseitig erziehen.

(aus "Freiheit" vom 21.04.1958)


  1. Das Spiel wurde ursprünglich für den 9.3. angesetzt, fiel aber den Bodenverhältnissen zum Opfer und wurde dann am 16.04. nachgeholt.
  2. Eine Platzsperre erhält Halle nicht.