2022/2023 23. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 2:2

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Spieldaten
Wettbewerb Regionalliga, 23. Spieltag
Saison Saison 2022/2023, Rückrunde
Ansetzung FCC - FC Rot-Weiß Erfurt
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 04.03.2023 16:00 Uhr
Zuschauer 7.300
Schiedsrichter Jens Klemm
Ergebnis 2:2 (0:0)
Tore
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Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Kevin Kunz
Kevin Wolf (, 82.), Burim Halili, Bastian Strietzel, Marcel Hoppe
Lukas Lämmel
Jonathan Muiomo (79. Ken Gipson), Justin Petermann (87. Maurice Hehne), Pasqual Verkamp (65. Justin Schau), Maximilian Krauß
Vasileios Dedidis
Trainer: René Klingbeil
Trikotfarben
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RWE
Franco Flückinger
Ben-Luca Moritz, Aaron Manu, Salomon Patrick Amoungou Nkoa, Sidny Lopes Cabral
Til Schwarz (80. Caniggia Elva), Andrej Startsev
Kay Seidemann (80. Calvin Tshilumba), Keliano Tavares (67. Robbie Felßberg), Nazzareno Ciccarelli (67. Erik Weinhauer)
Artur Mergel
Trainer: Fabian Gerber

Spielbericht

SPÄTE PUNKTETEILUNG IM 105. THÜRINGEN DERBY

FCC gibt nach 2:0 Führung den Sieg doch noch aus der Hand

Als hätte ein Thüringen-Derby zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und den rot weißen Gästen nicht von Natur aus genug Brisanz, sorgte zusätzlich die Tabellensituation für Spannung, empfing doch der aktuelle Tabellendritte den Tabellenführer der Regionalliga Nordost zum insgesamt 105. Aufeinandertreffen beider Vereine. Und so wurde es vor ausverkauftem Haus, derzeit bietet die Baustelle Ernst- Abbe- Sportfeld 7300 Zuschauern Platz, schon eine Stunde vor dem Anpfiff erstmals richtig laut. Die Platzbegehung der Gäste wurde von einem ordentlichen Pfeiffkonzert von Nordtribüne und Block E begleitet. Spätestens ab diesem Moment war dann auch für alle im Stadion klar, dass dies heute kein normaler Spieltag ist. Ziemlich genau 5 Jahre ist es her, dass die Gäste letztmals in unseren heiligen Hallen auflaufen durften. Ein spätes Tor vom heutigen Bundesligastürmer Florian Dietz, der die heutige Partie live im Stadion verfolgte, sorgte für großen Jubel unter den Zeiss Fans und brachte die Gäste näher an den späteren Abstieg aus Liga 3.

Nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Jens Klemm, der bereits unseren Sieg gegen TeBe Berlin vor vier Wochen leitete, versuchten beide Teams zunächst durch eigenen Ballbesitz ins Spiel zu finden und Fehler des Gegners zu provozieren. In der Anfangsviertelstunde nutzen unsere Jungs vor allem Unsicherheiten von Gästekeeper Flückiger, der sich mit dem Ball am Fuß sehr schwer tat und sich durch das frühe Anlaufen von Dedidis, Verkamp und Krauß immer wieder zu Fehlpässen verleitet sah. Aber auch die Mannschaft von Fabian Gerber zeigte, dass sie nicht zu unrecht an der Tabellenspitze steht. Nach Balleroberungen spielten sie das Leder blitzschnell an den Jenaer Strafraum, ohne dabei aber wirklich für Torgefahr zu sorgen. In der 20. Minute war es wieder mal Maximilian Krauß, der sich über die linke Seite in den Strafraum des Gegners dribbelte und von Kapitän Startsev nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Schiedsrichter Klemm entschied berechtigt auf Elfmeter. Pasqual Verkamp schnappte sich das Leder, legte den Ball auf den Elfmeterpunkt und lief an. Seinen strammen Schuss ins linke untere Eck hätte Torhüter Flückiger nicht parieren können, doch zu dessem Glück sprang der Ball an den Pfosten und von dort aus der Gefahrenzone. Doch Fans und Mannschaft wirkten durch den Fehlschuss noch motivierter, die Hausherren rissen das Spiel mehr und mehr an sich und konnten immer wieder über die Flügel für Gefahr sorgen. Während in der 21. Minute Manu eine Flanke von Johnny Muiomo zur Ecke klären konnte, war es nur zwei Minuten später wieder ein Vorstoß von Maxi Krauß, der für Gefahr sorgte. Er lies im Strafraum zwei Gegenspieler aussteigen, beförderte das Leder dann aber deutlich über das Tor von Franco Flückiger. Doch auch die Gäste kamen in der Folge zu ihrer bis dahin gefährlichsten Torszene. Der ehemalige Meuselwitzer Moritz hat auf der rechten Seite zu viel Platz und kommt recht frei zur Flanke. Diese wird von Strietzel gefährlich in Richtung des Tores abgefälscht,doch Kunz hat aufgepasst und kann das Leder um den Pfosten zur Ecke klären (28. Minute). Bis zur Halbzeit neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld. Trotzdem sollte in beiden Strafräumen noch einmal gefährlich werden. Zunächst war es erneut Krauß, der auf seine unnachahmliche Art von links in die gefährliche Zone eindringt und mit seinem strammen Schuß Flückiger zur Glanzparade zwingt. Für die Gäste konnte sich Tavares bis weit in die Jenaer Hälfte vordribbeln und mustergültig den Ex- Jenaer Mergel bedienen. Der war allerdings zu überrascht und beförderte das Leder aus drei Metern am Tor vorbei. So endete eine intensive erste Halbzeit, in der unsere Jungs der Führung bereits näher waren als der Gegner, mit einem torlosen 0:0.

