1984/1985 11. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 11. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 24.11.1984 13:00 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Klaus Peschel (Radebeul) |
Ergebnis | 0:2 |
Tore |
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Programmheft |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Heiko Peschke
- Gert Brauer, Wolfgang Schilling
- Thomas Schmiecher (78. Jörg Burow), Stefan Meixner, Jürgen Raab, Mathias Pittelkow
- Andreas Bielau, Ulf-Volker Probst (78. Thomas Roß), Robby Zimmermann
Trainer: Lothar Kurbjuweit
- Leipzig
- Rene Müller
- Frank Baum
- Andreas Treske, Ronald Kreer (90. Matthias Lindner), Uwe Zötzsche
- Peter Schöne, Lutz Moldt, Wolfgang Altmann, Mathias Liebers
- Hans Richter, Olaf Marschall (85. Uwe Bredow)
Trainer: Harro Miller
Spielbericht
Undurchdringliche Lok-Abwehr
Es gab Jahre, da war im Jenaer "Paradies" für die Gegner stets die Hölle los. Auswärtspunkte standen unter den Kernbergen hoch im Kurs, geschweige denn Siege; auch für die Probstheidaer. Mittlerweile aber sind die Leipziger auch in Jena nicht mehr so leicht zu schrecken und aus den Pantoffeln zu kippen. Im Vorjahr glanzvolle 4:1-Sieger, nahmen sie auch diesmal beide Punkte mit. Aber: Der Doppelpunktgewinn stand auf Messers Schneide. "Letzlich war es wohl ein Sieg der Abwehr", gestand Schlußmann Rene Müller ein. Im besonderen nämlich war er es, der die Weichen auf Sieg stellte, obgleich andere (Marschall, Kreer, Baum) gewiß auch ihr Scherflein beisteuerten.
Die Leipziger wagten einen Tanz auf dem Seil. Sie taten nach der Führung nunmehr wenig für die Offensive, weil sie sich zu stark in der Abwehr binden ließen. Und zum Glück für die Gäste wurde ihre Deckung undurchdringlich, weil sie vielbeinig stand, aufopferungsvoll kämpfte, aber auch ein wenig Glück auf ihrer Seite hatte, als es galt Schüsse abzublocken. "Die Abwehrleistung in allen Ehren, doch was die spielerische Ausstrahlung anbelangt, so haben mich die Leipziger enttäuscht", urteilte DFV-Trainer Harald Irmscher.
Andererseits eroberte Jena die Leipziger Festung nicht im Sturm, weil sich die Gastgeber zunächst im Auslassen bester Gelegenheiten überboten. Nahezu die gesamte Elf beteiligte sich an den Torschüssen. Entweder aber gingen sie knapp neben das Ziel (von Pittelkow), wurden eine Beute des überzeugenden Müller (als Bielau und Probst schossen) oder aber wurden von Abwehrspielern abgefangen (an ihnen scheiterten Schmiecher, Raab). "Es fehlte einfach das erlösende Tor", stellte Klubvorsitzender Klaus Petersdorf fest.
So aber vermochten die Thüringer den Bann nicht zu brechen, obgleich Meixner, gelegentlich auch Pittelkow im Mittelfeld die Akzente setzten, Angriff auf Angriff inszenierten. Es hatte tatsächlich in einigen Phasen den Anschein, als sei der Ausgleich allein eine Frage der Zeit. Plötzlich aber war gerade sie den Gastgebern davongelaufen, schneller als die Leipziger Stürmer es taten.
Es war erfreulich festzustellen, mit welcher Hingabe die jungen Jenaer das Ruder herumzureißen vermochten. Andererseits war bei allen der "Ofen aus", denn das zweite Tor wirkte wie ein Keulenschlag. Von da an jedenfalls ging nichts mehr. Verständlicherweise, denn wenn die nimmermüden Bemühungen nicht fruchten, vielmehr noch ins Gegenteil umschlagen, dann hat das schon ganz anderen Mannschaften den K. o.-Schlag versetzt. Rene Müller wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .
(Andreas Baingo in "Die Neue Fussballwoche" vom 27. November 1984)
Jun-OL 1:1 - Tore : Gobel / Kracht
Jena : Pfeiffer , Amstein , Fast , Strogies , Röser , Stolz , Gobel , Hüfner , Böger , Häußler (70.Horländer) , Schmidt