1968/1969 IFC 6. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FS Horsens 2:0

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Spieldaten
Wettbewerb IFC, 6. Spieltag
Saison Saison 1968/1969
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - FS Horsens
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 03.08.1968 17 Uhr
Zuschauer 3.800
Schiedsrichter Vales (ČSSR)
Ergebnis 2:0
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Wolfgang Blochwitz
Udo Preuße, Peter Rock, Michael Strempel, Jürgen Werner
Werner Krauß, Rainer Schlutter (58. Dieter Lange)
Helmut Stein, Harald Irmscher, Dieter Scheitler, Roland Ducke
Trainer: Georg Buschner
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Horsens
Johansen
Jochumsen, Bothe, Poulsen, Sanderby
Rasmussen, Geertsen
Aamant, Jensen, Madsen, Westergard (46. Glint)
Trainer: Szensgyöri


Spielbericht

Irmscher gegen Geertsen

Gefährlicher Schütze - Werner Krauß

Der Trainer des dänischen Vorjahresvierten war am Ende gar nicht unzufrieden. "Ein ganz ordentliches Spiel meiner Elf", konstatierte der Ungar Szensgyöri. "Bedenken Sie, wir besitzen noch wenig Routine und internationale Erfahrung und wollten in diesem Intercup viel lernen. Jenas moderne Spielweise ist offenkundig, aber die Stürmer schießen schlecht, sehr schlecht."

Den Abschluß der Kombinationen tadelte auch Jenas Cheftrainer Georg Buschner: "Die zwei Tore und die Zahl der Torgelegenheiten stehen in keinem gutem Verhältnis. In der Spielanlage zeigten sich gegenüber den vergangenen Intercup-Partien offensichtlich Verbesserungen. Doch es fehlte vielen Spielern noch die Spannkraft und damit zwangsläufig die Konzentration. Im Hinblick auf die Meisterschaft haben wir jedoch den erwarteten Vorbereitungsstand erreicht. Ich denke, die Mannschaft wird zum Start wieder da sein."

Die sympathischen, geradlinig operierenden Dänen erwiesen sich als ein ehrgeiziger Kontrahent, der - solange die Kräfte reichten - immer wieder seine Chance suchte. So mußte Rock vor der Torlinie für den bereits geschlagenen Blochwitz gegen Geertsen retten (6.), parierte "Blocher" Minuten darauf erneut einen Direktschuß Geertsens (12.). Und bei zwei Flachschüssen aus Nahdistanz von Jensen (63.) und Rasmussen (83.) bewies Jenas Schlußmann einmal mehr seine ausgezeichnete Reaktionsfähigkeit. Diese Szenen verdeutlichen zugleich, daß der FC Horsens durchaus seine Chancen hatte und Jenas Abwehr beileibe keinen geruhsamen Nachmittag. Daß die Dänen dennoch kein ernsthafter, schwieriger Prüfstein waren, lag darin begründet, daß neben ihren spielerischen Fähigkeiten die Kraft zu einem starken Tempo- und Laufspiel fehlte. Dieser Umstand kam den Jenaern denn auch entgegen, zumal sich bei ihnen nach hartem Vorbereitungstraining deutlich Ermüdungserscheinungen bemerkbar machten. Aus keinem anderem Grunde wurde auch Lange für Schlutter eingewechselt.

Was wir in den vorausgegangenen Intercup-Partien vermißten, führte der FC Carl Zeiss diesmal schon wieder nachdrücklicher vor: das aggressive Spiel aus einer geschlossenen, mit fünf Mann formierten Verteidigung (Krauß vor Rock, Strempel) aus der immer wieder die zentralen Abwehrspieler aufrückten (Preuße und Rock am häufigsten) und Überraschungsmomente schufen. Am wirksamsten spielte seine Rolle sogar W. Krauß, der ohne sich zu schonen nach vorn stieß, fleißig schoß und für den ausgezeichneten Torwart Johansen zur größten Gefahr wurde. Ihm am nächsten in der Torgefährlichkeit kam der spielintelligente Irmscher, der vor der Pause gleichfalls ausgiebig aus der zweiten Reihe schoß.

Ein herrlicher Flachschuß Scheitlers und eine Bilderbuchkombination R. Ducke-Scheitler-Stein, die der Rechtsaußen mit einem vielbejubelten Kopfballtor abschloß, versöhnten am Ende ein wenig. Ansonsten besaß das Spiel im Mittelfeld noch keineswegs meisterliche Züge, ja war nur Durchschnittskost. Schlutter war selten im Bilde. R. Ducke griff zu wenig in die Handlungen ein, pendelte oft zwischen Mittelfeld und Sturm neben dem Ball einher. Und die noch nicht wieder wie in der Vorjahrssaison spritzig, explosiv genug wirkenden, dennoch fleißig agierenden Stein und Scheitler litten in vorderster Reihe natürlich am meisten unter den noch häufig ungenauen Passagen.

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 6. August 1968)