Im zweiten Durchgang sparten sich beide Teams das Abtasten. Während Erfurts Ciccarelli mit seinem Flankenversuch ohne Abnehmer blieb, machten es die blau gelb weißen auf der anderen Seite besser. Die Gäste, eigentlich im bemühen einen ihrer schnellen Gegenangriffe zu starten, verlieren den Ball im Mittelfeld. Das Leder kommt zu Krauß, der auf der linken Seite fahrt aufnimmt und in vollem Tempo die Übersicht behält. In der Mitte rutscht der mitgelaufene Verkamp in den Ball und drückt das Leder zur verdienten Führung über die Linie (51. Minute). Im Anschluss bleiben unsere Jungs die bessere Mannschaft, von Rot Weiß sind in dieser Phase des Spiels keine Angriffsbemühungen erkennbar. So war es nur folgerichtig, dass unser FCC in der 69. Minute die Führung noch ausbauen kann. Wiedereinmal nähern wir uns über die linke Seite dem Strafraum der Gäste. Als Krauß fast an der Grundlinie angekommen ist, spielt er das Leder mustergültig in die Mitte, wo diesmal Muiomo nur noch einzuschieben braucht (69. Minute). Was im Anschluss an diesen Treffer passierte ist nur schwer zu beschreiben und mit „vollkommen überflüssig“ wohl noch zu positiv umschrieben. Nach einem Foul von Wolf in der Rückwärtsbewegung gibt es den gelben Karton für ihn und einen Freistoß für die Gäste. Im Anschluss an diese Standartsituation flankt Erfurts Felßberg von der linken Seite in den Jenaer Strafraum, wo Moritz nahezu unbedrängt an den Ball kommt und den Anschluss erzielt. Nur zwei Minuten später kippt das Spiel dann völlig. Der kurz zuvor verwarnte Wolf muss einen Konter mit einem Foul unterbinden und wird dafür mit der Ampelkarte vom Platz gestellt. Die Gäste, durch den Anschlusstreffer mit zweiter Luft und läuferisch inzwischen aktiver als unser FCC, wurden zunehmend stärker und setzten sich in der Jenaer Hälfte fest. Und wie es dann ist, wenn der Fußballgott einen gebrauchten Tag hat, zeigt Schiedsrichter Klemm in der 81. Minute bei einer undurchsichtigen Aktion im Jenaer Strafraum auf den Punkt und entscheidet auf Handelfmeter. Mergel lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen und nagelt das Leder oben links in den Winkel. Als der eingewechselte Elva nur zwei Minuten später im Strafraum an den Ball kommt und das Leder sehenswert in Richtung des Kreuzecks schlenzt, stockt den 6700 Zeissfans im Stadion der Atem. Nach langen Sekunden aber ist ein lauter Knall im Stadion zu vernehmen, der Ball landete in der Bande hinter dem Tor von Kevin Kunz. So endet dieses 105. Thüringen Derby am Ende mit 2:2 unentschieden. Über 68 Minuten war Jena die bessere Mannschaft und schien die Partie im Griff zu haben, ehe ein Tor der Marke Zufallstreffer die Gäste zurück ins Spiel brachte und sie am Ende sogar noch über einen Punkt jubeln ließ.

Für den FCC geht es am nächsten Sonntag nach Cottbus, wo unsere Jungs gegen den neuen Tabellenführer Energie Cottbus erneut um drei Punkte kämpfen werden.

NUR DER FCC!

Trainerstimmen

Fabian Gerber (RWE): "Das ist Fussball, das ist Derby. So macht es besonders Spaß. Das ist Werbung für die Regionalliga Nordost. Keines dieser Teams gehört in die vierte Liga. Die Atmosphäre war Super und es hat großen Spaß gemacht. Wir haben uns heute schwer getan und wussten von der ersten Minute was uns erwartet. Wir mussten über den Kampf ins Spiel kommen, was uns in den ersten 60. Minuten nicht wirklich gelungen ist. Wir haben zusätzlich Glück mit dem verschossenen Elfmeter. Das 1:0 ist zu Beginn der zweiten Halbzeit ein häftiger Nackenschlag. Nach dem 2:0 denkst du selbst nicht mehr, dass du nochmal ins Spiel zurück findest. Da muss ich meiner jungen Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Sie hat den Kopf nicht in den Sand gesteckt und bis zum Ende weiter gefightet. Über das 3:2 hätten wir uns natürlich sehr gefreut, aber verdient wäre es nicht gewesen. Wir nehmen den Punkt gerne mit zurück."

Rene Klingbeil (FCC): "Wir haben ein rassiges Derby gesehen. Wir wollten Fußball spielen und ordentlich vorne drauf gehen. Es ist uns gelungen den Funken überspringen zu lassen. Es lief wie gemalt. Wir führen 2:0 und es scheint gelaufen zu sein. Ob der Elfmeter einer war, weiß ich nicht. Aber das Schiedsrichtergespann hat das Spiel sehr gut geführt, deshalb gibt es da keinen Vorwurf. Respekt an meine junge Mannschaft, die den Plan gut umgesetzt hat. Jeder Spieler hat es selbst in der Hand regelmäßig vor so einer Kulisse zu spielen."

--Jenajena