1967/1968 IFC 5. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - IFK Göteborg 3:1

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Spieldaten
Wettbewerb IFC, 5. Spieltag
Saison Saison 1967/1968
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - IFK Göteborg
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit 29.07.1967 17:00
Zuschauer 6.000
Schiedsrichter Spotak (CSSR)
Ergebnis 3:1
Tore
  • 1:0 P. Ducke (3.)
  • 2:0 P. Ducke (24., Handstrafstoß)
  • 2:1 Eklund (66.)
  • 3:1 Schlutter (75.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Jena (weiß)
Hans-Ulrich Grapenthin
Udo Preuße, Peter Rock, Heinz Marx, Jürgen Werner
Wolfgang Schuh, Winfried Patzer
Rainer Schlutter, Peter Ducke, Dieter Scheitler, Werner Krauß
Trainer: Georg Buschner
Göteborg (blau-blau/weiß gestreift)
Lindberg
K.-A. Carlsson, Arwelin, Feldt, Eriksson
Johannsson, Berndtsson
H. Svensson, Sjöström, G. Nicklasson, Eklund
Trainer: Johannsson


Spielbericht

Jenas Systematik gefiel gegen den IFK

Gegen das kraftvolle Ziehharmonikaspiel der Zeiss-Städter hatten die Schweden keine Chance

Der FC Carl Zeiss gelang in deutlicher Manier die Revanche für Göteborg (0:4). Nachteile in technischen Belangen glich er durch eine taktisch reife Leistung, ausgeprägte Mannschaftsharmonie und durch hohes Tempospiel aus. IFK Göteborgs Präsident Nils Grönwall kommentierte denn auch am Ende: "Jenas Sieg war ganz in Ordnung. Die Elf sah viel, viel besser aus als in Göteborg; sie spielte schneller, intelligenter. Auffallend aber besonders die Systematik im Spiel. Mir gefielen namentlich Rock, Schlutter, P. Ducke und natürlich Tormann Grapenthin." Jenas Cheftrainer Georg Buschner äußerte sich besonders zufrieden über die Spielanlage seiner Elf: "Sie überzeugte vor allem in der ersten Halbzeit. Die Schwächeperiode nach der Pause überraschte mich nicht angesichts der Hitze. Mir gefiel aber wieder, wie nach dem 3:1 sicher der Ball in den eigenen Reihen gehalten wurde."

Der Gastgeber bot ein kraftvolles Ziehharmonikaspiel, in dem aus einer sicheren Abwehr heraus blitzschnell in den Angriff aufgeschlossen wurde. Diesmal ließen die Preuße, Marx, Werner ihren Kontrahenten nicht den Spielraum wie drei Wochen zuvor in Göteborg. Sie störten resolut, rückten darüber hinaus abwechselnd sofort nach vorn auf, den Angriff verstärkend. Und nicht zufällig hatten neben den beiden Toren in der ersten Hälfte Rock (18-m-Freistoß, 16.) und Marx (19., als Johannsson im letzten Moment auf der Linie rettete) die größten Chancen der Jenaer. Die stabile Deckungsformation war die Ausgangsbasis des Erfolges. Mehr aber noch beeindruckte die Art, wie die Abwehrspieler Angriffsfunktionen übernahmen und die Stürmer Deckungsaufgaben. Und mit welchem Selbstbewußtsein, Schneid, welch hohem läuferischen Pensum bei diesen 30 Grad Celsius sie ihre Aufgabe lösten, das verdiente ein hohes Lob. Wie energisch, mit welcher Übersicht Stopper Rock seine Verteidigerreihe formierte, wie wenig der clevere Werner den 31fachen Nationalspieler Berndtsson zur Entfaltung kommen ließ, wie beide ebenso wie Marx und Preuße zu Stürmern wurden, das forderte zu Recht den Beifall der 6000 heraus. Verdient hatte sich diesen von den drei Mittelfeldspielern Patzer, Krauß, Schlutter, die alle eine sehr mannschaftsdienliche Partie zeigten, besonders der 1,65 m "große" Schlutter, der wie einst in der siegreichen UEFA-Turnierelf der Junioren selbstbewußt das Kombinationsnetz zu knüpfen suchte und seine Leistung mit seinem Tor obendrein belohnte. Gewiß, nicht jedes Zuspiel erreichte den Nebenmann (P. Ducke spielte in der ersten Hälfte oftmals unmotiviert ab), doch in der Ausführung der Konzeption, im Zusammenwirken der Mannschaftsteile verriet der FC Carl Zeiss zwei Wochen vor der Meisterschaft eine vortreffliche Steigerung, wenngleich noch immer ohne R. Ducke, Stein, Lange und Blochwitz antretend. Und P. Ducke deutete im fünften Intercup-Treffen endlich wieder Torqualitäten an, wobei er jedoch sofort scherzhaft einwarf: "Zufall! Wenn die Ecke so genau kommt, muß man eben den Kopf hinhalten!"

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 1. August 1967)